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Thema: Typisches ENNA Problem... Beschlagene Frontlinse?!

  1. #11
    optikus64
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von hansepiXel Beitrag anzeigen
    Endlich Leben im Thread...

    Die Enna's sind inzwischen nicht mehr in meinem Besitz, wurden weiter verkauft, weil sie nur Beifang waren. Und ja, die Käufer wurden auf die blinden Gläser hingewiesen.
    Dennoch bleibt meine Frage offen, WARUM diese Objektive so gerne beschlagen.
    Hmmm
    Denk mal daran, wie alt die Teile schon sind und absolute High-End-Produkte waren es damals schon nicht. Allein die teilweise enorme Serienstreuung, die bei den letzten Produktionsserien deutlich über dem Maß dessen liegt, was man z.B. von DDR-Optiken gewohnt war, deutet schon darauf hin, wie es der Firma damals ging und wie man versucht hat, über Wasser zu bleiben.

    Auch wenn ich Henry's negative Erfahrungen nicht generell teile - wie gesagt, wir reden hier ohnedies nicht von Spitzenprodukten sondern auch bei guten Exemplaren der letzten Jahre allenfalls von Mittelfeld, wird sich die extreme Sparpolitik auch in den eingesetzten Materialien ausgewirkt haben.
    Zusammen mit der Verwendung von Spritzgußteilen im Tubus und den Einflüssen der Lagerung kommen da schon viele Möglichkeiten zusammen, die eine Ausdünstung verursachen können, die wiederum den Belag hervorrufen kann.
    Man darf nie vergessen, nahezu alle Thermoplaste enthalten neben der eigentlichen Werkstoffmasse diverse Weichmacher und flüchtige Hilfsstoffe, die die Verarbeitung, den Materialfluss in der Spritzgußmaschine und das Entformen erleichtern sollen. Wer schonmal in einer solchen Produktion gearbeitet hat kennt die "Geruchsnoten" von heißen Spritzgußteilen, wenn sie aus den Automaten fallen. Diese Stoffe verflüchtigen sich über Jahre, was eben nicht nur zur langsamen Versprödung der Werkstücke führt sondern auch zu Belastungen der Umgebung mit den ausgasenden Substanzen. Nicht umsonst machen Spritzgußteile bei Spielzeugen so oft negative Schlagzeilen, wenn sie in Kinderspielzeug verarbeitet sind.

    Jörg

  2. #12
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    Moin Jörg!

    Das ist exakt meine Vermutung. Ausdünstungen aus den verwendeten Kunststoffen.
    Wie gesagt, so extrem habe ich das bislang nur bei Enna gesehen und war doch arg erschrocken...

    Gruß Sascha
    www.fotocommunity.de/fotograf/hansepixel/998996

    Olympus OM-D E-M10 + 12-40mm 2.8 - 17mm 1.8 - 45mm 1.8

    M42: Primagon 35 - Helioplan 40 - Domiplan 50 - Oreston 50 - Trioplan 50 - Primotar 50 - Telefogar 90 - Trioplan 100 - Telemegor 150 - Telemegor 180 - Telemegor 250 - Pancolar 50

  3. #13
    optikus64
    Gast

    Standard

    Hi,

    das habe ich auch schon bei den PB-Prakticaren erlebt - derzeit habe ich das 2,8/28, 1,8/50, 2,4/50 und 2,8/135 sowie das Zeiss 1,4/50 da, das Zeiss zeigt an den allerdings auch wenigen Kunststoffteilen keine Vergrauung, aber an den Pentacons ist das mehr oder weniger überall ein wenig zu sehen. Beschlagen sind sie allerdings erfreulicher Weise nicht. Sollten schon lange zur Justage weg, da ich sie ansonsten für nicht schlecht halte, komme aber derzeit wegen starker Arbeitsbelastung nicht dazu.

    Was ich festgestellt habe ist, dass unabhängig vom Hersteller, Linsen die aus starken Raucherhaushalten kommen und lange gelagert waren, öfter auch innen beschlagen sind. In wie fern das schon zu Nutzungszeiten passiert ist oder erst nach dem Einlagern - keine Ahnung. Beim Ankauf eines als "Konvolut alte DDR-Kameras" deklarierten Ü-Ei-Pakets, man konnte wirklich nur mutmaßen was drin war, waren alle Geräte, Kamera (Fx2), ein alter DDR-Blitz und verschiedene Objektive buchstäblich mit der Aufbewahrungstasche verklebt, es wies sich aber, dass Dank fachkundiger Hilfe alles wieder herrichtbar war. Diese Art Beläge geht wieder weg. Selbst die Kamera geht heute wieder dank vorsichtiger Reinigung mit Alkohol (Ethanol) und noch vorsichtigerem Schmieren mit einem leicht silikonhaltigen sehr feinen Öl und einer Stecknadel als Applikator.
    Andere nikotinverklebte Linsen sitzen so fest, dass man nur mit Öl und Lösungsmittel überhaupt eine Chance hat, irgend etwas beweglich zu bekommen, um überhaupt innere Funktionen prüfen zu können, ohne die feinen Schraubverbindungen zu überlasten und abzureißen. Das führt dann aber in der Regel zu Objektiven, die innen gereinigt werden müssen - wer dazu keine Lust hat und die Dinger dann abstößt produziert durch die nicht immer optimal zum Verbleib im Objektiv geeigneten Substanzen unter Umständen auch solche Beläge auf den Linsen.

    Wenn ich die verschiedenen Hersteller, die sich in meinem Linsenschrank tummeln, vergleiche, habe ich nur einen, allerdings preisbedingt in schwacher Dosierung, bei dem ich bislang keine Anstände hatte - Steinheil. Weder sind die Schneckengänge verharzt noch die Linsen trüb oder anderweitige Gebrechen erkennbar. Nur ein 100er ist definitiv mal vermurkst worden. Leider tummeln sich in Zeiten zunehmenden Interesses an Altglas offenbar auch immer mehr Bastelleichen im Web - ich hatte bislang schon mehrere Linsen, die als in Ordnung verkauft wurden, die aber eindeutige Anzeichen von Bastelversuchen zeigen. Leider erkennt man das auch nicht immer sofort. Dabei passiert anscheinend auch eine Menge Murks. Das meiste geht dann retour, allerdings hat sich eine kleine Fraktion von Linsen, die noch auf "W" stehen (= warten auf Instandsetzung), gehalten für einen korrektiven Durchgang durch eine Fachwerkstatt. Leider sind die für DDR-Produkte dichter gesäht als für Linsen aus westdeutscher Produktion, die früher und anscheinend sang- und klangloser verschütt gegangen ist, es gibt sehr wenig Ersatzteile, ausser man liefert einen Ersatzteilspender gleich mit.

    Jörg





  4. 2 Benutzer sagen "Danke", optikus64 :


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