Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 13

Thema: Makrofotografie mit Balgengerät - Normalobjektive in retro montieren?

  1. #1
    Ist oft mit dabei
    Registriert seit
    26.01.2013
    Beiträge
    294
    Danke abgeben
    77
    Erhielt 61 Danke für 38 Beiträge

    Standard Makrofotografie mit Balgengerät - Normalobjektive in retro montieren?

    Servus @ all,

    bald kommt mein Novoflex Balgengerät für die Nex mit Canon FD Anschlüssen,
    da ich da ganz gut ausgerüstet bin.

    Wenn ich mir nicht gleich eine Balgenoptik zulege, sondern erst einmal
    meine Herstellerobjektive wie das Canon FD 85 1.8 oder das 35 2.0 benutze,
    soll ich dann die Objektive normal im Bajonett mounten oder mit
    Retroring umgekehrt montieren?

    Auf welcher Fokus-Position sollte das Objektiv stehen, auf Nah oder auf
    Unendlich oder spielt das gar keine Rolle?

    Danke vorab und Grüße
    Frederik

  2. #2
    de Vörstand Avatar von hinnerker
    Registriert seit
    11.12.2008
    Ort
    Hamweddel
    Beiträge
    15.499
    Bilder
    80
    Danke abgeben
    3.555
    Erhielt 10.298 Danke für 3.516 Beiträge

    Standard

    Zitat Zitat von Frederik Beitrag anzeigen
    Servus @ all,

    bald kommt mein Novoflex Balgengerät für die Nex mit Canon FD Anschlüssen,
    da ich da ganz gut ausgerüstet bin.

    Wenn ich mir nicht gleich eine Balgenoptik zulege, sondern erst einmal
    meine Herstellerobjektive wie das Canon FD 85 1.8 oder das 35 2.0 benutze,
    soll ich dann die Objektive normal im Bajonett mounten oder mit
    Retroring umgekehrt montieren?

    Auf welcher Fokus-Position sollte das Objektiv stehen, auf Nah oder auf
    Unendlich oder spielt das gar keine Rolle?

    Danke vorab und Grüße
    Frederik
    Die SLR Objektive sind für Unendlich gerechnet und entwickeln in der Stellung die beste Leistung. Also würde ich diese auch bei einer Verwendung am Balgen so einstellen.
    In Retrostellung ergibt sich - zumindest bei den von mir getesteten V-Objektiven - ein leicht höherer Abbildungsmaßstab, was in erster Linie für einen vergleichend geringeren Balgenauszug sorgen dürfte.

    Also ich vote für Unendlich und Retrostellung.

    LG
    Henry
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  3. Folgender Benutzer sagt "Danke", hinnerker :


  4. #3
    Förderndes DCC Mitglied Avatar von cdgh
    Registriert seit
    27.11.2009
    Ort
    Bochum
    Beiträge
    625
    Bilder
    37
    Danke abgeben
    214
    Erhielt 571 Danke für 111 Beiträge

    Standard

    Wie Henry schon richtig geschrieben hat:
    Normalobjektive sind sind so berechnet, dass die Entfernung vor dem Objektiv unedlich und hinter dem Objektiv 50mm beträgt.
    Wobei dies für ein 50mm Objektiv gilt und ich von dem optischen Mittelpunkt des Objektives ausgehe.
    Wenn also der Abstand zu dem zu fotografierenden Objekt kleiner ist als der Abtand zur Film/Sensorebene -> umdrehen.(Retrostellung)
    Ganz einfach

  5. Folgender Benutzer sagt "Danke", cdgh :


  6. #4
    verstorben Avatar von Fraenzel
    Registriert seit
    30.12.2006
    Ort
    22587 Hamburg
    Alter
    79
    Beiträge
    3.457
    Bilder
    82
    Danke abgeben
    2.629
    Erhielt 1.401 Danke für 364 Beiträge

