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Thema: Entwicklungszeiten - Widersprüchliche Angaben

  1. #1
    Ist noch neu hier Avatar von goodlight
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    Standard Entwicklungszeiten - Widersprüchliche Angaben

    Da ich beim Digicamclub schon viele gute Infos zu analogen Objektiven und Kameras bekommen habe, hier meine Frage an die "alten Hasen" im Analog-Geschäft:

    Ich bin gerade dabei meine ersten sw-Filme zu entwickeln. Jetzt bin ich ein wenig durchs Netz gesurft, um mir die entsprechenden Informationen zu besorgen. Datenblätter der von mir verwendeten Filme und Entwickler habe ich mittlerweile. Das wären z.B. Agfa APX100, Ilford FP4+, Ilford HP5+ und Adonal (Rodinal). Bei der Durchsicht ist mir aufgefallen, daß die Angaben zum Teil sehr widersprüchlich sind.

    Im Datenblatt "Technische Daten - Agfa sw Entwicklung" ist der Ilford FP4+ bei einer Arbeitslösung von 1+50 mit einer Entwicklungszeit von 18 Minuten angegeben. Dagegen ist im Datenblatt "Rodinal Process Times" (ebenfalls von Agfa) eine Zeit von nur 13 Minuten angegeben.

    Beim Ilford HP5+ ist die Entwicklungszeit bei 1+25 Verdünnung zwar gleich (8 Minuten); allerdings sind unterschiedliche Filmempfindlichkeiten angegeben. Einmal 400 ISO und einmal 320 ISO.

    Verstehe ich da etwas falsch, habe ich etwas überlesen oder wie erklären sich die unterschiedlichen Werte?
    ... und ich dachte immer das "P" an meiner Canon steht für "Professionell"!

  2. #2
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    Standard

    Moin,
    die Bewegung ist in den beiden Datenblättern etwas unterschiedlich.
    Das könnte den Unterschied ausmachen.
    Ich habe noch eine Tabelle mit 17 min. für den FP4

    Gruß Manfred

    Fast vergessen, zum Kippen und rotieren http://www.fotografie-in-schwarz-wei...-bewegung.html
    Geändert von dermanni (28.09.2014 um 08:59 Uhr) Grund: Link eingefügt
    Der mit dem Altglas tanzt

  3. Folgender Benutzer sagt "Danke", dermanni :


  4. #3
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    Moin, hier ist eine Seite, wo Du auch mal gucken kannst : http://www.digitaltruth.com/devchart.php

    LG
    Thomas
    "Klar war die Ausrüstung teuer und ich mache keine besseren Bilder dadurch...aber ich habe jetzt mehr Spaß an meinen schlechten Bildern... " (Heiko Kanzler)

  5. Folgender Benutzer sagt "Danke", kilgore72 :


  6. #4
    Kennt sich aus
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    Nimm bei widerssprüchlichen Zeiten (widersprüchlich bei gleicher Temperatur, Konzentration und Zahl der Kippbewegungen) den Mittelwert als Anhaltsgröße oder den Wert des neueren Datenblatts und probier es aus. Wenn ich mich an meine Erfahrungen richtig erinnere: Statt 1xpro Minute kippen und zurückstellen durchgehend bewegen(kippen oder rollen) kann 20-30% verkürzen, 2°K Temperaturunterschied bedeutet 10% länger bzw. kürzer, hat aber Einfluß aufs Korn bei Silberfilmen usw. Du wirst merken, der Prozess braucht deine speziellen Variationen wie ein gutes Kochrezept. Ebenso ist die Temperatur der Zwischenwässerung und der Fixierlösung wichtig.

  7. #5
    Hardcore-Poster Avatar von CsF
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    Im Zweifel lieber die kürzere Entwicklungszeit wählen - ein etwas unterentwickeltes Negativ ist viel besser als ein überentwickeltes! Gerade wenn man scannen will, hat ein etwas kontrastärmeres Negativ Vorteile.

