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Thema: Rolleinar-MC 4/21mm

  1. #1
    Förderndes Mitglied Avatar von Helge
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    Standard Rolleinar-MC 4/21mm

    Zu den Rollei Spiegelreflexkameras mit QBM-Bajonett gab es zwei Serien von Objektiven: Die auch heute noch sehr teuren Zeiss-Objektive und die "normalen" Rolleinar bzw. Voigtländer-Objektive. Zu dieser zweiten Serie gehört das von Mamiya gefertigte Rolleinar-MC 4/21mm, das ich hier in einer Kurzvorstellung zeigen möchte:

    Name:  rolleinar21_k-2ryj0z.jpg
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Größe:  136,8 KB

    Technische Daten:

    Kameraseitiger Anschluss: QBM
    Gewicht: 250 g
    Baulänge min. ab Auflagefläche: 49 mm
    Filtergewinde: 58 mm
    Blende 4 - 16 in ganzen Stufen
    5 Blendenlamelllen
    Naheinstellgrenze 0.45 m
    Fokusweg ca. 120°
    9 Linsen in 8 Gruppen
    Linsenschnitt und weitere Informationen zum Objektiv bei Olypedia:
    Name:  Rolleinar_21_4_Schnitt.png
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Größe:  12,2 KB

    Das Rolleinar ist ein recht kleines, leichtes Superweitwinkelobjektiv, das ab und zu noch zu relativ vernünftigen Preisen zu finden ist - generell sind die Preise für Altglas in diesem Brennweitenbereich ja eher "sportlich". Die Leistung ist nicht herausragend, aber nach meinen Eindrücken zumindest ordentlich und eine Stufe über dem was Dritthersteller wie Vivitar oder auch Tamron zu bieten hatten. Ein Problem ist dafür die Adaptierung an Canon EOS: Es gibt keine normalen Adapter, die eine Einstellung auf unendlich ermöglichen, sondern man hat hauptsächlich folgende drei Optionen:


    • Die Verwendung eines Umbausatzes, bei dem das Bajonett ausgetauscht wird
    • Die Verwendung eines normalen QBM/EOS-Adapters mit anschließender Justierung des Unendlich-Anschlags
    • Die Verwendung eine speziellen, sehr dünn abgedrehten QBM/EOS-Adapters


    Empfehlenswert sind eher die ersten beiden Varianten aber da ich auch noch ab und zu meine Rolleiflex verwende, blieb mir nur die letzte Möglichkeit, um das Rolleinar 4/21 auch an der EOS 5D MkII zu nutzen. Das ist aber eine heikle Sache, denn der Adapter gerät damit an die Grenze der mechanischen Stabilität, vor allem was die Arretierung betrifft, und erfordert eine gefühlvolle und vorsichtige Behandlung, wenn man nicht Adapter, Objektiv oder auch Kamera beschädigen will. Henry kann ein Lied davon singen. Ein Problem mit dem Spiegel gibt es bei der Adaptierung glücklicherweise nicht. Natürlich kann man das Objektiv auch an spiegellosen Kameras verwenden und am APS-C-Sensor der NEX-5N benutze ich es ab und zu als "normales" Weitwinkelobjektiv:

    f/5.6
    Name:  rolleinar21_k-166jhg.jpg
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Größe:  290,6 KB
    Heringsgrund (Sächsische Schweiz)

    Alle folgenden Bilder sind an der EOS 5DII (KB-Format) entstanden. Um einen Eindruck von Vignettierung, Verzeichnung, Mitten- und Randschärfe zu zeigen, erst einmal ein paar langweilige Testfotos:

    f/4
    Name:  rolleinar21_k-8znjke.jpg
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Größe:  284,1 KB

    f/11
    Name:  rolleinar21_k-7ptjcv.jpg
Hits: 2467
Größe:  294,2 KB

    100%-Ansicht Mitte, f/4
    Name:  rolleinar21_crop-8mxekfh.jpg
Hits: 2376
Größe:  221,3 KB

    100%-Ansicht Mitte, f/11
    Name:  rolleinar21_crop-7manjyf.jpg
Hits: 2377
Größe:  221,5 KB

    100%-Ansicht, rechte obere Ecke, f/4
    Name:  rolleinar21_crop-8e3yjgw.jpg
Hits: 2400
Größe:  232,7 KB

    100%-Ansicht, rechte obere Ecke, f/11
    Name:  rolleinar21_crop-7eznkfr.jpg
Hits: 2366
Größe:  244,5 KB


    Die VIgnettierung ist bei f/8 verschwunden, die Verzeichnung nicht übermäßig ausgeprägt (minimal stärker als z.B. beim Nikkor Ai-S 2.8/20) aber leider komplex wellenförmig und daher nur schwer nachträglich zu korrigieren. Zum Glück sieht das bei solchen Testfotos meistens schlimmer aus als in der Realität und in der Praxis lässt sich auch Architektur recht ordentlich ablichten mit dem Rolleinar, solange nicht gerade Linien genau parallel in der Nähe des Bildrandes verlaufen.

    f/8
    Name:  rolleinar21_k-4i3kna.jpg
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Größe:  324,3 KB
    Kopenhagen

    100%-Ausschnitt, rechte obere Ecke
    Name:  rolleinar21_crop-4khjuj.jpg
Hits: 2464
Größe:  238,7 KB

    Generell empfiehlt es sich bei dem Rolleinar 4/21, mindestens auf f/8 abzublenden, um auch die Randbereiche richtig scharf zu bekommen, es sei denn dies ist aufgrund des Motives nicht erforderlich. Großartiges Freistellen oder gar Bokehspielereien sind aber eher limitiert, da die Naheinstellgrenze mit 45cm dafür in der Regel nicht ausreicht. Falls man aber ein solches Motiv hat, ist die Mittenschärfe bei f/4 durchaus schon in Ordnung dafür (s. auch obenstehendes Testbild):

    f/4
    Name:  rolleinar21_k-35rjai.jpg
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Größe:  134,7 KB
    EZB hinter Nato-Stacheldraht

    100%-Ausschnitt, Mitte
    Name:  rolleinar21_crop-3f5jtv.jpg
Hits: 2470
Größe:  138,3 KB


    Das Verhalten bei Gegenlicht ist nicht schlecht, aber Ghosting/Blendenflecke werden spätestens beim Aufhellen der Schatten sichtbar, wie auch in dem folgenden, bearbeiteten Bild:

    f/11
    Name:  rolleinar21_k-5vykav.jpg
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Größe:  256,9 KB


    Vorläufiges Fazit: Das Nikkor 2.8/20 würde ich jederzeit vorziehen, aber wenn man das Rolleinar günstig bekommen kann, mit einem normalen Adapter + Justierung oder per Umbausatz an die EOS adaptiert und nicht allzu hohe Ansprüche hinsichtlich Verzeichnung und Quer-CAs stellt, ist es eine Alternative.
    Geändert von Helge (05.07.2014 um 23:53 Uhr)


  2. #2
    Teilzeit-Mod. ;) Avatar von LucisPictor
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    Standard

    Finde schön, dass es nicht wie das "typische" Superweitwinkel aussieht (mit viel größerer Frontlinse), sondern eher wie ein 28er.
    Carsten, berufsbedingt immer mal wieder auf Forum-Pause. In grün schreibe ich als Mod.
    ​Leica, Sony, Nikon, Fuji, Olympus, Pentax, Panasonic, Canon, Sigma und viel zu viele Linsen sowie andere digitale und analoge Kameras.
    >> Einführung | Meine "Uralt" (Stand 2015) Linsenliste | Noch eine Linsenliste | RetroCamera.de (Blog) | Altglasphase : 10
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  3. #3
    optikus64
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    Standard

    Hallo,

    man kann die Adaption mit dem Bayonettwechsel durchaus empfehlen da problemlos reversibel, die ultradünn-Adapter-Lösung ist schon was für Feinmotoriker. Scheint ja eine nette Alternative zum völlig überteuerten Flektogon 2.8/20mm. Das Angebot in dem Brennweitenbereich ist ja wirklich endlich.

