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Thema: Eine Tischdrehbank muss her

  1. #31
    Hardcore-Poster Avatar von DD_Ihagee
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    Da gibt es noch andere Spielarten: Teil zu weit ausgespannt und forschfröhlich losgemacht - da knallt es 30cm vor den Augen; dieser Schreck bleibt 'ne Weile in den Gliedern, von den entstandenen Schäden mal ganz abgesehen.
    Im Laufe des Berufslebens gäbe es da Geschichten zu berichten...
    Nein, eine Angstkulisse will ich hier nicht erzeugen; Angst ist da ein schlechter Ratgeber aber Respekt, den sollte man besitzen.

    VG
    Holger

  2. #32
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Das ist einer der Gründe, weshalb mehrere Drehbänke hintereinander immer "gewinkelt" gegeneinander versetzt stehen... sollte mal irgendwas "fliegen", so wird nicht der an der davor oder dahinter stehenden Drehbank arbeitende Kollege getroffen, sondern diese Anordnung erhöht schlicht die Wahrscheinlichkeit, das ein abgerissenes Teil an ihm "vorbei-segelt"..

    In der Werkstatt bekomme ich auch ein hartes Regiment zu spüren... wie in einer Lehrwerkstatt halt.

    Wer den Schlüssel im Backenfutter auch nur einem Moment unbeaufsichtigt im Futter stecken läßt, bekommt "Mecker ohne Ende" und hat das nächste Gelage beim Grillen zu bezahlen...

    Weil diese großen Industriemaschinen in den seltensten Fällen mit irgendwelchen Schutzabdeckungen arbeiten (schlicht weil die einfach zu sehr behindern für die meisten größeren Aktionen und bei vielem kleinen auch "überflüssig" wären) ist starke Disziplin bei allen Tätigkeiten am Arbeitsplatz notwendig.

    Da muss der Ring vom Finger, tragen eines Haarnetzes bei längeren Haaren, keine schlabbernden Kleidungsstücke, die sich verfangen könnten (insbesondere keine Schals oder Halstücher), Sicherheitsschuhe und viele andere Dinge mehr, die es hier unbedingt zu beachten gibt, will man sich nicht selbst schweren Schaden zufügen.

    Gerade das Arbeiten mit 3-Backen-Futtern kann ganz schnell zu schmerzhaften Verletzungen führen, wenn man im Wechsel mit Spannzangen arbeitet.

    Und eines darf niemals passieren, nämlich irgendwas als Routine anzusehen, denn damit läuft man so rasend schnell in Konzentrations-Fehler hinein, die richtig gefährlich werden können.

    An einer Drehbank sollte man nur arbeiten, wenn die innere Ruhe und Ausgeglichenheit jedesmal hergestellt wurde. Alles andere kann bei jeder Nachlässigkeit katastrophale Folgen haben... von zerschmetterten Fingerknochen bis hin zu irgendwelchen "Geschossen" die durch die Werkstatt fliegen und man sich oder andere in extemem Maß gefährdet.

    Deshalb ist das aus meiner Sicht auch das allerwichtigste Kapitel an der ganzen Herangehensweise... Klarheit und Übersichtlichkeit am Arbeitsplatz, Sauberkeit und doppelte Kontrolle von allen Umrüstungen.

    Noch heute bitte ich nach der Umrüstung der Drehbank, kurz zu kontrollieren, ob ich alles richtig gemacht hab oder irgendwas vergessen.

    Das ist alles nicht so ganz ohne, was man im Umgang mit einer großen Maschine - neben der eigentlichen Arbeit - zu beachten hat. Immerhin ballern da bei falsch eingestelltem Vorgelege erhebliche Rotationskräfte von mehreren KW irgendein Teil durch die Gegend, das nicht korrekt eingespannt ist, bis hin zum schweren 3-Backenfutter, das mehrere Kilo auf die Waage bringt und sich rasend schnell wieder losdrehen kann, wenn z.B. die verkehrte Laufrichtung des Motors eingestellt aber nicht umgestellt wurde.

    Wenn dann noch irgendwie grad der Sohn oder Enkel mit im Raum ist... Mahlzeit, ich mag es mir garnicht ausmalen.

    Deshalb nochmals der dringende Rat, mit einer solchen Maschine ein Höchstmaß an Disziplin in den Arbeitsschritten, insbesondere in Bezug auf das Sicherheitsdenken walten zu lassen und lieber 5 x irgendwas zu kontrolliern, als nur einmal eine Kontrolle vergessen zu haben.