    Zu den Filmen in Rodinal kann ich leider nicht viel sagen, nur dass mir der fp4 darin überhaupt nicht gefallen hat. Hier findest du noch eine Sammlung von Entwicklungszeiten: http://www.digitaltruth.com/devchart.php


    @thk: Ich rechne pro 1K Temperaturerhöhung mit dem Faktor 1,15 und das passte bisher gut. Die Verkürzung bei Dauerkipp ist sehr etwickler- und vor allem verdünnungsabhängig. Bei Rodinal 1:25 sind es z.B. 10%.



    edit: typo
    Geändert von CsF (29.09.2014 um 15:42 Uhr)

  8. #6
    Ist noch neu hier Avatar von goodlight
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    Standard Entwicklungszeiten und Prozessschritte

    Bei digitaltruth.com habe ich auch schon mal vorbeigeschaut. Da diese Seite hier schon mehrmals als empfehlenswert genannt wurde, werde ich sie mal als "Referenz" benutzen und mit den Datenblättern vergleichen. Ich werde eine Tabelle zusammenstellen mit allen Filmen die ich verwende und den dazugehörenden Entwicklungszeiten. (Fürs Erste werde ich mal die "Standardfilme" verwenden und alles in Rodinal entwicklen, bis der Entwickler aufgebraucht ist. Wenn ich dann die Ergbnisse sehe und ein wenig Erfahrung habe kann ich ja mit weiteren Filmen und Entwicklern experimentieren...)

    Was den Entwicklungsprozess selbst angeht: Im Prinzip zerfällt er ja in zwei Prozessschritte. Zuerst folgt eine konstantes Kippen über einen kurzen Zeitraum gefolgt von einem Intervallkippen über einen längeren Zeitraum. Hier machen unterschiedliche Quellen (Datenblätter, Foren, Tutorials) auch wieder unterschiedliche Angaben. Zum Beispiel steht in der Anleitung meiner Paterson Entwicklungsdose, daß der Film zuerst einmal mit der mitgelieferten Achse mehrmals scharf von links nach rechts rotiert werden soll. Die Angaben als Zeitdauer für das Dauerkippen variieren von 30 Sekunden bis zu 1 Minute. Die anschließenden Kippintervalle variieren auch zwischen 30 Sekunden und 1 Minute, wobei entweder nur 1 x, oft 2 x oder auch 3 x gekippt werden soll und das alles bei gleicher Angabe der Entwicklungszeit.

    Mir ist schon klar, daß ich mit Dauerkippen den Prozess beschleunigen kann oder auch mit erhöhter Temperatur der Arbeitslösung. Unklar ist mir aber was passieren würde wenn ich z.B. den gleichen Film im gleichen Entwickler bei gleicher Verdünnung, gleicher Temperatur und gleicher Entwicklungszeit z. B. einmal mit 30 sek. Dauerkippen und alle 30 sek. 1 Kippintervall, einmal mit 1 Min. Dauerkippen und alle Minute 1 Kippintervall und einmal mit 1 Min. Dauerkippen und alle 30 sek. 2 Kippintervalle entwickle.

    Frage: Welche Parameter beeinflusse ich bei den einzelnen Prozessschritten? Kann man das überhaupt so pauschal sagen, oder ist das vom verwendeten Entwickler abhängig?
    ... und ich dachte immer das "P" an meiner Canon steht für "Professionell"!

  9. #7
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    Im SW-Magazin wurde empfohlen:
    - weniger als 5 Minuten Entwicklungszeit alle 30 s für 5 s bewegen.
    - mehr als 5 min Entwicklungszeit alle 60 s für 10 s bewegen.

    Angaben, in denen die Dose nur einmal je Intervall gekippt werden soll,
    halte ich für zu wenig.
    Die Bewegung soll ja frischen Entwickler an die Filmoberfläche befördern und Reaktionsprodukte abtransportieren. Zu wenig Bewegung kann zu einer ungleichmäßigen Entwicklung führen. Nach dem Kippen habe ich die Dose leicht aufgestoßen um Luftblasen, die am Film hängen zu lösen.

    Ich hatte mir mal eine Erklärung dazu aus dem SW-Magazin notiert:
    Stillstandsentwicklung führt zu einer Erhöhung der Empfindlichkeit und einer Verringerung des Kontrastes, weil sich der Entwickler in den Schatten, also den dünnen Stellen langsamer verbraucht als in den Lichtern. Gleichermaßen nimmt der Gesamtkontrast ab, weil die Lichter durch schnellen Verbrauch des Entwicklers bei schleppender Nachlieferung benachteiligt werden. Kanteneffekte werden maximiert.
    Das gilt hauptsächlich für verdünnte Entwickler, bei konzentrierten Entwicklern ist
    dieser Effekt schwächer.

