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Thema: Analoge Frage zu Objektiv

  1. #1
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    Standard Analoge Frage zu Objektiv

    Hallo!
    Ich beschäftige mich gerade mit analoger Technik und habe hier ein Cosinon 50mm 1.7 Objektiv.
    Auf dem Objektiv habe ich ja die Einstellmöglichkeit:
    - Blende (mittels Blendenring)
    - Entfernung (Fokusring)
    Zwischen diesen beweglichen Einstellringen ist eine Skala mit einer roten Markierung.
    Welchen Zweck hat denn diese Skala (s. Foto)?
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    aktuell Vollanalog unterwegs: Cosina HILite 405 + Auto Cosinon MC F=1.7/50mm

  2. #2
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard

    An dem roten Skalenindex kannst Du die derzeit eingestellte Entfernung ablesen.. abschätzen. Auf Deinem Bild bei ca. 3,15 Metern.

    Die sich links und rechts wiederholenden Blendenzahlen markieren bei der jeweiligen Blende den Bereich der Schärfentiefe...

    Stellst Du die gewünschte Meterangabe auf dem Fokusring beispielsweise bei 2 m auf die linke 8, kannst Du auf der rechten 8 neben dem roten Mittenindex das Ende des Schärfenbereichs ablesen...
    Gehen wir mal davon aus, Dein Objekiv stünde mit der 3 m Angabe auf Blende 11 links eingestellt, so wäre rechts an der 11 der Bereich vermutlich bei knapp 4 Metern stehend.

    Dann wäre bei Blende 11 der Bereich von 3-4 Metern scharf.

    Heut nennt sich diese alte gespreizte Skalennutzung neumodisch DOF... und man braucht da heute eigene Tabellen oder Apps und ein Smartphone um das heraus zu finden...

    LG
    Henry
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  3. #3
    Hardcore-Poster Avatar von Kabraxis
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    Moin
    Wenn ich dazu noch eine Ergänzung machen darf, die Skala ist wie Henry schon erklärt hat für die Abschätzung der Schärfentiefe. Also eingestellt auf den längeren roten Strich in der Mitte, und schon kann man die Tiefenschärfe ermitteln welche die aktuellen Einstellungen erzeugt. Der rote kleine Strich daneben ist meist der sogenannte Infrarotindex.
    Bei der Verwendung von Filmmaterial welches Infrarotempfindlich ist, kann mit Hilfe eines Sperrfilters (z.B. 720) ein reines Infrarotbild aufgenommen werden. Da die meisten Objektive aber nicht so stark korrigiert sind, verschiebt sich bei einer reinen Infrarotaufnahme die Fokus Ebene leicht, und muss korrigiert werden. Für diese Korrektur ist der kleine rote Strich.
    In der Praxis sieht das so aus: Mein fokussiert ohne Filter das entsprechende Motiv mit Hilfe des Suchers und ließt die Entfernung ab die dem großen roten Strich gegenüber steht. Anschließend schraubt man den Infrarotfilter vor das Objektiv (Der Filter erscheint für uns nahe zu undurchsichtig, da mit diesem alles Licht im "sichtbaren" Bereich ausgefiltert wird; so können wir auch nicht fokussieren) und stellt nun die ermittelte Zahl an der kleinen roten Markierung ein, welche man vorher mit dem großen ermittelt hat.
    Hoffe das hilft ein wenig weiter :-)
    PS: Bei ein paar alten Objektiven gibt es an einer ähnlichen Stelle noch die sog. Schnappschuss-Einstellung. Diese ist ein Fokuspunkt der mit einer abgeblendeten Optik (normalerweise f8) eine möglichst tiefenscharfes Bild erzeugt. Den Punkt in Kombination mit der Blende nennt man auch Hyperfokaldistanz (sehr oft zu finden auf Klappkameras). Dazu schreibe ich aber nun nichts ;-) Das gibt es auf Wikipedia:http://de.wikipedia.org/wiki/Hyperfokale_Entfernung

    LG Pascal
    Der Leitfaden für Grossformat im Format 4x5
    https://pascal.leupin.casa besucht mich doch mal...
    www.flickr.com/photos/kabraxis/ Flickr

    Altglas Phase ? Alle abgeschlossen ! Ich fange dann mal wieder von vorne an ;-)

  4. Folgender Benutzer sagt "Danke", Kabraxis :


  5. #4
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    Also sind die Zahlen keine "Blendenwerte", sondern Entfernungsangaben - richtig?
    Was ich nur nicht verstehe ist (Bsp.)