    LG
    Henry
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  4. #33
    Hardcore-Poster Avatar von DD_Ihagee
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Das ist einer der Gründe, weshalb mehrere Drehbänke hintereinander immer "gewinkelt" gegeneinander versetzt stehen...
    Schön, wenn es noch so ist.
    Bei allgemeiner Profitoptimierung spielen solche Aspekte eine untergeordnete Rolle. Da ist es viel wichtiger, daß die Maschinen nah genug beieinander stehen um mehrere bedienen zu können.
    Na ja, nun entferne ich mich vom eigentlichen Thema...

    VG
    Holger

  5. #34
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    Zitat Zitat von GoldMark Beitrag anzeigen
    Um diverse Ideen mit Altgläsern umsetzen zu können, habe ich festgestellt, dass eine Drehmaschine her muss.

    Nach einer eingehenden Recherche bei Tante G...le habe ich mich auf eine Tischdrehmaschine mit Gewindeschneideeinrichtung als Grundtyp festgelegt.

    Zuerst wollte ich eine Proxxon nehmen, aber als ich das Gerät auf einer Messe sah, habe ich Abstand davon genommen. War ziemlich wackelig das ganze.

    Für ca. 1000 EUR bekommt man schon ganz gute stabile Maschinen.

    Daher meine Frage: Wer von Euch DCC-ler hat Erfahrungen mit Tischdrehmaschinen, und kann Tipps geben? Auf was muss geachtet werden? etc ...
    Uff, mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Da bleib ich lieber bei der Fotografie und würde mir für das eingesparte Geld lieber eine Sony Alpha 7 zulegen, bevor ich da groß mit Objektivumbauten mir da an der Drehbank einen abbrechen würde.

    LG
    Waveguide

  6. #35
    optikus64
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    Hm ...

    ich hatte mein Mechanikpraktikum in der Lehrwerkstatt von KSW - Krupp Stahlwerke Südwestfalen, und das Vergessen des Drehfutterschlüssels war eine ziemlich böse Sache, einer steckte als Anschauungsobjekt in der Ziegelwand des Lehrmaschinensaals. Ich habe damals begriffen, dass diese Teile keine Spielzeuge sind, und mir ist, selbst an der Radsatzdrehmaschine nie was passiert. Aber man kann nicht genug warnen. Vor allem weil die kleinen Maschinen so schnell rotieren ist es doppelt gefährlich, weil alles wie ein Schrappnell durch die Gegend jagd, was ausser Kontrolle gerät.

    Nichts desto trotz ist eine Drehmaschine mit PC-Steuerung eine feine Sache, was man da mit wenigen Handgriffen erreicht klappt ohne in Wochen nicht.

    Jörg

  7. #36
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Aber genug der Gefahren...

    Ich stelle mal ein paar Fotos mit Erklärungen ein. Ziel ist es, die Teile der Drehbank (hier eine alte Boley Drehbank) mit ihren Teilen vorzustellen.
    (Bitte um Entschuldigung, wenn ich die Termini und Namensgebungen nicht 100%ig treffe, aber ich bin Laie...)

    Diese Fotos entstanden bei der Einkürzung eines Meopta Meostigmat 1/50mm für unseren Forenkollegen Wolfhansen.. lassen wir es krachen und die Späne fliegen.

    Nach dem Anreißen/Anzeichnen des notwendigen Kürzungsmaß auf 63,80mm mit einem digitalen Höhenreißer (Messwerkzeug) wurde der lange Tubus des Meostimat in ein Dreibackenfutter mit langen Backen eingespannt.

    Es bleiben zwei Wege, wie man den Tubus kürzen kann...

    1. Abstechwerkzeug (kleine dünne Platte mit geschliffener Schneide, die an der gewünschten Stelle in das Aluminium eindringt und eine Furche schneidet, bis sich der zu kürzende Teil vom Hauptkörper löst...