    Gruß Manfred
    Der mit dem Altglas tanzt

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  11. #8
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    Zitat Zitat von dermanni Beitrag anzeigen
    Im SW-Magazin wurde empfohlen:
    - weniger als 5 Minuten Entwicklungszeit alle 30 s für 5 s bewegen.
    - mehr als 5 min Entwicklungszeit alle 60 s für 10 s bewegen.
    Diese Empfehlung klingt logisch und ich werde sie übernehmen. Bei kürzerer Entwicklungszeit darf die Lösung nicht allzulange an der selben Stelle stehen, da sonst der Prozess nicht optimal ablaufen kann. Früher habe ich oft Platinen geätzt, da mußte ich auch schauen, daß ständig Bewegung im Bad war und die Temperatur gestimmt hat, damit keine Über- / Unterätzung auftrat.

    Ansonsten gehe ich mal davon aus, daß es letztendlich die Erfahrung mit sich bringt, den optimalen Prozess zu finden (wie auch schon im Thread erwähnt). Laut Rodinal Datenblatt macht eine Temperaturänderung von 0,5 °C schon eine Änderung der Entwicklungszeit von ca. 0,5 - 1 Minute aus (je nach Film). Da dürfte es (zumindest für den Anfang) egal sein, ob ich das Bad jetzt immer genau am Ende der Entwicklungszeit ausschütte oder schon ein paar Sekunden früher...

    Welche guten (noch erhältliche) Fachbücher gibt es denn, die sich mit dem Thema beschäftigen?
    ... und ich dachte immer das "P" an meiner Canon steht für "Professionell"!

  12. #9
    Hardcore-Poster Avatar von CsF
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    Wie man bewegt hängt eben auch wieder vom Entwickler ab. Manche Entwickler "regenerieren" sich während der Entwicklung (Rodinal z.B.) und andere werden einfach verbraucht (XTOL z.B.). Bei welchem der beiden es dann zu ungleichmäßiger Entwicklung kommen kann liegt auf der Hand.
    Man kann aber auch gezielt das Bild beeinflussen, indem man mehr oder weniger bewegt. Z.B. ein sehr gleichmäßig ausgeleuchtetes Bild ohne große Helligkeitsunterschiede kann man mit einem harten Entwickler und dauerhafter Bewegung "aufpeppen", weil man damit die Lichter begünstigt und einen stärkeren Kontrast erzeugt. Bei einem Motiv mit größeren Helligkeitsdifferenzen dann lieber das Gegenteil (Ausgleichs- bzw. verdünnter Entwickler und weniger Bewegung), damit einem nicht die Lichter ausfressen bzw. die Schatten absaufen oder gar beides.

    Alles notieren ist gut und wichtig! Die Aufzeichnungen helfen einem später enorm.

  13. #10
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    Zitat Zitat von goodlight Beitrag anzeigen
    Diese Empfehlung klingt logisch und ich werde sie übernehmen. Bei kürzerer Entwicklungszeit darf die Lösung nicht allzulange an der selben Stelle stehen, da sonst der Prozess nicht optimal ablaufen kann. Früher habe ich oft Platinen geätzt, da mußte ich auch schauen, daß ständig Bewegung im Bad war und die Temperatur gestimmt hat, damit keine Über- / Unterätzung auftrat.

    Ansonsten gehe ich mal davon aus, daß es letztendlich die Erfahrung mit sich bringt, den optimalen Prozess zu finden (wie auch schon im Thread erwähnt). Laut Rodinal Datenblatt macht eine Temperaturänderung von 0,5 °C schon eine Änderung der Entwicklungszeit von ca. 0,5 - 1 Minute aus (je nach Film). Da dürfte es (zumindest für den Anfang) egal sein, ob ich das Bad jetzt immer genau am Ende der Entwicklungszeit ausschütte oder schon ein paar Sekunden früher...

    Welche guten (noch erhältliche) Fachbücher gibt es denn, die sich mit dem Thema beschäftigen?
    Versuch mal
    Günter Spitzing, Vergrößern scharzweiß+farbig Teil I schwarzweiß zu bekommen.
    Nachtrag:
    Verlag Laterna magica München

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