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Thema: Blendensterne und Blendenlamellen

  1. #1
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    Standard Blendensterne und Blendenlamellen

    Hallo liebe Forenmitglieder,

    auf meinen Fotos mit Altglas habe ich oft Blendensterne, die bei Spitzlichtern auftreten. Wenn ein Objektiv sechs Blendenlamellen hat, dann werden aus Spitzlichtern sozusagen sechseckige bzw. sechsstrahlige Sterne. Bei acht Blendenlamellen kommen achtstrahlige Sterne heraus. Irgendwo habe ich aufgegriffen, dass bei einer ungeraden Anzahl von Blendenlamellen die doppelte Anzahl an Strahlen beim Spitzlichtstern auftritt. Z.B. 14 Strahlen pro Stern bei sieben Blendenlamellen und 18 Strahlen bei neun Blendenlamellen. Wie kommt dieser physikalische Effekt zustande? Wie kommt es zur Verdopplung der Strahlen bei ungeradzahligen Blendenlamellen? Wie verhält es sich bei abgerundeten Blendenlamellen gegenüber geraden Blendenlamellen (die es in vielen modernen Objektiven, z.B. bei Canon, gibt), die eine runde statt eckige Öffnung ergeben? Werden hier die Spitzlichter auch zu Sternen? Oder ist das nur bei konventionellen Blendenlamellen (die ein Mehreck als Pupille statt ein rundes Loch bilden) der Fall, die gerade Kanten haben?

    Wer weiß da was?

    Vielen Dank im Voraus!

    LG
    Waveguide

  2. #2
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    Standard

    Blendensterne entstehen ja nur bei kleinen Blendenöffnungen (übrigens daher auch vermehrt bei Kompaktkameras - bis auf diejenigen, die kreisrunde Blendenöffnungen in einer Art Revolversystem haben).
    Licht, das durch kleine Öffnungen fällt, wird gebeugt. Da eine Blendenöffnung bei geschlossener Blende aber nicht kreisförmig ist, sondern eckig mit relativ geraden Kanten, erfolgt die Beugung in einem bestimmten Winkel zu den Kanten. So entsteht ein Strahl anstatt einer diffusen Wolke (wie bei einem Kreis).

    Zusätzlich gilt, dass bei einer geraden Anzahl an Blendenlamellen sich jeweils zwei Kanten gegenüber liegen und ein Blendenstern ebenso viele Zacken hat wie es Blendenlamellen gibt. Ist die Anzahl der Blendenlamellen ungerade, gibt es doppelt so viele, weil alle Winkel sich unterscheiden und sich keine Strahlen überlagern.
    Carsten, berufsbedingt immer mal wieder auf Forum-Pause. In grün schreibe ich als Mod.
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  3. 3 Benutzer sagen "Danke", LucisPictor :


  4. #3
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    Wie ist das bei abgerundeten Blendenlamellen, z.B. beim Nikkor 2,8/14-24mm, das mit neun Blendenlamellen laut Nikon-Seite eine runde (und nicht eine mehreckige) Öffnung hat? Dort steht als Anzahl der Blendenlamellen: 9 (abgerundet). Es tauchen in der Profiliga immer mehr solche Objektive mit neun abgerundeten Blendenlamellen auf, die eine runde Öffnung ergeben. Entstehen hier überhaupt noch Sterne bei den Spitzlichern?

  5. #4
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    Zitat Zitat von Waveguide Beitrag anzeigen
    Wie ist das bei abgerundeten Blendenlamellen, z.B. beim Nikkor 2,8/14-24mm, das mit neun Blendenlamellen laut Nikon-Seite eine runde (und nicht eine mehreckige) Öffnung hat? Dort steht als Anzahl der Blendenlamellen: 9 (abgerundet). Es tauchen in der Profiliga immer mehr solche Objektive mit neun abgerundeten Blendenlamellen auf, die eine runde Öffnung ergeben. Entstehen hier überhaupt noch Sterne bei den Spitzlichern?
    Jede Menge Sternstrahlen, wenn ich den flickr-Bildern, die ich auf die Schnelle gefunden habe, glauben darf (und nicht alles "geshopt" ist).

  6. #5
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    Zitat Zitat von Waveguide Beitrag anzeigen
    Wie kommt dieser physikalische Effekt zustande?
    Beugung an einer Kante, da kann man sich mathematisch austoben ...

    Zitat Zitat von Waveguide Beitrag anzeigen
    Wie kommt es zur Verdopplung der Strahlen bei ungeradzahligen Blendenlamellen?
    Man kann mit einem Laserpointer und einer "Kante" (ich hab dafür gerade eine Speicherkarte verwendet) diesen Effekt nachvollziehen: Rückt man die Kante in den Strahl des Lasers, so kann man beobachten dass im rechten Winkel zur Kante zusätzlich zum Lichtpunkt ein Strahl zu sehen ist der durch den Lichtpunkt geht. Die Helligkeit dieses Strahls ist aber nicht symmetrisch, sie ist auf der Hälfte der Kante dunkler.