    2. Zustellen mit einer Wendeschneidplatte

    Hier entschied ich mich für die etwas länger dauernde, aber sicherere Methode des Zustellens... bei der das Alu zerspant wird... gibt halt ordentlich Abfall, ist aber sicherer, weil so ein Abstechwerkzeug bei so lang vorstehenden Teilen sich gern mal in das Alu "einfrißt" und dann zerreisst es entweder das Abstechwerkzeug oder es reißt den Tubus aus dem Futter.
    Abstechen sollte man definitiv nicht an so lang hervorstehenden Teilen, weil die Rundlaufgenauigkeit beim Einspannen nicht absolut gegeben ist in so einem Futter. Und das Einrichten mit der Messuhr - mit dem es zwar ginge - aber aufgrund der nie wirklich exakten Einfassung des Werkstückes durch die Backen (sie haben nie die Rundungskontur, die gerade benötigt wird, um sich mit vollem Umfang an das Werkstück anzuschmiegen)

    Man sieht das auch im ersten Bild, wo die Backen nur partiell den Meopta Tubus "greifen" können.

    Name:  meopta1.jpg
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Größe:  269,6 KB

    Anhand dieses "Projekts" gehe ich mal auf die verschiedenen Teile der Drehbank ein:

    Name:  nummerierung_drehbankteile.jpg
Hits: 1231
Größe:  275,3 KB

    1. Gußeisernes Bett (extrem stabil)
    2. Führung für den Kreuztisch, hierdrauf kann der gesamte Kreuztisch verschoben werden.
    3. Schwalbenschwanzführung
    4. Oberschlitten
    5. X-Zustellung
    6. Z-Zustellung
    7. Vorgelege
    8. Schnellspannhebel für Spannzangenbetrieb
    9. Schnellwechselwerkzeughalter

    (Dieser wird im nächsten Bild detailierter vorgestellt)

    Das sind die wichtigsten Teile ... es kommen noch diverse andere wie Rechts/Linkslauf, Riemenkasten mit verschiedenen mechanischen Getriebeübersetzungen über Riemen und Zahnräder dazu... ebenso der Reitstock als weitere Hilfseinrichtung, die ich aber bei Gelegenheit erkläre.

    Hier zunächst ein Bild der Detailansichten der eingesetzten Werkzeuge und deren Funktionen:

    Name:  nummerierung.jpg
Hits: 1137
Größe:  228,8 KB

    1. 3-Backenfutter zum Einspannen des Tubus

    Die nachfolgenden Punkte zeigen den Werkzeugwechselhalter aus dem Bild darüber unter Punkt 9 zusammengefasst aufgezeigt...

    2. Schneideisenhalter (hier mit Wendeschneidplatte)

    3. Schnellwechseleinrichtung (Halterung für die vorbereiteten Wechselwerkzeuge)

    4. Wendeschneidplatte

    5. Schrauben für die Fixierung des Schneideisenhalters ( Punkt 2)

    6. Höhenjustierungsschraube für den Schnellwechselhalter

    Um die beste Schneidleistung zu erzielen, muss das Schneid-Werkzeug immer auf den Mittelpunkt des Werkstückes "ausgerichtet/zentriert" werden. Da die verwendeten Schneideisen-Halter aber unterschiedliche stärken besitzen und auch die eingeschraubten Wendeschneidplatten ebenfalls variieren, ist diese Zentrierung notwendig... und wird mit dieser Schraube vor Beginn der Arbeiten durchgeführt.
    Hierzu wird der Kreuzsupport so ausgerichtet das sich ein tauglicher Bedienungsabstand einstellt und die Wendeschneidplatten werden an das Zentrum des zu bearbeitenden Werkstückes herangeführt, mit der Schraube unter Zuhilfenahme eines Meßschiebers oder einer Messuhr so ausgerichtet, das genau das Zentrum getroffen wird. Das ergibt das sauberste Schnittbild..

    7. Fixierungsschraube für die vorbereiteten und eingesetzten Schnellwechselwerkzeuge.

    Der Schnellwechselträger wird nur eingesteckt und mit der Fixierungsschraube dann festgezogen/angepresst (sitzt bombenfest und µm genau)


    Nachdem der Haupttubus des Meoptas nun auf das passende Maß eingekürzt wurde, folgt nun die Umrüstung der Drehbank zurück auf den Spannzangenbetrieb:
    Hierzu wird das Dreibackenfutter von der festgesetzten Drehachse mit einem leichten Hammerschlag wieder heruntergeschraubt (Vorsicht, so ein Ding ist "Sauschwer" und man muss mit beiden Händen energisch "zupacken" beim herunterdrehen)

    Dann wird eine zusätzliche Achse wieder eingesteckt, in die nun die Spannzangen eingeschraubt werden und mit dem im zweiten Bild unter Punkt 8 gezeigten Schnellspannhebel angezogen und damit das Werkstück zentriert gespannt wird.