    Standard

    Also ich würde zu allererst mal die von Dir erwähnten Objektive normal - also nicht in Retrostellung - an den Balgen anschließen. Und dann ein wenig spielen.
    Dazu verwende ich gern Millimeter-Papier als Motiv, um bei unterschiedlichem Balgenauszug und unterschiedlicher Brennweite folgende Größen zu ermitteln:
    1. Abbildungsmassstab
    2. Aufnahmeabstand
    3. Schärfe
    4. Verzeichnung
    Wobei ich mir sicher bin, dass das 85iger die "bessere" Brennweite wegen des größeren Aufnahmeabstandes ist.
    Ob die Entfernungseinstellung am Objektiv einen wesentlichen Einfluß hat? Das bezweifle ich, weil die verhältnismäßig kurze Einstellschnecke am Objektiv sehr viel weniger Einfluß auf den Abstand Linse - Sensor hat als das lange Balgengerät. Aber auch das ließe sich durch eigene Experimente herausfinden.
    Wenn Du dann erste Ergebnisse hast, dann zeige sie uns doch hier.
    Viel Spaß wünscht
    Fraenzel

    P.S.
    Henry hat früher eine Backsteinmauer fotografiert, um die optische Qualität eines Objektives zu ermitteln. Meine Backsteinmauer ist Millimeterpapier...
    Hier ein Beispiel. Die Aufnahme entstand mit einem Rodenstock Ysaron Vergrößerungsobjektiv 1:4,5/75 mm bei Offenblende und maximalem Balgenauszug (hier 20 cm). Der Aufnahmeabstand zwischen Vorderlinse und Millimeterpapier betrug 9 cm.

    Ysaron_4,5_max_Balgen_0558_1000.jpg

    Der so ermittelte Abbildungsmasstab beträgt ca. 2,2:1 bezogen auf den APS-C Sensor - also schon Lupenfotografie. Und wie man hier auch schön sehen kann, ist eine Verzeichnung nicht wahrnehmbar.

  7. Folgender Benutzer sagt "Danke", Fraenzel :


  8. #5
    Spitzenkommentierer
    Registriert seit
    07.01.2010
    Ort
    Hamburg
    Beiträge
    2.716
    Danke abgeben
    412
    Erhielt 542 Danke für 282 Beiträge

    Standard

    Und sobald man sich in Abbildungsmaßstäben größer 1:1 bewegen möchte, ist es sinnvoll das Objektiv in Retrostellung zu verwenden.
    Allerdings wird sich dann bei Aufschrauben eines Retroringes und Montage des Objektives der Abbildungsmaßstab wieder ändern - also neue Anpassung des Balgenauszuges notwendig.
    ---------------------------------------------------------------------------
    Kameras und Zubehör selbst reparieren, umbauen oder gänzlich selbst erstellen:
    http://www.4photos.de

  9. #6
    Spitzenkommentierer Avatar von digifret
    Registriert seit
    19.11.2012
    Beiträge
    1.271
    Bilder
    12
    Danke abgeben
    840
    Erhielt 2.221 Danke für 529 Beiträge

    Standard

    Bei meinen Objektiven wird der Fokus verändert indem das ganze Linsensystem in der Schnecke entweder herein oder herausgedreht wird.
    Optisch wird da in der Linse nichts verändert, und und die optische Qualität ist gleich auf unendlich und nah.
    Also meine ich das es ganz egal ist in welcher Stellung, unendlich oder nah, das Objektiv eingestellt ist, der Fokus wird so mit dem Balgen eingestellt.Es wäre eventuell möglich mit der Entfernungseinstellung eine Feineinstellung zu machen da das Objektiv da mit der Schnecke des Objektives feiner einzustellen ist wie der Balgen
    Wenn das Objektiv Retro angeschraubt wird, verändert sich bei einer Entfernungseinstellung des Objektives überhaupt nicht da nur die Schnecke und das Gehäuse sich bewegen und nicht das Linsensystem, da es ja direkt auf dem Balgen geschraubt wird.
    Also ich vote , Focus des Objektives am Balgen, ist egal.
    Es gibt aber vielleicht, ich habe keines, Objektive wo das Linsensystem verändert wird beim Fokussieren, da würde meine Behauptung nicht zutreffen.
    Noch eine Frage an den Spezialisten, wenn das Objektiv eines Vergrösserungsapparat oder ein Projektionsobjektiv gebraucht wird (bei makro am Balgen)braucht oder soll man es nicht Retro gebrauchen da diese Objektive ja unter 1:1 arbeiten, also entgegen den Aufnahme Objektiven ja schon retro gebraucht werden, oder irre ich mich da ?