    Was jetzt bei Blenden in Objektiven passiert ist folgendes: Ist die Anzahl der Lamellen geradzahlig überlagern sich die Beugungsstrahlen und man sieht nur soviele wie es Blendenlamellen gibt, ist die Anzahl ungerade gibt es keine Überlagerung und man sieht doppelt so viele wie es Lamellen gibt. Wenn man genau hinsieht fällt übrigens auf dass die Intensität, bzw. die Länge der Beugungsstrahlen bei jedem zweiten größer ist.

    Zitat Zitat von Waveguide Beitrag anzeigen
    Wie verhält es sich bei abgerundeten Blendenlamellen gegenüber geraden Blendenlamellen (die es in vielen modernen Objektiven, z.B. bei Canon, gibt), die eine runde statt eckige Öffnung ergeben?
    Wenn die Kante (=Lamelle) krumm ist, dann verschmiert der Strahl zu einem Sektor.

    Zitat Zitat von Waveguide Beitrag anzeigen
    Werden hier die Spitzlichter auch zu Sternen? Oder ist das nur bei konventionellen Blendenlamellen (die ein Mehreck als Pupille statt ein rundes Loch bilden) der Fall, die gerade Kanten haben?
    Man kann mit der meist begrenten Anzahl von Blendenlamellen nur über einen Bereich von vielleicht zwei oder drei Blenden eine nahezu runde Blende erreichen. Blendet man weiter ab sind die Rundungen der Blendenlamellen nicht mehr sehr wirksam, der Blendenstern entsteht, wenn auch nicht so deutlich wie bei geraden Blendenlamellen.


    Gruß

    Helmut

  7. 4 Benutzer sagen "Danke", htf :


  8. #6
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    Zitat Zitat von LucisPictor Beitrag anzeigen
    Blendensterne entstehen ja nur bei kleinen Blendenöffnungen
    Das ist falsch. Einfach mal ein Ai-S Nikkor bei Nachtaufnahmen verwenden, zB. das 1,4/50. Bei f/2 sind bereits die Blendenstrahlen leicht erkennbar, ab f/2,8 sind sie stark ausgeprägt.


    Gruß

    Helmut

  9. Folgender Benutzer sagt "Danke", htf :


  10. #7
    Teilzeit-Mod. ;) Avatar von LucisPictor
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    Warum muss denn eigentlich alles zweimal erklärt werden?
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  11. #8
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    Zitat Zitat von htf Beitrag anzeigen
    Das ist falsch. Einfach mal ein Ai-S Nikkor bei Nachtaufnahmen verwenden, zB. das 1,4/50. Bei f/2 sind bereits die Blendenstrahlen leicht erkennbar, ab f/2,8 sind sie stark ausgeprägt.


    Gruß

    Helmut
    OK, "sie entstehen vor allem bei kleinen Öffnungen, bei größeren Blendenöffnungen sind sie weniger intensiv." Besser so?
    Carsten, berufsbedingt immer mal wieder auf Forum-Pause. In grün schreibe ich als Mod.
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  12. #9
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    Zitat Zitat von LucisPictor Beitrag anzeigen
    OK, "sie entstehen vor allem bei kleinen Öffnungen, bei größeren Blendenöffnungen sind sie weniger intensiv." Besser so?
    Das beschreibt zwar das übliche Verhalten sehr treffend, aber ob es zu deutlichen Blendenstrahlen kommt liegt vorallem daran wie gerade die einzelne Blendenlamelle bei der jeweiligen Einstellung ist.

    Ich hab zB. ein Schneider-Kreuznach Componar-C 2,8/50, das hat drei Blendenlamellen die so gestaltet sind dass sie ein Sechseck bilden. Da das Sechseck aus Geraden gebildet wird, gibt es schon bei f/4 sechs Strahlen.

    Auch nicht uninteressant ist in der Hinsicht das Tamron 3,9/75, ein C-Mount Objektiv. Es hat sechs Lamellen, bei f/11 bilden die einen sechszackigen Stern was zu 12 Blendenstrahlen führt, bei f/22 ist es dann ein Sechseck mit entsprechend sechs Blendenstrahlen.


    Gruß

    Helmut

  13. #10
    Hardcore-Poster Avatar von CsF
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    Da würde mich doch glatt mal interessieren, wie das bei einer Sternförmigen Blende aussieht. Ich glaube das Lydith 3,5/30 hatte so eine Blende die irgendwo im mittleren Bereich einen vielzackigen Stern bildet.

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