    Dies ist der Spannzangenbetrieb:

    Name:  nummerierung_Spannzange.jpg
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Größe:  180,0 KB

    1. Spannzange mit passendem Durchmesser für den kleineren Meostigmat 1/50mm Rücklinsentubus - innengesteckt.

    2. Wieder die Wendeschneidplatte

    3. und 4. Fixierungsschrauben für den Stahlwerkzeughalter, der die Wendeschneidplatte trägt

    5. Höhenjustierung für die vorbereiteten Werkzeugaufnahmeschlitten.

    Diese wechselbaren Werkzeugschlitten können sowohl in X als auch Y Richtung eingespannt und fixiert werden. Aus diesem Grunde gibt es diese Justage-Schraube zweimal.

    Die Spannzangen sind das wohl coolste Teil zum Einspannen unserer Adapter, Tuben und Ringe... weil sie es gestatten, ohne große Umwege - passende Durchmesser vorausgesetzt - die meisten Arbeiten in hoher Geschwindigkeit bei hoher Wiederholgenauigkeit zu bearbeiten.

    Wenn man sich eine Drehbank zulegen will, sollte man unbedingt darauf achten, viele von den Dingern als Zubehör zu einer Industrie-Drehbank mit zu erwerben.
    Diese Teile sind "sauteuer" im Einzelbezug, und wenn man 30 - 50 von den Spannzangen mit beim Kauf erwischen kann, mindestens nochmal den Gebrauchtwert der eigentlichen Drehbank wert.

    So hab ich z.B. eine Spannzange, die exakt auf das Halten von Canon EOS EF Adaptern ausgerichtet ist, seit ich dies für meine Umbauten benötigte.

    Da brauch ich die Adapter nur noch einspannen und kann da eigentlich alles mit machen, was so notwendig ist...

    Zusammen mit zwei präparierten und wechselbaren Werkzeughalterschlitten für die Schnellspanneinrichtung auf dem Kreuzsupport kann ich so alles machen... Innendurchmesser weiten, Adapter um einge zehntel herunterdrehen, Aussendurchmesser verringern usw.

    Bei einer Tischdrehbank stelle ich mir das schon deutlich aufwändiger vor, denn nur mit einem Dreibackenfutter und sicherlich notwendigen Hilfsmittel um z.B. allein die vorstehenden "Backen" zu umgehen, wird es vermutlich deutlich aufwändiger.

    Beim letzten Bild, dem Einkürzen des Rücklinsentubus hätte ich gern mal gewußt, wie das auf einer kleinen Tischdrehmaschine nur mit einem Dreibackenfutter realisierbar wäre.

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (04.07.2016 um 06:15 Uhr)
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  9. #37
    Hardcore-Poster Avatar von DD_Ihagee
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    Ich hoffe mal, daß das nun nicht als Klugscheißmodus gewertet wird.
    Ich fang mal von hinten an:

    Zum Thema Dreibackenfutter; hat man nur die Hartbacken zur Verfügung kann man Messingbleche zwischen Backe und Teil spannen um keine Spannmarken zu erzeugen.
    Besitzt man den Luxus von Weichbacken, so dreht man diese auf den erforderlichen Durchmesser ( am besten 1/10 kleiner) aus. Damit ist der Plan/Rundlauf dann gegeben.
    Klappt das alles nicht (weil nicht vorhanden) fertigt man seine Spannzange selber.

    Die Werkzeughalter sind nicht immer so konfortabel, daß man die Werkzeughöhe mittels beschriebener Schraube anpassen kann. Also auch an einer Tischdrehbank wird man verschieden dicke Bleche als Stahlunterlage verwenden.
    Außenwerkzeuge stellt man genau auf Mitte, Innenwerkzeuge gern auch 1/10 höher.
    Zur Mittenbestimmung kann man die Reitstockspitze oder einen Höhenreißer verwenden.

    Was war noch? Ach ja; Quersupport ist "X" und der Längssupport ist "Z"; "Y" ist einer Fräsmaschine vorbehalten.
    Ich hoffe Henry, Du nimmst mir die kleinen Korrekturen bzw. Anmerkungen nicht übel.
    Sonst war nämlich alles andere sehr gut erklärt!
    Ich lupfe meinen Hut!

    VG
    Holger

    P.S. noch als Tipp - das Fressen von Alu bei der Zerspanung kannst Du mit Petroleum oder Spiritus minimieren

  10. #38
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von DD_Ihagee Beitrag anzeigen
    Ich hoffe mal, daß das nun nicht als Klugscheißmodus gewertet wird.
    Nein, keinesfalls, im Gegenteil lerne ich immer gern dazu...

    Zum Thema Dreibackenfutter; hat man nur die Hartbacken zur Verfügung kann man Messingbleche zwischen Backe und Teil spannen um keine Spannmarken zu erzeugen.
    Besitzt man den Luxus von Weichbacken, so dreht man diese auf den erforderlichen Durchmesser ( am besten 1/10 kleiner) aus. Damit ist der Plan/Rundlauf dann gegeben.
    Klappt das alles nicht (weil nicht vorhanden) fertigt man seine Spannzange selber.
    Was meinst Du mit Spannmarken?

    Die Werkzeughalter sind nicht immer so konfortabel, daß man die Werkzeughöhe mittels beschriebener Schraube anpassen kann. Also auch an einer Tischdrehbank wird man verschieden dicke Bleche als Stahlunterlage verwenden.
    Außenwerkzeuge stellt man genau auf Mitte, Innenwerkzeuge gern auch 1/10 höher.
    Zur Mittenbestimmung kann man die Reitstockspitze oder einen Höhenreißer verwenden.
    Der Reitstock ist selten montiert auf den Maschinen... nur für spezielle Aufgaben... sonst ist das Ding zumeist im Wege. Der Tipp mit dem Höhenreisser ist gut, aber schneller und praktikabler finde ich es, den Kreuzsupport gleich so auszurichten, das man mit der Wendeschneidplatte direkt an den Mittelpunkt fährt und dort nach der Bestimmung des Werkstückdurchmesser mit einem auf Durchmesser/2 eingestellten Mess-Schieber... das Zentrum bestimmt.


    Was war noch? Ach ja; Quersupport ist "X" und der Längssupport ist "Z"; "Y" ist einer Fräsmaschine vorbehalten.
    Da hast Du mich genau am wunden Punkt "erwischt"...
    Ich bekomme die Benennung immer durcheinander. Quersupport ist natürlich immer bezogen auf die Dreh-/Arbeits-Spindelachse...

    Das Z den Längssupport entlang der Arbeitspindel darstellt, wußte ich nicht... dachte immer das sei das Y... danke für den Hinweis.

    Ich hoffe Henry, Du nimmst mir die kleinen Korrekturen bzw. Anmerkungen nicht übel.
    wie gesagt auf keinen Fall, denn das festigt einfach nur die Terminologie..

    Sonst war nämlich alles andere sehr gut erklärt!
    Ich lupfe meinen Hut!

    VG
    Holger

    P.S. noch als Tipp - das Fressen von Alu bei der Zerspanung kannst Du mit Petroleum oder Spiritus minimieren

    Danke für die Blumen...

    Das "Fressen" (besser gesagt das sich festfressen des Schneidwerkzeuges) kam bislang nur zweimal beim "Abstechen" eines Meostigmat - Tubus vom 1.4/70mm mit einem Abstecheisen vor... in einem Falle, weil diese dünnen Klingen nicht exakt genug ausgerichtet waren im Werkzeughalter (nicht genau genug hingesehen und ausgemessen) und im zweiten Falle, weil eine zu hohe Drehzahl bei gleichzeitig zu starkem zustellen mit dem Oberschlitten erfolgte.

    Seitdem stehe ich mit den "Abstechwerkzeugen" auf Kriegsfuß...

    Nachdem ich nun einen teueren Halter für diese 3 eckigen Abstechschneiden zerstört habe und eine Abstechschneide auf zwei der drei Schneidseiten ruiniert habe (man kann diese Schneiden drehen und neu einspannen am Stahlhalter und jeweils eine neue "frische" Schneide nutzen, aber ein Freund der Dinger bin ich nie geworden...

    Beim Abstechen verwenden wir Schneidöle... die mit einem Pinsel aufgetragen werden.. hat sich bewährt.

    ------
    Die hier genannten Werkzeuge werde ich auch nochmal in Bildern zeigen und hier einfügen, damit das für Mitlesende verständlicher wird, wovon gesprochen wird.