  10. #7
    Spitzenkommentierer Avatar von digifret
    Registriert seit
    19.11.2012
    Beiträge
    1.271
    Bilder
    12
    Danke abgeben
    840
    Erhielt 2.221 Danke für 529 Beiträge

    Standard

    Noch eine Frage an den Spezialisten, wenn das Objektiv eines Vergrösserungsapparat oder ein Projektionsobjektiv gebraucht wird (bei makro am Balgen)braucht oder soll man es nicht Retro gebrauchen da diese Objektive ja unter 1:1 arbeiten, also entgegen den Aufnahme Objektiven ja schon retro gebraucht werden, oder irre ich mich da ?
    Wenn diese Behauptung stimmen würde noch mal eine ganz dumme Frage.
    Müsste man nicht Vergrössererobjektive und Projektions-objektive Retro montieren wenn
    man sie als Aufnahmeobjektive gebraucht, wäre die Qualität da nicht noch besser ?
    Pierre

  11. #8
    de Vörstand Avatar von hinnerker
    Registriert seit
    11.12.2008
    Ort
    Hamweddel
    Beiträge
    15.499
    Bilder
    80
    Danke abgeben
    3.555
    Erhielt 10.298 Danke für 3.516 Beiträge

    Standard

    Zitat Zitat von digifret Beitrag anzeigen
    Bei meinen Objektiven wird der Fokus verändert indem das ganze Linsensystem in der Schnecke entweder herein oder herausgedreht wird.
    Optisch wird da in der Linse nichts verändert, und und die optische Qualität ist gleich auf unendlich und nah.
    ..

    Tja, dann hast Du scheinbar noch keine Objektiv mit "Floating Elements" in Händen gehabt, wo sich relativ zu einer feststehenden Rücklinse eine interne Linsengruppe bewegt um die Schwächen im Nahbereich zu korrigieren, die typisch für die "Nicht-Makros" sind..

    Also meine ich das es ganz egal ist in welcher Stellung, unendlich oder nah, das Objektiv eingestellt ist, der Fokus wird so mit dem Balgen eingestellt.
    Na klar, wie sollte es auch anders gehen bei diesem Objektivtyp. Nur die Grundrechnung und Stellung der Linsen im System ist immer noch darauf ausgelegt, den Fernbereich mit höchstmöglicher Qualität abzudecken.. und eben nicht den Nahbereich !!

    Objektiv mit festen Linsen, die dies können, nennt man gemeinhin Makro-Objektive und typische Vertreter sind z.B. das Makro-Elmarit 2.8/60mm. Hier ist die Rechnung darauf ausgelegt, die höchste Leistung im Nahbereich zu erbringen.. Auch hier hast Du feste Linsen.. aber das System ist eben so korrigiert in Sachen Abberationen, das diese im Nahbereich nur minimal auftreten. Dafür wird den Makro Objektiven in der Umkehrung die Qualität bei Unendlich und mittlere Distanzen oft abgesprochen.


    ...
    Also ich vote , Focus des Objektives am Balgen, ist egal.
    Bei feststehenden Linsenrechnung auf jeden Fall.. denn ändern kannst Du eh nix dran.
    Es gibt aber vielleicht, ich habe keines, Objektive wo das Linsensystem verändert wird beim Fokussieren, da würde meine Behauptung nicht zutreffen....
    Genau... siehe oben..


    LG
    Henry
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  12. #9
    Spitzenkommentierer
    Registriert seit
    07.01.2010
    Ort
    Hamburg
    Beiträge
    2.716
    Danke abgeben
    412
    Erhielt 542 Danke für 282 Beiträge

    Standard

    Zitat Zitat von digifret Beitrag anzeigen
    Wenn diese Behauptung stimmen würde noch mal eine ganz dumme Frage.
    Müsste man nicht Vergrössererobjektive und Projektions-objektive Retro montieren wenn
    man sie als Aufnahmeobjektive gebraucht, wäre die Qualität da nicht noch besser ?
    Pierre

    Nein.

