Es gibt ja bei einigen Drittherstellern wie Vivitar und Tokina durchaus interessante Objektive. Seit längerem schon frage ich mich, inwiefern sich die Bajonette dieser Objektive untereinander austauschen lassen, denn es ist ja anzunehmen, dass die Hersteller aus Rationalisierungsgründen eine Art Baukastensystem verfolgt haben.

Konkret habe ich mich nach einer Möglichkeit umgesehen, mein Tokina AT-X 2.5/90 Macro ("Bokina") von MD-Bajonett (also nicht adaptierbar an Canon EF) umzubauen auf ein EF-adaptierbares Bajonett (Nikon, OM, PK, C/Y). Ich habe dazu ein defektes Tokina 4/80-200 für Olympus OM geschlachtet - solche Objektive bekommt man entweder auf dem Flohmarkt oder manchmal auch bei ebay quasi für die Versandkosten. Den Tokina-OM-Mount habe ich dann versucht gegen den MD-Mount meines Makros auszutauschen.

Ergebnis: Der Aufwand ist in diesem konkreten Fall eher größer als der direkte Umbau von MD auf EF. Daher habe ich die einzelnen Schritte nicht detailliert dokumentiert. Aber der allgemeine Eindruck war schon so, dass diese Methode Potential hat. So erreicht z.B. mein 2.5/90 Makro nach dem Umbau ohne weitere Anpassung des Auflagemaßes nahezu unendlich - das "nahezu" würde ich auf geringe Fertigungstoleranzen oder auch Unsauberkeiten bei meinem Umbau schieben, aber grundsätzlich sieht es schon so aus, als ob bei Tokina Standardteile mit Standardmaßen verbaut worden wären. Nur eben der konkrete OM-Mount vertrug sich in meinem Fall nicht sonderlich gut mit dem 2.5/90, was unter anderem dazu führte, dass ich Teile der Blendensteuerung umbauen und die Arretierung des OM-Mounts entfernen und anders lösen musste.

Mich würde nun interessieren ob sonst noch jemand mit diesem Ansatz experimentiert hat und welche Erfahrungen dabei zusammengekommen sind. Im Idealfall könnte man auf diese Weise die kompatiblen Kombinationen identifizieren und auf diese Weise relativ einfache "Umbaukits" für einige beliebte Tokinas, Vivitars, Kirons, Sigmas etc. ausfindig machen.