    Also als Merker für mich und noch einzufügende Fotos, damit man der Unterhaltung folgen kann:

    Abstechwerkzeug und Halter fotografieren!

    Genauen Aufbau des Kreuztisches fotografieren!

    -----

    Einen recht brauchbaren Überlick über die Teile und ihrer Benennungen an einer Drehbank findet man übrigens hier

    http://universal_lexikon.deacademic....eugmaschinen_I

    Lesenswert auch... http://partners.academic.ru/dic.nsf/...d_L.C3.BCnette
    Geändert von hinnerker (04.05.2014 um 06:07 Uhr)
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  11. #39
    Hardcore-Poster Avatar von DD_Ihagee
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    Hallo Henry,

    Spannmarken sind die häßlichen Abdrücke, welche die Spannbacken auf dem Werkstück hinterlassen. Um dies zu verhindern dienen entweder die genannten Messingbleche oder die speziell ausgedrehten Weichbacken. Hartbacken (innen/außen) sind, wie der Name schon sagt aus einem ziemlich harten Material und dafür da, hohe Spannkräfte auch auf rohen Flächen aufzubringen. Dabei können sie sich regelrecht ins Material "eingraben", das sind also die Spannmarken.
    Bei den genau auf den Durchmesser abgestimmten Weichbacken (nicht daß sie weich wie Butter sind aber eben weicher als die Hartbacken und mit den Drehwerkzeugen bearbeitbar) spannen dieselben mit der ganzen Fläche und erzeugen keine Spannmarken.
    Auf Deinen Bildern sind übrigens Weichbacken im Futter.

    Zur Ermittlung der richtigen Werkzeughöhe gibt es viele Möglichkeiten: Reitstock mit Spitze, Körnerspitze in der Spindel, mit einem grob auf Mitte gebrachten Schruppstahl eine Spitze andrehen, besagter Höhenreißer (oder man baut sich was ähnliches), ein genau passendes Stück Rohr usw. usf.

    Noch zu den Begriffen Achse/Spindel: die Spindel ist das Ding was sich dreht.
    Die Achse X definiert den Durchmesser und die Achse Z Längendimensionen.

    Letztlich zum Schmierstoff: entweder es wird eine Emulsion (Wasser/Öl, dann ist es ein Kühlschmierstoff) verwendet oder Öle,
    Fette oder wie bei genanntem Spiritus auch mal Alkohol. Dieser verhindert speziell bei Aluminium das Entstehen der sogenannten Aufbauschneide, also aufpappendes Material auf der Schneidenspitze wodurch weder Schneidengeometrie noch Schneidenhöhe exakt stimmen würde.

    Ab-und Einstiche, letztere sowohl axial als auch radial waren auch früher, als der Dreher seine Werkzeuge überwiegend selber schleifen oder auch sonstwie zurichten mußte nicht unbedingt die Lieblingsbereiche der Zerspanung. Da trennte sich schonmal Spreu vom Weizen und der handwerkliche Aspekt trat in den Vordergrund. Vor allem, wenn es um die Wiederholbarkeit des Ergebnisses ging.
    Heute alles egal, da muß man die Werkzeuge nur bezahlen können und DA treibt es einem mitunter das Wasser in die Augen .

    So, nun lasse ich es zum Wochenende dabei bewenden.

    VG
    Holger

  12. #40
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    "Da muss der Ring vom Finger, tragen eines Haarnetzes bei längeren Haaren, keine schlabbernden Kleidungsstücke, die sich verfangen könnten (insbesondere keine Schals oder Halstücher), Sicherheitsschuhe und viele andere Dinge mehr, die es hier unbedingt zu beachten gibt, will man sich nicht selbst schweren Schaden zufügen. "

    Hallo,

    Sicherheit ist oberwichtig. Immer noch einmal alles kontrolieren !!

    Ring vom Finger !! Siehe das zweite Bild bei Henry's Drehbankerklärungen.

    Mit einer Tischdrehbank kann man ganz schöne und präzise Teile herstellen, wenn man Respekt davor und Geduld hat.
    Sich Können angeeignet hat und Lust am Basteln hat, und ganz wichtig! sich an die Grenzen eines solchen Gerätes herangetastet hat.
    Das ein solches Teil Gefahren in sich birgt, weiß wohl jeder, und bei unsachgemäßer Bedienung kann es böse enden.

    Gruß Burkhard

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