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Thema: Minolta MD Rokkor 4.5/300mm

  1. #1
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    Standard Minolta MD Rokkor 4.5/300mm

    Weiter geht es mit der Vorstellung der Minolta Teles:

    Name:  DSC02875s.jpg
Hits: 3865
Größe:  127,5 KB

    von links nach rechts:
    - MD Tele Rokkor 300mm 1:4.5
    - MD Tele Rokkor 200mm 1:4 (bereits hier http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=18960 vorgestellt)
    - MD Tele Rokkor 135mm 1:2.8
    - MD Tele Rokkor 100mm 1:2.5
    - MD Macro Rokkor 100mm 1:3.5 (bereits hier http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=15625 vorgestellt)

    Heute kommt das MD 300mm an die Reihe. Das 4.5/300mm von Minolta gab es in vier Varianten mit unterschiedlichem optischen Aufbau (Linsen/Gruppen).

    1. 4/3 von 1961 (1200g)
    2. 4/4 von 1965 (1020g)
    3. 6/6 von 1969-1978 (1150g)
    4. 7/6 ab 1978 (710g) mit Innenfokusierung

    Bei dem hier vorgestellten handelt es sich um die letzte Version. Aufgrund des geringen Gewichts und der Innenfokusierung kann man mit ihr auch noch gut aus der Hand ohne Stativ fotografieren. Für mich als Stativmuffel eine wichtige Eigenschaft. Kleines Manko gibt bei Verwendung eines Stativs, das Objektiv hat keine Stativschelle. Bei häufiger Stativ Einsatz würde ich zumindest einen Adapter mit integriertem Stativanschluss empfehlen.

    Die technischen Daten

    -- 7 Linsen in 6 Gruppen
    -- Blende 4.5, 5.6, 8 .. 32, zwischen 8 und 22 in halben Stufen
    -- 6 Blendenlamellen
    -- ca 3,00m Nahgrenze
    -- 72mm Filtergewinde
    -- 177,5mm Länge
    -- 77,5mm Durchmesser
    -- Gewicht 710g
    -- Minolta SR Bajonett
    -- integrierte ausziehbare Streulichtblende

    Testreihe mit verschiedenen Blenden (Sony A7, Stativ, ISO 100)

    f4.5
    Name:  DSC02931s.jpg
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    f 8.0
    Name:  DSC02932s.jpg
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Größe:  234,3 KB

    100% Crops
    Name:  Details2.jpg
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Größe:  203,3 KB

    Schon bei offener Blende sehr viele Details in Bildmitte, aber auch am Rand. Der Mikrokontrast wird mit Abblenden besser.
    Und jetzt wird es merkwürdig: in den Ecken wird beim Abblenden die Bildqualität schlechter. Details, die bei offener Blende noch sichtbar sind verschwinden, gleichzeitig nehmen die CAs zu. Ist deutlich rechts unten an den Mauersteinen zu sehen. Wirkt auf mich so, als ob sich beim Abblenden die Fokusebene in der Ecke ändert. Von diesem Effekt hat auch schon Artaphot in seinem "Sony A7 and classical Rokkor" Test berichtet (siehe http://www.artaphot.ch/sony-nex/altg...ssical-rokkors ). Es handelt sich also nicht um ein Problem eines einzelnen Exemplars, sondern scheint ein allgemeines Problem dieser Version zu sein. Falls jemand eine Erklärung dafür hat, würde ich mich freuen.

    Vignettierung f4.5
    Name:  DSC03018s.jpg
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Größe:  31,4 KB
    Nur leichte Vignettierung bei offener Blende. Ab Blende 8 nicht mehr relevant.

    Chromatische Aberration f 4.5
    Name:  DSC02919s.jpg
Hits: 3350
Größe:  77,3 KB
    Bei starken Kontrasten ausgeprägte Farblängsfehler bei offen Blende. Querfehler in der Bildmitte nur sehr schwach, werden zum Rand hin aber stärker (siehe auch Bilder oben)

    Weitere Beispielaufnahmen in verschiedenen Entfernungen, alle ohne Stativ und mit Blende 4.5 gemacht.