    Man kann sichs einfach herleiten: Wo sind beim normalen gedachten Gebrauch die Schärfeebenen? Also wo ists im Objekt scharf, und wo im Bild?
    Da wo die Schärfeebenen sind, sollten sie soweit möglich auch bei der Umnutzung wieder liegen, oder bei der Retrostellung.

    Also z.B. Weitwinkelobjektiv: Optimal ist die Schärfeebene fürs Objekt irgendwo 10 Meter vorm Filtergewinde, und die Schärfenebene für das Bild so grob 44mm hinterm Bajonettflansch (EOS). Also der große abstand beim Filterring.
    Wenn man jetzt extreme Nahaufnahmen macht, ohne Retrostellung, ist das Objekt eventuell 10mm vorm Objektivfiltergewinde, und das Bild 150mm hinterm Bajonett. Also ist hinterm Objektiv plötzlich der größere Abstand, und vorm Filtergewinde der kleinere - das ist so nicht optimal. Also Nutzung des Retroringes empfehlenswert.

    Projektionsobjektiv / Vergrößerungsobjektiv: Normal ist das Negativ oder Dia recht nah am Objektiv dran, auf der Fassungsseite. Und die andere Schärfenebene, nun das projezierte Bild, ist weiter weg. So soll es auch bei der Aufnahme bleiben. Also kommt bei Aufnahmen die nicht im Mikrobereich sind, der Sensor da hin wo sonst in der Projektion das Dia steckt.
    ---------------------------------------------------------------------------
    Kameras und Zubehör selbst reparieren, umbauen oder gänzlich selbst erstellen:
    http://www.4photos.de

  13. 3 Benutzer sagen "Danke", Keinath :


  14. #10
    Ist oft mit dabei
    Registriert seit
    15.03.2010
    Ort
    Steglitz-Zehlendorf
    Beiträge
    402
    Danke abgeben
    39
    Erhielt 111 Danke für 43 Beiträge

    Standard

    Da alle Antworten mehr theoretischer Natur waren, habe ich mal einen kleinen Praxistest gemacht. Die Kandidaten waren Nikkor 35mm f2.0 und das nikkor 85mm f1.8, mangels Nikonbalgen wurden 2 Zwischenringe mit insgesamt 48mm genommen,ist an meinem Balgen ca 1cm Auszug. Gemessen wurde der Maßstab und die Entfernung Linse zu Objekt.Die Entfernung am Objektiv ist immer unendlich. Wird auch in der Literatur immer so angegeben.
    35mm normal ca. 1.4:1 2,5cm
    35mm retro ca. 3:1 5,0cm
    85mm normal ca. 0.7:1 20cm
    85mm retro ca. 0.7:1 20cm
    Das sind die minimalen Maßstäbe und dia maximalen Abstände zwischen Objektiv und Objekt, ob da 35mm Sinn machen ist die Frage gerade als Biginner im Makrobereich. Ich glaube ein preiswertes 1.8 50mm wären eine gute Ergänzung zum 85er.
    LG
    Gerhard

Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte

Ähnliche Themen

  1. Makrofotografie - aber wie ?
    Von knipser2 im Forum "Café Manuell" - Hier wird geplaudert..
    Antworten: 4
    Letzter Beitrag: 14.05.2011, 21:20
  2. Diffusor für die Makrofotografie
    Von Fraenzel im Forum Zubehör, Adapter und Fokussierhilfen (auch VNEX, SFT)
    Antworten: 7
    Letzter Beitrag: 03.10.2010, 21:04
  3. Makrofotografie
    Von rakl im Forum Allgemeines
    Antworten: 13
    Letzter Beitrag: 02.07.2010, 07:48
  4. Normalobjektive für den Sommer
    Von djo im Forum "Café Manuell" - Hier wird geplaudert..
    Antworten: 26
    Letzter Beitrag: 21.04.2009, 20:58

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •