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Thema: Unterwasserfotografie - absoluter Anfänger

  1. #1
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    Standard Unterwasserfotografie - absoluter Anfänger

    Hallo zusammen,
    ich fahre im kommenden Sommer nach Frankreich zum Tauchen und möchte meine Intova Sport Pro HDII ausprobieren. Die ist mit Gehäuse. Muss ich da etwas beachten? Habt ihr Tipps, auch bezüglich der Qualität?

    Grüße
    Thomas

  2. #2
    Spitzenkommentierer Avatar von GoldMark
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    Hallo Thomas,

    mit der Unterwasserfotografie kenne ich mich nicht aus. Aber ich möchte Dich hier im DCC herzlich willkommen heißen.
    Liebe Grüße

    Bernhard
    https://deramateurphotograph.de/

  3. #3
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    Zitat Zitat von GoldMark Beitrag anzeigen
    Hallo Thomas,

    mit der Unterwasserfotografie kenne ich mich nicht aus. Aber ich möchte Dich hier im DCC herzlich willkommen heißen.
    Von mir auch ein herzliches Willkommen.
    Ich bin echt gespannt, ob wir hier jemanden finden, der substanziell etwas als Antwort schreiben kann.

  4. #4
    Förderndes Mitglied Avatar von Helge
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    Ich bin jahrelang intensiv Tauchen gegangen und habe jahrelang intensiv fotografiert. Leider (oder zum Glück?) haben sich die beiden Phasen aber zeitlich nicht überschnitten.

    Ich kann daher nur ein paar allgemeine Tips dazu beitragen:


    • Ernsthaftes Fotografieren unter Wasser ist eine ausgesprochen schwierige, material- und zeitaufwändige Sache. Und nebenbei Knipsen unter Wasser produziert in der Regel Bilder, die zumindest in meinen Augen noch unbrauchbarer sind als vergleichbar lieblos geknipste Bilder über Wasser. Das ist aber nur meine subjektive Wahrnehmung - wer Freude am UW-Knipsen hat, dem will ich sie nicht verderben.



    • Fotografieren unter Wasser mit vernünftiger Wahl des Bildausschnittes, des Winkels, der Lichtsituation, der Entfernung und ggf. noch von ein paar Einstellungen an der Kamera erfordert sehr viel Konzentration, die dementsprechend nicht fürs Tauchen zur Verfügung steht. Man braucht daher ein gutes taucherisches Können, um z.B. ohne jede Mühe und ohne sich darauf explizit konzentrieren zu müssen, zentimetergenau manövrieren und tarieren zu können.



    • Sämtliche sicherheitsrelevanten Aspekte sollten bei einem "Fototauchgang" besonders genau beachtet werden, da man während des Tauchgangs ständig abgelenkt ist durch das Fotografieren. Man braucht z.B. einen sehr geduldigen Tauchpartner, der ständig in der Nähe bleibt wenn man minutenlang um ein Motiv herumdümpelt und an der Kamera hantiert. Man sollte niemals vergessen, dass man in einer Umgebung fotografiert, die lebensgefährlich ist.



    • Die hier genannte Intova-Kamera ist soweit ich das erkennen kann von der Kategorie her etwa mit der GoPro Hero vergleichbar, nur eben für UW optimiert und anscheinend qualitativ einfacher. Mit solchen Kameras habe ich über Wasser mal etwas herumgespielt und bin zu dem Schluss gekommen, dass die Videoqualität recht ordentlich ist, die Fotos aber für mein Empfinden unbrauchbar sind.



    • Speziell bei der Intova monieren viele Nutzer, dass die Knöpfe beim Tauchen sehr schwergängig werden bzw. gar nicht mehr zu bedienen sind.


    All diese Argumente führen für mich zu dem Tip: Stell das Ding auf den Videomodus, mach in Ruhe Deine Tauchgänge, ohne groß daran herumzufummeln oder zu versuchen, spezielle Bilder zu machen und freu Dich hinterher an dem "Mitschnitt" des Tauchgangs. Wenn Du dagegen Interesse und die taucherischen Fähigkeiten dazu hast, richtige Fotos unter Wasser zu machen, dann wirst Du um einen wesentlich höheren Aufwand nicht herumkommen.

  5. #5
    Spitzenkommentierer Avatar von OpticalFlow
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    Ich habe mich zeitweise beruflich mit Kamerasystemen fuer die Aquakultur (Fisch- und Garnelenzucht) beschaeftigt. Habe selbst keine Erfahrung mit Tauchen und kenn auch nicht Deine konkrete Kamera, aber ich kann ein paar allgemeine Anmerkungen machen.

    Deine Gegner bei Unterwasseraufnahmen heissen Streuung, Dispersion und Absorption.

    Die Streuung (an Partikeln im Wasser) raubt Dir den Kontrast. Je mehr Wasser zwischen Kamera und Motiv, um so weniger Kontrast. Das ganze wird noch einmal schlimmer wenn es so Dunkel ist, dass man eine Lampe braucht. Die Lampe sollte dann moeglichst weit von der Kamera entfernt sein (seitlich), damit Dir das Beleuchtungslicht nicht direkt in die Kamera zurueckgestreut wird.

    Dispersion, d.h. die Abhaengigkeit des Brechungsindex von der Wellenlaenge, macht sich beim Wasser sehr stoerend bemerkbar. Deine verschiedenen Farben kommen nicht ganz aufeinander zu liegen, Du bekommst alle moeglichen chromatischen Aberrationen.

    Absorption ist im Wasser auch sehr ausgepraegt und ebenfalls stark von der Wellenlaenge abhaengig. Das erzeugt Farbverschiebungen, die um so schlimmer sind, je weiter das Motiv von der Kamera weg ist.

    Alles in allem sorgen diese Effekte dafuer, dass das Bild umso bescheidener aussieht, je weiter das Motiv entfernt ist. Also, moeglichst Nahe ran. Wenn man auf so kurze Distanz noch ein halbwegs grosses Objektiv ganz abbilden will, braucht man dann ein Weitwinkel.

    Viele der Sportkameras (z.B. GoPro) sind sowieso Weitwinkel oder Ultraweitwinkel.

    Bei Unterwasser-Gehaeusen fuer normale Kameras gibt es noch etwas zu beachten. Sofern das Gehaeuse ein planes Fenster hat, gibt sich durch den Medienuebergang Luft/Wasser (Brechung) in erster Naeherung eine Brennweitenverlaengerung um den Faktor 1,33. Ausserdem gibt es noch ganz fuerchterliche Verzeichnungen zum Rande hin, die auch mit der Motivdistanz schlimmer aussehen.
    Wenn das Fenster spaehrisch ist, hat man dieses Problem nicht so, aber die Kamera muss dann an der richtigen Stelle sitzen (Projektionszentrum im Mittelpunkt der Sphaere).

    Auch das ist in den Gehaeusen fuer die GoPro ganz gut geloest und vielleicht ja bei Deiner Kamera ganz aehnlich.

    Es gibt auch einige Objektive, die speziell dafuer gerechnet sind, dass die Frontlinse mit Wasser in Kontakt ist. Das minimiert die Verzeichnungen durch Brechung. Diese Objektive sind fuer das Nikonos-Kamerasystem, fuer das es aber keinen digitalen Body gibt.

    Fuer erstklassige Photos die man grossformatig drucken kann, muss man also einiges an Aufwand betreiben - aber youtube zeigt, dass man einigermassen schoene Videos machen kann. Helge's Rat wuerde ich also weitestgehend so unterschreiben und hinzufuegen: moeglichst nah ran ! (an den Haifisch ).

    Darueberhinaus wirst Du wahrscheinlich in spezialisierten Tauchforen mehr Erfahrungen zu diesem Thema abrufen koennen als hier.

  6. #6
    Spitzenkommentierer Avatar von OpticalFlow
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    Noch ein Nachtrag. Fuer gute Farben ist eine Lampe (fuer Video) oder ein Blitz (fuer Photos) eigentlich unerlaesslich. Das Problem ist allerdings wieder die oben schon erwaehnte Streuung. Dadurch auch nur im Nahbereich einsetzbar. Ohne Lampe wird wahrscheinlich alles ziemlich blau aussehen.

  7. #7
    Ist noch neu hier Avatar von Jennny
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    Hallo zusammen,
    eure Infos sind sehr nützlich, danke dafür! Bei der Unterwasserfotografie kommt es vor allem auf die richtige Beleuchtung an. Man sollte sich in jedem Fall ein Gehäuse für die Spiegelreflex-Kamera besorgen, die gibt es relativ günstig. Diese Gehäuse verbindet man mit den Systemblitzen. Ich habe auch sehr gute Erfahrungen mit den Ring-Blitze Makro-Motiven gemacht.
    Falls ich noch etwas lesenswertes beitragen darf: es gibt einen sehr informativen Ratgeber zur Unterwasserfotografie. Der wurde von Tauchern aus der Praxis geschrieben und beinhaltet viele Infos zu der richtigen Technik und vor allem, auf welche Gesetzmäßigkeiten man unter Wasser achten sollte (Stärke des Blitzes, die richtigen Objektive, usw.)

    Liebe Grüße
    Jenny

  8. Folgender Benutzer sagt "Danke", Jennny :


  9. #8
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    Wow, ihr seid der Wahnsinn, danke dafür!!

  10. #9
    Ist oft mit dabei Avatar von dermanni
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    Hallo,
    hier gibt es einen Video Clip
    von Alexander Heinrich. Der Titel lautet "Unterwassershooting" (das ist mal wieder Denglisch vom feinsten). Aber der Video ist in deutsch und Wahlweise HD.

    http://vimeo.com/74127389

    Gruß Manfred
    Der mit dem Altglas tanzt

  11. #10
    Ist oft mit dabei Avatar von dermanni
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    Hallo,
    auf der Seite Ferienhausvermittlung „Sonne und Strand“ gibt es
    ein pdf Buch mit 83 Seiten zum herunterladen - 35 MB.

    Umfangreicher Guide für Fotografen und Taucher
    Dieses eBook dient als Einstieg für Taucher und Hobbyfotograf,
    um das Wissen im Bereich Unterwasserfotografie zu erweitern.
    http://www.sonneundstrand.de/unterwasserfotografie/

    Gruß Manfred
    Der mit dem Altglas tanzt

  12. Folgender Benutzer sagt "Danke", dermanni :


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