    1/800, ISO 160
    Name:  DSC02988s.jpg
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Größe:  150,4 KB

    1/800, ISO 100
    Name:  DSC03016s.jpg
Hits: 3349
Größe:  211,8 KB

    1/1000, ISO 1250
    Name:  DSC02910s.jpg
Hits: 3331
Größe:  157,1 KB

    1/800, ISO 100
    Name:  DSC03012s.jpg
Hits: 3314
Größe:  142,9 KB

    Fazit
    Das 300er macht einen sehr wertigen Eindruck und ist trotzdem noch einigermaßen kompakt und leicht. Für mich ein wichtiges Kriterium, da es ansonsten wohl sehr selten zum Einsatz kommen würde. Die Bildqualität ist bei offener Blende schon sehr gut. Getrübt wird der Eindruck leider von dem merkwürdigen Effekt in den Bildecken beim Abblenden.


  2. #2
    Förderndes Mitglied Avatar von Helge
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    Standard

    Eine wie ich finde sehr schöne und aussagekräftige Objektivvorstellung - vielen Dank dafür.

    Der Effekt, den Du beschreibst, ist mir in ähnlicher Form schon durchaus auch bei anderen Objektiven untergekommen: Die Neigung zu Quer-CAs nimmt manchmal beim Abblenden zu. Auffällig ist das z.B. beim ansonsten hervorragenden Zuiko 2.8/100, aber auch bei dem ein oder anderen WW-Objektiv habe ich das schon gesehen. Häufig wird der Effekt allerdings überlagert und verdeckt durch unscharfe Kontrastkanten bei Offenblende im Randbereich, denn wo keine scharfe Kontrastkante ist, können auch keine CAs auffällig werden.
    Wenn aber ein Objektiv schon bei Offenblende bis in die Bildecken einigermaßen scharf und kontrastreich abbildet (was nach meinem Eindruck bei Teleobjektiven häufiger der Fall ist als im WW-Bereich), dann führen die zunehmenden Quer-CAs beim Abblenden dazu, dass Kontrastkanten in den Ecken verschmiert werden, während der Effekt in der Bildmitte nicht auftritt, da die Quer-CAs prinzipbedingt mit zunehmendem Abstand von der Bildmitte ausgeprägter sind.

    Warum Quer-CAs beim Abblenden manchmal zunehmen, weiß ich allerdings auch nicht.

  3. 2 Benutzer sagen "Danke", Helge :


  4. #3
    Moderator Avatar von Padiej
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    Standard

    Ich finde ich die Leistung von diesem "analogen" Objektiv sensationell.

    Interessant wäre ein Vergleich - Film zu Sensor.

    Der Sensor wirft Licht in die Linsengruppen zurück. Eventuell spielt die Blendenrückseite auch mit, in Wechselwirkung mit dem spiegelnden Sensor.

    Die Rücklinsen der MDs sind ja nicht vergütet, bzw. auf Sensoren optimiert.

    Danke für die tolle Vorstellung !!!

    lg Peter
    LG PETER (Freund manueller Objektive)
    Sony A7, Nex5n, Nex6, Panasonc FZ1000
    Objektive von 14mm - 500mm (auch mit Autofokus)
    www.flickr.com/photos/padiej


  5. #4
    Spitzenkommentierer Avatar von Hias
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    Standard

    Nach 8 Jahren grabe ich diese Objektivvorstellung wieder aus und zeige ein paar Bilder mit meinem Exemplar des Minolta MD Tele Rokkor 4.5/300mm IF.

    Meins ist leider nicht annähernd so gut, wie das von Roland (ropmann) vorgestellte Exemplar.

    Anbei drei ca. 50% crops von Testschüssen auf das ca. 30-40m entfernte Nachbardach, bei Sonne aber kalten Temperaturen und wenig Luftunruhe.

    Zunächst das ganze Bild bei f4.5
    Name:  DSC06559.JPG
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Größe:  580,2 KB

    Dann die Ausschnitte (3000x2000 Pixel, man kann reinzoomen, sonst sieht man nicht so viel) und ein Vergleichsbild mit dem modernen und guten Sigma 5-6.3/100-400mm DG OS HSM und dessen Offenblende bei 300mm von f6.3
    Minolta MD Tele Rokkor 4.5/300mm IF
    f4.5 Name:  DSC06559_1.JPG
Hits: 533
Größe:  1,44 MB
    f5.6 Name:  DSC06560_1.JPG
Hits: 529
Größe:  1,51 MB
    f8 Name:  DSC06561_1.JPG
Hits: 537
Größe:  1,59 MB
    Sigma 5-6.3/100-400mm DG OS HSM
    f6.3 Name:  DSC06562_1.JPG
Hits: 542
Größe:  1,60 MB

    Wie man sieht, ist beim Minolta das Bild bei keiner Blende richtig scharf und alles, wirklich alles (jeder Dachziegel !) hat Farbsäume. Das Sigma zeigt dagegen kaum CA und jede Menge Details.
    Natürlich ist so ein Vergleich mit einem guten modernen Telezoom unfair, aber ich bin von meinen Altgläsern gewöhnt, dass sie zumindest abgeblendet am wenig fordernden 24MP Kleinbildsensor ordentliche Schärfe liefern. Mehr Bildfehler als bei modernen Objektiven gehören - in gewissen Maßen - dazu (aber nicht in diesen Dimensionen !), aber die Schärfe muss passen, wie z.B. beim Minolta MD Tele Rokkor 4/200mm.

    Hab ich ein Montagsmodell ? Bei der Qualitätssicherung von Minolta zu der Zeit eher unwahrscheinlich. Hat es einen Defekt ? Kann ich nicht sagen, es sieht äußerlich gut aus und auch der Fokus fühlt sich gut an, vielleicht ein klein wenig zu leicht und mit ganz ganz minimalem Spiel. Also wohl keine völlig ausgeleierten Gleitlager.

    Ich werde mal schauen, wie es sich auf Film schlägt und ein paar Bilder mit der Minolta XD-7 und Kodak Portra 400 machen.

    Gruß Matthias

  6. 6 Benutzer sagen "Danke", Hias :


  7. #5
    Spitzenkommentierer
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    Standard

    Servus Hias,

    ja, der Vergleich mit dem Sigma ist in der Tat unfair, aber dennoch aufschlußreich. Das ist leider ein deutliches Ergebnis.

    Meine (laienhafte) Vermutung geht dahin, dass das Minolta tatsächlich unter ausgeleierten Gleitlagern leiden könnte.
    Das würde bedeuten, dass die Linsengruppe, welche für die Fokussierung verantwortlich ist nicht mehr ganz exakt
    in der nötigen Position ist. Durch die Gleitlager, wird diese Linsengruppe mittels Steuerkurven durch Drehen des Fokusringes
    in die jeweils genaue Position geschoben. Dabei befindet sich die Linsengruppe in einer Führungsschiene. Ist nun ein
    Element dieser Kette nicht mehr ganz in Ordnung, kann das zu verschiedenen Fehlfunktionen führen. Die Linsengruppe
    ist nicht genau in der für den Fokus benötigten Position. Das ist zwar unerfreulich, hat aber keinen Einfluß auf die optische
    Qualität. Aber dadurch kann eventuell auch ein ganz leichtes Verkippen dieser Linsengruppe provoziert werden, was dann
    für echte Bildfehler verantwortlich sein kann.

    Ich würde sagen, dass Du hier in Erwägung ziehen solltest, das Objektiv von einem Fachmann begutachten zu lassen.


    LG, Christian

  8. 5 Benutzer sagen "Danke", gladstone :


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