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Thema: Nikkor 2.8/300 ED

  1. #1
    Förderndes Mitglied Avatar von Helge
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    Standard Nikkor 2.8/300 ED

    Bevor ich es auf den Sankt-Nimmerleinstag verschiebe, das Nikkor AI-S 2.8/300 ED hier vorzustellen, fange ich einfach mal an mit ein paar Bildern und Informationen und ergänze den Bericht nach und nach. Es handelt sich dabei um die wesentlich häufigere zweite Version, die von 1986 bis 2005 gebaut wurde. Davor gab es noch eine Version mit Naheinstellgrenze 4m.

    So sieht das Nikkor aus:

    Name:  nik300_opt-29tjh7.jpg
Hits: 1085
Größe:  120,1 KB

    Name:  nik300_opt-3qdjwe.jpg
Hits: 1125
Größe:  167,3 KB

    Name:  nik300_opt-45ojgf.jpg
Hits: 1039
Größe:  163,5 KB


    Eines mal vorneweg: Bei der Suche nach einem lichtstarken Tele hatte ich schon länger mit dem Nikkor 2.8/300 ED geliebäugelt und die Preise beobachtet. Am Ende habe ich dann einen Versuch gewagt mit einem Exemplar, das viele Jahre von einem Profifotografen geschrubbt wurde und sehr ehrlich mit einer ganzen Reihe Mängel beschrieben war. Auf diese Weise kam ich zu einem absolut erschwinglichen Preis zu diesem lichtstarken Klotz. Und die Risikofreude hat sich rundum gelohnt: Die manuellen Nikkor-Objektive sind ja nahezu alle sehr solide gebaut aber das Nikkor 2.8/300 ED ist noch mal eine Qualität für sich. Das Teil ist gebaut wie ein Panzer. Meines sieht wirklich aus als wäre es über Stock und Stein geschleift worden und funktioniert immer noch ohne jedes Problem. Alle mechanischen Funktionen sind einwandfrei, der Fokus (Innenfokussierung) läuft butterweich und gleichmäßig, nichts hat Spiel oder klappert. Und das beste: Auch optisch ist das Objektiv extrem robust gebaut: Die Frontlinse ist durch ein fest eingebautes, offensichtlich extrem kratzfestes Planglas geschützt, so dass selbst grober Dreck und rücksichtsloses Putzen keine Spuren hinterlassen. Kurzum: Solange keine gravierenden Beschädigungen vorliegen, kann man nach meinem Eindruck auch stark gebrauchte Exemplare dieses Objektivs noch problemlos verwenden.

    Die Krönung ist übrigens die eingebaute, ausziehbare Streulichtblende: Die war bei meinem "fest" und ich musste sie mit Hammer und Rohrzange (kein Witz) wieder gangbar machen. Sie ist dermaßen massiv gebaut dass sie das klaglos weggesteckt hat und jetzt wieder absolut problemlos funktioniert. Die Konkstruktion ist einfach genial: Sie ist durch ein Schraubgewinde arretiert, man muss sie etwa um eine Viertelumdrehung drehen um sie zu lösen, dann kann man sie ausziehen und wieder mit einer Viertelumdrehung festschrauben. In diesem Zustand ist sie so fest und robust, dass man das Objektiv völlig bedenkenlos kopfüber daraufstellen kann:

    Name:  nik300_opt-5m4jxv.jpg
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Größe:  131,0 KB

    Name:  nik300_opt-60mkfq.jpg
Hits: 1108
Größe:  128,0 KB

    Wenn das noch nicht reichen sollte, gibt es noch die ebenso solide Zusatzblende HE-4, die man per Klemmarretierung auf der eingebauten Streulichtblende (in beiden Positionen) anbringen kann - zum Transport auch umgekehrt.

    Die technischen Daten:

    Kameraseitiger Anschluss: Nikon AI-s
    Gewicht: Meine Küchenwaage sagt "Overload" (Literaturangabe 2,4 kg)
    Baulänge min. ab Auflagefläche: 25,5 cm
    Durchmesser Frontglas: 109 mm
    Filterdurchmesser: 39mm (in Schublade hinter der Rücklinse)
    Blende 2.8 -22 in ganzen Stufen
    9 Blendenlamelllen
    Naheinstellgrenze 3 m
    Fokusweg ca. 270°
    Ausziehbare Streulichtblende (ca. 45 mm Auszug)
    Zusätzliche Streulichtblende HE-4 (ca. 85 mm)
    8 Linsen in 6 Gruppen + Frontglas + Klarglasfilter in Schublade

    Linsenschnitt: http://www.mir.com.my/rb/photography...mmf28optic.jpg

    Eine sehr praktische Besonderheit ist die verstellbare Rasterung für den Fokus: Vor dem Fokusring sitzt ein weiterer schmaler Ring, der normalerweise mitdreht. Man kann nun auf einen Punkt fokussieren, dann diesen Ring mit einer Schraube feststellen und dann rastet der Fokusring an genau dieser Stelle mit einem leichten Klicken ein, lässt sich ansonsten aber ganz normal bewegen. Ideal wenn man auf ein Motiv an einem bestimmten Punkt wartet, auf diesen Punkt vorfokussiert und dann zwischendurch noch anderweitig in der Gegend herum fokussiert, den Punkt aber jederzeit wieder schnell finden will.

    Auch die Stativschelle ist äußerst solide, natürlich dreh- und arretierbar und beinhaltet noch zwei Ösen an denen man den Trageriemen einhängen kann. Diese Option sollte man auch dringend nutzen, denn zweieinhalb Kilo ans Kamerabajonett zu hängen, ist auf Dauer keine gute Idee.

    Alles in allem also ein wirklich professionelles und bis in die Details hinein durchdachtes Arbeitsgerät für den anspruchsvollen Fotografen. Nur Bandscheibenprobleme sollte man nicht haben...
    Geändert von hinnerker (18.05.2014 um 20:57 Uhr)

  2. 10 Benutzer sagen "Danke", Helge :


  3. #2
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    Und jetzt ein paar Beispielbilder, alle an der EOS 5D MkII (KB-Format) aufgenommen. Ich will dazu gar nicht viel kommentieren. Dass es sich um ein erstklassiges Tele handelt, steht sicher außer Frage aber da ich kein anderes vergleichbares Objektiv zur Verfügung habe (wie z.B. das Canon FD 2.8/300 L) kann ich eigentlich nicht viel zu den Feinheiten sagen. Was in der Natur der Sache liegt, ist, dass man selbst auf größere Entfernung noch einen schönen Schärfeverlauf und damit eine Räumlichkeit in die Bilder bekommt:

    f/2.8
    Name:  nikkor_2-8_300-31pjbf.jpg
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Größe:  457,3 KB
    Link zur hohen Auflösung: http://abload.de/img/nikkor_2-8_300_g-3bkk1c.jpg

    Man kann bei diesem Bild in der Vollauflösung eine Abnahme der Schärfe und leichte CAs in den extremen Rand- und Eckbereichen erkennen (Zweige) wobei man bei der Interpretation vorsichtig sein muss, da das Motiv nicht wirklich plan ist und die Schärfentiefe selbst auf die ca. 20 m Entfernung sehr gering.

    Die Schärfe in den mittleren und den nicht extremen Randbereichen sowie das Verhalten bei Sonnenschein und an metallischen Reflexionen finde ich hervorragend, aber wie gesagt, ich habe da keinen Vergleich:

    f/2.8
    Name:  nikkor_2-8_300-111qjem.jpg
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    Link zur hohen Auflösung: http://abload.de/img/nikkor_2-8_300_g-114pku8.jpg

    100%-Crop aus dem obenstehenden Bild:
    Name:  nikkor_2-8_300_crop-1fbk7v.jpg
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Größe:  241,4 KB




    f/2.8
    Name:  nikkor_2-8_300-13zoks9.jpg
Hits: 1108
Größe:  310,4 KB
    Link zur hohen Auflösung: http://abload.de/img/nikkor_2-8_300_g-13ixkk7.jpg

    100%-Crop aus dem obenstehenden Bild:
    Name:  nikkor_2-8_300_crop-22nkx3.jpg
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Größe:  236,1 KB


    f/2.8
    Name:  nikkor_2-8_300-14dnkzk.jpg
Hits: 1060
Größe:  171,4 KB
    Link zur hohen Auflösung: http://abload.de/img/nikkor_2-8_300_g-14v4jvm.jpg

    100%-Crop aus dem obenstehenden Bild:
    Name:  nikkor_2-8_300_crop-3xxjsg.jpg
Hits: 1086
Größe:  254,9 KB


    Bis auf ein paar minimale Purpursäume an den Glanzlichtern habe ich da nichts auszusetzen. Und da die Fokussierung sehr angenehm leicht von der Hand geht, lassen sich trotz der extrem geringen Schärfentiefe auch bewegliche Ziele recht gut fokussieren:

    f/2.8
    Name:  nikkor_2-8_300-4ukj1t.jpg
Hits: 1078
Größe:  223,6 KB
    Link zur hohen Auflösung: http://abload.de/img/nikkor_2-8_300_g-4l6k77.jpg

    f/2.8
    Name:  nikkor_2-8_300-1gkjrx.jpg
Hits: 1084
Größe:  165,0 KB
    Link zur hohen Auflösung: http://abload.de/img/nikkor_2-8_300_g-1rdkd5.jpg
    Geändert von hinnerker (18.05.2014 um 21:01 Uhr)


  4. #3
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    Oh mein Gott (ich bin nicht gläubig!) das ist ja der Wahnsinn

    Ok, ich kenne nur Henrys Canon vom Spielen, und ein Meyer 300er sowie ein Enna – aus den frühen 1960er Jahren.

    Aber das scheint von einem anderen Stern zu kommen.


    Nikkor rules!

  5. Folgender Benutzer sagt "Danke", praktinafan :


  6. #4
    Förderndes Mitglied Avatar von Helge
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    Zitat Zitat von praktinafan Beitrag anzeigen
    Ok, ich kenne nur Henrys Canon vom Spielen, und ein Meyer 300er sowie ein Enna – aus den frühen 1960er Jahren.

    Aber das scheint von einem anderen Stern zu kommen.
    Ich hatte Henrys 2.8/300er Canon auch mal für zwei, drei Bilder vor der Kamera und war sehr beeindruckt. Vermutlich spielen diese beiden Objektive ungefähr in einer Liga aber anhand der zwei, drei Bilder, die ich gemacht habe, kann ich das nicht beurteilen. Seinen Testbericht findet man hier. Wenn man ein wenig in alten Fotozeitschriften gräbt, findet man sicher auch irgendwo einen Vergleichstest mit beiden Objektiven.

  7. #5
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Moin,

    jo das dürfte in der gleichen Liga spielen, wie mein 2.8/300mm L.

    Gratulation zu dem Objektiv. Leider sind die Gelegenheiten, diese "Monster" zum Einsatz zu bringen, eher selten gesät..

    Aber wenn man sie sinnvoll mitnehmen kann, entstehen oft einzigartige Bilder mit Ihnen. Ganz nebenbei ersparen sie auch noch die "Kohle" für die "Mucki-Bude" mit ihrem holden Kampfgewicht an und zusammen mit der 5D MKII...

    Und leider bleibt es dann nicht nur beim "Eigengewicht" des Objektivs, sondern ein "Einbein" ist in vielen Fällen Pflicht, gerade dann, wenn sie ihre Lichtstärke ausspielen sollen und man die so ermöglichte Verschlussgeschwindigkeit für das "Einfrieren" von Bewegungen braucht.

    Diese Objektive sind die typischen Vertreter von "muss man haben"... wird man aber selten nutzen.

    In Verbindung mit der µFT würde es mich nochmal die Ausbeute am kleinen Sensor interessieren, denn die 300er aus dieser "Liga" mit so einem verlustlosen TK auszustatten, überlege ich mir schon sehr lange.
    Sie damit zu nutzen wäre auch sehr sinnvoll, da gehe ich bislang aber nur mit meiner NEX 7 mit 1.5er Crop ran... also 450mm bei f2.8..

    Aber ein 600er bei 2.8 hätte schon noch seinen Reiz.. realisiert nur über die inzwischen ja sehr günstig gebraucht zu erhaltenden µFT Kameras von Olympus..
    muss nur noch die passende günstig finden.. grins

    Vielen Dank für die wieder einmal sehr gelungene Vorstellung des Nikon 300er..

    LG
    Henry
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  8. #6
    Hardcore-Poster
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    danke für den gelungenen Beitrag

    ...muß meins (4m Version) mal wieder ´rauskramen, wie Henry leider schon wieder recht hat: must have und nicht nutzen...
    Thomas

    Glas ist magnetisch - mein Linsenschrank ist der Beweis

  9. #7
    Ist oft mit dabei Avatar von 24m
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    Ein fantastisches Objektiv! Allein was Du über die Verarbeitung geschrieben hast, so etwas wird definitiv nicht mehr gebaut. Die Abbildungsqualität ist ohne Frage sehr gut, alles andere hätte mich auch gewundert. Ich denke alle 2.8 300 sind gut, die der damaligen großen vier Canon, Nikon, Minolta & Pentax sind wohl noch einen Tick besser als von Sigma, Tokina & Co. Ich habe das SMC Pentax-FA* 1:2.8 300 IF ED, welches ähnlich groß & schwer ist, aber im Vergleich mit Deiner Beschreibung nicht so solide gebaut (mehr Kunststoff). Aber es hat AF und mit einer Naheinstellgrenze von nur 2m ist es für mich perfekt für die Nahbereichsfotografie, durch die hohe Lichtstärke kann ich auch an APSC noch gut freistellen. Viel Spaß mit diesem wunderbarem Objektiv.
    Viele Grüße
    Carsten

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  10. #8
    Förderndes Mitglied Avatar von Helge
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    In Verbindung mit der µFT würde es mich nochmal die Ausbeute am kleinen Sensor interessieren, denn die 300er aus dieser "Liga" mit so einem verlustlosen TK auszustatten, überlege ich mir schon sehr lange.
    Sie damit zu nutzen wäre auch sehr sinnvoll, da gehe ich bislang aber nur mit meiner NEX 7 mit 1.5er Crop ran... also 450mm bei f2.8..

    Aber ein 600er bei 2.8 hätte schon noch seinen Reiz.. realisiert nur über die inzwischen ja sehr günstig gebraucht zu erhaltenden µFT Kameras von Olympus..
    muss nur noch die passende günstig finden.. grins
    Also das reizt mich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Die Kombination eines mit Sensor ausgestatteten Rückdeckels mit einem solchen Trumm finde ich von Handling her weitgehend unbrauchbar. Wenn überhaupt dann geht das dann wirklich nur noch vom Stativ. Denn aus der Hand und selbst mit dem Einbein brauche ich erstens etwas richtiges zum Anfassen, um das ganze überhaupt in der Balance zu halten. Zweitens braucht man einen sehr guten Sucher, um fokussieren zu können, denn mit den aufsteckbaren elektronischen Suchern trifft man bei einem 2.8/300 kaum gescheit den Fokus und mit Live-View müsste man das Riesentrumm auch noch am fast gestreckten Arm vor sich halten, um etwas erkennen zu können.

    Wo ein Schuh daraus werden könnte, ist die Kombination mit einer FourThirds-Spiegelreflexkamera wie z.B. der Olympus E-3. Da hat man den gleichen Cropfaktor aber eine richtige DSLR, und die E-3 bekommt man gebraucht inzwischen auch ziemlich hinterhergeworfen. Ein paar erste Versuche habe ich mit dieser Kombi gemacht und die sehen vielversprechend aus. Aber so ganz einfach ist die Sache nicht, denn da gibt es einige Optionen mit vielen Vor- und Nachteilen, die man abwägen muss:

    Ich habe zur Verfügung eine EOS 5DII, eine E-3 und einen Nikon TC-301 2x-Konverter:

    Die E-3 hat natürlich einen theoretisch verlustfreien 2x-Konverter-Effekt. Davon geht aber ein guter Teil wieder verloren weil sie "nur" 11 MPx hat gegenüber den 21 MPx der 5DII, so dass nur noch ein Faktor ca. 1.4 übrig bleibt. Außerdem hat sie ein wesentlich stärkeres Rauschen bei höheren ISO-Zahlen so dass man nicht so kurz belichten kann. Das wird andererseits ausgeglichen durch den internen Stabilisator, der etwa drei Blendenstufen beim Verwackeln ausmacht. Der aber wiederum hilft nicht viel beim Nachführen bei beweglichen Objekten oder bei dem schnellen Flügelschlag von Vögeln - dort zählt nur die absolute Belichtungszeit. Der Telekonverter wiederum bewirkt natürlich auch einen Qualitätsverlust, der aber teilweise durch Nachbearbeitung ausgeglichen werden kann, z.B. wenn es um Farben/Kontraste geht. Und er erschwert durch das dunklere Sucherbild das Fokussieren (bei LiveView hat man wieder die oben genannten Probleme...).

    Also ein weites Feld. Ein paar Vergleichsaufnahmen mit den verschiedenen Varianten werde ich bei Gelegenheit einstellen.

  11. #9
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von Helge Beitrag anzeigen
    Also das reizt mich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Die Kombination eines mit Sensor ausgestatteten Rückdeckels mit einem solchen Trumm finde ich von Handling her weitgehend unbrauchbar. Wenn überhaupt dann geht das dann wirklich nur noch vom Stativ.
    Das ist bei allen 600mm Objektiven so.. die hält man kaum aus der Hand.. Zitterfaktor ohne Stabi einfach zu groß.

    Zitat Zitat von Helge
    Denn aus der Hand und selbst mit dem Einbein brauche ich erstens etwas richtiges zum Anfassen, um das ganze überhaupt in der Balance zu halten. Zweitens braucht man einen sehr guten Sucher, um fokussieren zu können, denn mit den aufsteckbaren elektronischen Suchern trifft man bei einem 2.8/300 kaum gescheit den Fokus und mit Live-View müsste man das Riesentrumm auch noch am fast gestreckten Arm vor sich halten, um etwas erkennen zu können.
    Bei ersterem halte ich auch nicht mehr die Kamera, sondern das Objektiv am Stativ selbst und die NEX baumelt quasi am Objektiv.. mit einer gescheiten Innenfokussierung empfinde ich das scharfstellen nicht als das Prolem.
    Wie das mit den aufsteckbaren Suchern bei Oly Cams ist, vermag ich nicht zu sagen.. aber der in die NEX 7 integrierte tut klaglos ihren Dienst.. mit der Sucherlupe punktgenau eingestellt und gut ist.. kein Problem

    Der "ausgestreckte Arm" ist dann langsam auch dem Alter geschuldet..und wird immer länger.

    ...

    Die E-3 hat natürlich einen theoretisch verlustfreien 2x-Konverter-Effekt. Davon geht aber ein guter Teil wieder verloren weil sie "nur" 11 MPx hat gegenüber den 21 MPx der 5DII, so dass nur noch ein Faktor ca. 1.4 übrig bleibt. Außerdem hat sie ein wesentlich stärkeres Rauschen bei höheren ISO-Zahlen so dass man nicht so kurz belichten kann. Das wird andererseits ausgeglichen durch den internen Stabilisator, der etwa drei Blendenstufen beim Verwackeln ausmacht. Der aber wiederum hilft nicht viel beim Nachführen bei beweglichen Objekten oder bei dem schnellen Flügelschlag von Vögeln - dort zählt nur die absolute Belichtungszeit. Der Telekonverter wiederum bewirkt natürlich auch einen Qualitätsverlust, der aber teilweise durch Nachbearbeitung ausgeglichen werden kann, z.B. wenn es um Farben/Kontraste geht. Und er erschwert durch das dunklere Sucherbild das Fokussieren (bei LiveView hat man wieder die oben genannten Probleme...).

    Also ein weites Feld. Ein paar Vergleichsaufnahmen mit den verschiedenen Varianten werde ich bei Gelegenheit einstellen.
    Jo, die 11 MPx sind aber auch auf einer deutlich kleineren Fläche angeordnet..

    Gut, die Rauscheigenschaften der OLY - Kameras kenne ich natürlich nicht.. aber mit der NEX 7 und dem 2.8/300mm L geht so einiges.. aber da werkeln eben auch schon 24 MPx auf der kleinen Fläche des APS-C Sensors..

    450mm Equivalenzbrennweite an der NEX 7, erzeugt durch das 2.8/300mm L.. OT BILD, nur um mal kurz zu zeigen, was damit geht..

    Schiff im Nord-Ostseekanal, ca. 1km entfernt..

    Name:  1km-entfernung.jpg
Hits: 1305
Größe:  217,3 KB

    gleiches Schiff an der Durchfahrt, ca. 100 Meter entfernt..

    Name:  Radar-und-Sattel.jpg
Hits: 1311
Größe:  271,2 KB

    Sorry wegen des OT.. aber wollte nur zeigen, dass es mit der NEX 7 durchaus geht.. hier kam kein Stativ zum Einsatz, sondern lediglich der abgestützte Arm.
    Problematisch wird die Zitterei mit der Bildschirmlupe.. aber auch mit dem Fokuspeaking kommt man da gut mit zurecht.

    Aber wie gesagt.. würd mich freuen, da mal was von Dir zu sehen mit der Kombo..

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (17.06.2013 um 21:18 Uhr)
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  12. #10
    Förderndes Mitglied Avatar von Helge
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    Standard

    So, hier kommen ein paar Vergleichsbilder - zugegebenermaßen nicht sehr interessante aber besseres habe ich momentan nicht greifbar.

    Einmal der Vergleich EOS 5D MkII (KB-Format) mit Olympus E-3 (Crop 2), bei diesigem Wetter vom Stativ aufgenommen. Da der interne Stabilisator der E-3 wie gesagt etwa 3 Blendenstufen bringt und ich eine Vergleichbarkeit für die Verwendung "aus der Hand" haben wollte, war die E-3 auf ISO 100 und die 5DII auf ISO 800 eingestellt, um den Stabi auszugleichen. Alle Bilder identisch in jpg umgewandelt, nur der Weißabgleich individuell eingestellt, um die unterschiedliche Kameracharakteristik etwas auszugleichen.

    5DII gesamtes Bild, ISO 800
    Name:  5d2_k-1tiowz.jpg
Hits: 1070
Größe:  200,4 KB


    E-3 gesamtes Bild, ISO 100
    Name:  e3_k-1m9q9l.jpg
Hits: 1052
Größe:  226,5 KB


    5DII 100%-Crop
    Name:  5d2_crop-1wxqzl.jpg
Hits: 1081
Größe:  306,6 KB


    E-3 gleicher Ausschnitt wie 100%-Crop der 5DII
    Name:  e3_crop-2m3qis.jpg
Hits: 1118
Größe:  259,0 KB


    E-3 100%-Crop
    Name:  e3_crop-1ljofd.jpg
Hits: 1061
Größe:  266,7 KB


    Man sieht hier ganz gut, dass auf das gesamte Bild bezogen der Cropfaktor 2 sehr viel ausmacht, auf die jeweiligen 100%-Ausschnitte aber schon deutlich weniger. Trotzdem ist mit der E-3 in Sachen Detailauflösung und Vergrößerung noch etwas herauszuholen gegenüber der 5DII, was umgekehrt bedeutet, dass das Nikkor 2.8/300 ED schon bei Offenblende deutlich mehr bedient als die "nur" 21 Mpx/KB-Format der 5D2.

    Nur ist der Unterschied eben nicht so so groß wie es der Cropfaktor vermuten lassen könnte. Wenn man den internen Stabi außer Betracht lässt weil man ohnehin nur vom Stativ aus arbeiten will, und die Kameras dementsprechend bei gleicher ISO-Zahl betreibt, schrumpft dieser Abstand logischerweise noch weiter.
    Geändert von hinnerker (18.05.2014 um 21:05 Uhr)

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