    Ich habe Objekt xy vor mir stehen. ich fokussiere es durch den Sucher, wähle Blende 8 und drehe den Fokusring solange, bis das Objekt scharf abgebildet ist. Hintergrund ist Bokeh.
    Die Entfernungseinstellung auf dem Fokusring steht jetzt bei der 2 (2 mtr), direkt gegenüber der roten Markierung.

    Warum noch Entfernung anhand der Skala abschätzen? Durch einstellen der Schärfe auf dem gewünschten Objekt ist doch die Entfernung "automatisch" eingestellt.

    Ich hatte mal mit einer Retina I experimentiert; da ergab das schon eher einen Sinn, weil mir der Sucher keine Angabe der Schärfe gemacht hat. Da hab ich dann die Entfernung grob geschätzt, am Ring eingestellt, Blende dazu + fertig.
    aktuell Vollanalog unterwegs: Cosina HILite 405 + Auto Cosinon MC F=1.7/50mm

  6. #5
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von gosmo44 Beitrag anzeigen
    Also sind die Zahlen keine "Blendenwerte", sondern Entfernungsangaben - richtig?
    Was ich nur nicht verstehe ist (Bsp.)

    Ich habe Objekt xy vor mir stehen. ich fokussiere es durch den Sucher, wähle Blende 8 und drehe den Fokusring solange, bis das Objekt scharf abgebildet ist. Hintergrund ist Bokeh.
    Die Entfernungseinstellung auf dem Fokusring steht jetzt bei der 2 (2 mtr), direkt gegenüber der roten Markierung.

    Warum noch Entfernung anhand der Skala abschätzen? Durch einstellen der Schärfe auf dem gewünschten Objekt ist doch die Entfernung "automatisch" eingestellt............
    Nein... Du stellst eine Ebene im Raum scharf.. mehr erstmal nicht.

    Mit der Blende dehnst Du den Bereich der Schärfe vor und hinter dem fokussierten Gegenstand aus.

    Stellst Du also auf 2m scharf, so gibt es bei Abblendung immer eine räumliche Tiefenausdehnung der Schärfe... das heißt in dem Beispiel, dass Du mit einer Abblendung nun auch den Bereich von 1,5 m bis 2,8 Meter mit in den scharf dargestellten Bereich bringst.

    Mal ganz extrem... wenn du ein Objektiv mit einer Anfangsöffnung von f1.2... also ein sehr lichtstarkes Objektiv im Nahbereich einstellst, so du es kannst - wirst Du vermutlich nur einen oder zwei >Zentimeter "Schärfeebene" zur Verfügung haben... alles davor und dahinter ist unscharf..

    Blendest Du nun dieses Objektiv auf f8 oder f11 ab, so fallen viel mehr Details in den Schärfeausdehnungsbereich des gewählten Blendenwertes.

    Aber das ist elementares Fotografenhandwerk... der Begriff Schärfentiefe oder auch Tiefenschärfe genannt, beschreibt nämlich genau das... die räumliche Ausdehnung der Schärfe vor und hinter dem anvisierten und scharfgestellten Objekt.

    Das bedeutet eben, die Anfangsöffnung des Objektivs und die Lichtstärke sowie der Motivabstand geben die räumliche Ausdehnung der Schärfe vor und die Blende verändert diese Ausdehnung durch die Abblendung.

    Einer der Gründe, weshalb z.b. Makroobjektive, die ja stehts im extremen Nahbereich eingesetzt werden, extrem abblendbar sind... teilweise Blenden besitzen, die sich bis f32 und f64 schließen lassen. Im Makrobereich ist die Schärfentiefe z.B. so gering, dass Abblendung darüber entscheidet, ob Du von der Fliege nur die Facettenaugen scharfstellen kannst, oder ob abgeblendet die ganze Fliege scharf dargestellt wird.

    Die Skala kann Dir auch insofern nützlich sein, um genau abzuschätzen, welche Blende Du voraussichtlich wählen musst, um in der Tiefenstaffelung die Gegenstände scharf zu bekommen.
    Diese Blendenzahlen dienen also mehr der Orientierung für den Fotografen, um ohne umständliche Rechnerei dieser Schärfentiefenbereiche feststellen und auch festlegen zu können.
    Andere brauchen dafür eine Smartphone und einen DOF Rechner...weil die modernen Objektive diese Skalen nicht mehr besitzen

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (17.12.2013 um 21:50 Uhr)
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  7. #6
    Förderndes DCC Mitglied Avatar von cdgh
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    Standard Wikipedia-Antwort zu Schärfentiefe

    In der geometrischen Optik können nur diejenigen Punkte als scharfe Bildpunkte in der Bildebene (Film, Chip) wiedergegeben werden, die auf der Ebene liegen, die sich in der Gegenstandsweite zur Linse befindet. Alle anderen Punkte, die sich auf näher oder weiter entfernt liegenden Ebenen befinden, erscheinen in der Bildebene nicht mehr als Punkte, sondern als Scheibchen, sogenannte Zerstreuungskreise oder Unschärfekreise (Z).
    Zerstreuungskreise entstehen, weil die von der Linse (Objektiv) auf die Bildebene (den Film) fallenden Lichtkörper Kegel sind; durch Schnitt der Bildebene mit einem Kegel entsteht auf der Ebene ein Kreis.
    Eng nebeneinander liegende Punkte, die nicht in der Gegenstandsebene liegen, werden durch eng nebeneinander liegende Zerstreuungskreise abgebildet, die sich überdecken und in den Randbereichen vermischen, wodurch ein unscharfes Bild entsteht.
    Der für die Akzeptanz von Schärfe maximal tolerierbare Zerstreuungskreisdurchmesser für einen Fotoapparat wird mit Z bezeichnet. Die absolute Größe des maximalen Zerstreuungskreises Z ist abhängig vom Aufnahmeformat, da sie 1/1500 der Diagonalen beträgt. Solange die Unschärfekreise nicht größer als Z werden, liegen sie unterhalb der Auflösungsgrenze des Auges, und die Abbildung wird als scharf erachtet. Dabei entsteht der Eindruck, das Bild weise nicht nur eine Schärfenebene, sondern einen Schärfebereich auf. Problematisch wird ein eingeschränkter Schärfentiefebereich auch dann, wenn die Schärfemessung nicht direkt in der Bildebene, sondern mit gesonderten Einstellscheiben oder Schärfesensoren erfolgt, da es dann durch Toleranzen in der Bildweite leicht zu Fokussierungsfehlern kommen kann.
    Die folgende Tabelle veranschaulicht die maximale Größe der Zerstreuungskreise je nach Aufnahmeformat des jeweiligen Fotoapparats:
    Aufnahmeformat Abbildungsgröße Seitenverhältnis Bilddiagonale Z Normalbrennweite
    1/3″-Digitalkamera-Sensor 4,4 mm × 3,3 mm 4:3 5,5 mm 3,7 µm 6,4 mm
    1/2,5″-Digitalkamera-Sensor 5,3 mm × 4,0 mm 4:3 6,6 mm 4,4 µm 7,6 mm
    1/1,8″-Digitalkamera-Sensor 7,3 mm × 5,5 mm 4:3 9,1 mm 6,1 µm 10,5 mm
    2/3″-Digitalkamera-Sensor 8,8 mm × 6,6 mm 4:3 11,0 mm 7,3 µm 12,7 mm
    (Micro) Four Thirds Sensor 17,3 mm × 13,0 mm 4:3 21,6 mm 14,4 µm 24,9 mm
    APS-C-Sensor 22,2 mm × 14,8 mm 3:2 26,7 mm 17,8 µm 30,8 mm
    APS-C-Sensor 23,7 mm × 15,7 mm 3:2 28,4 mm 19,2 µm 32,8 mm
    APS-H-Sensor 27,9 mm × 18,6 mm 3:2 33,5 mm 22,4 µm 38,7 mm
    Kleinbildformat 36 mm × 24 mm 3:2 43,3 mm 28,8 µm 50,0 mm
    Digitales Mittelformat 48 mm × 36 mm 4:3 60,0 mm 40,0 µm 69,3 mm
    Mittelformat 4,5 × 6 56 mm × 42 mm 4:3 70,0 mm 46,7 µm 80,8 mm
    Mittelformat 6 × 6 56 mm × 56 mm 1:1 79,2 mm 52,8 µm 91,5 mm
    Großformate z. B. 120 mm × 90 mm 90–100 µm
    Größere Formate bis 450 mm × 225 mm > 100 µm
    Zitat ende

  8. 2 Benutzer sagen "Danke", cdgh :


  9. #7
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    Standard

    Ok, ich denke, ich hab es gecheckt!
    ich werde mir morgen mal einen "Testaufbau" einer Blenden/Zeitenreihe machen und mittels Kärtchen die Einstellungen ins Foto integrieren.

    Danke bis hierhin schonmal.....bis demnäx..
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