    J.

  4. #4
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    Daumen hoch Voigtländer Color-Skoparex AR 21mm f/4


  5. #5
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    Schöner Test.
    Hab das Objektiv auch seit schon ca.2 Jahren. Kann bestätigen das es von der Abbildungsleistung sehr viel zu bieten hat und in einigen Punkten mit dem Zeiss konkurieren kann. Zwei Dinge nerven mich persönlich aber sehr:
    Einmal liegt die größte Blende bei f16 ,was für Langzeitbelichtungen in der Nacht ohne zusätzlichen Graufilter einfach zu wenig ist und das andere ist, das sich die Blenden wie bei allen anderen Rolleinaren auch nur in ganzen Schritten verstellen lässt. Da bin ich von den Zeiss doch schon ein bisschen verwöhnt.
    Was mir bei der Linse aber sehr gefallen hat, ist, das man auch offen bei f4,0 schon absolut sehenswerte ,kontraststarke Bilder schießen kann. Die Farben sind sehr kräftig und es wirkt zu keiner Zeit blass. Bei vielen 23er, 24er und auch 28ern die ich schon vor dem Sensor hatte ist das meistens nicht der Fall selbst wenn sie bei f3,5 ebenfall hoch einsteigen. Einige waren noch nicht mal bei f5,6 zu gebrauchen (Beroflex 3,5 23mm - wahrscheinlich Cosina Design). Zu diesen "Experiment-Objektiven" gehört das Rolleinar auf jeden Fall nicht.

    Im Folgenden mal ein Auszug einer Testreihe an der 5D mit dem Rolleinar f4 21mm @ f4, dem Carl Zeiss Flektogon f2,8 20mm @ f4 (wahrscheinlich noch kleiner, da die Blendenöffnung dejustiert zu sein scheint), und dem Canon L 4 17-40 @20mm f4
    von Oben nach unten und von links nach rechts ist die Reihenfolge: Rol -> CZ -> L












  6. 8 Benutzer sagen "Danke", Bastl :


  7. #6
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    Zitat Zitat von Bastl Beitrag anzeigen
    ...dem Carl Zeiss Flektogon f2,8 20mm @ f4 (wahrscheinlich noch kleiner, da die Blendenöffnung dejustiert zu sein scheint),
    Ich habe nochmal den Ausschnitt der nächsten Blendenstufe genommen und mich dabei an den Bokehkugeln orientiert. Die Blendenöffnung sollte nun überall die gleiche sein. Im Zentrum hat sich nicht wesentlich viel geändert daher nur den Randausschnitt.




    Was auffällig ist, das das Flektogon etwas Gegenlichtempfindlicher ist und mehr zum Glühen neigt als die anderen beiden. (liegt es an der deutlich größeren Eintrittslinse?)
    Das L erzeugt dagegen einen rötlichen Farbsaum bei Lichtquellen (siehe Bokehkugeln), zumindest bei dieser Testkonstellation.
    In der Randschärfe schneidet das Rollei am schlechtesten ab und das L ist klar vorn.
    Ich finde es aber noch durchaus akzeptabel. Schade das ich das Beroflex (das Objektiv des Grauens) noch nicht bei diesem Test zu Hand hatte.
    Hier mal ein Bild vom Beroflex 3,5 23mm bei Offenblede:


  8. 5 Benutzer sagen "Danke", Bastl :


  9. #7
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Größe:  31,8 KBName:  15148015240_5c02c864c5.jpg
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Größe:  71,7 KBWurde der Besitzer dieses Objektivs. Leider ist der rechte Rand des Bildes ist unscharf.

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