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Thema: Wertverlust von Objektiven

  1. #1
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    Standard Wertverlust von Objektiven

    Aufgrund einer Diskussion in einem anderen Forum habe ich mal etwas die Preisentwicklung von Objektiven angeschaut.

    Das sehr bekannte und beliebte Samyang 85/1.4 kostet heute neu ~300 Euro, anfangs warens glaub ich >340
    Euro. Gebraucht geht es um ~170 Euro über die virtuelle Ladentheke.
    Das Objektiv ist maximal 4 Jahre am Markt und hat nur noch die Hälfte an Gebrauchtwert.

    Das Zeiss 35mm/1.4 für Contax oder Rollei geht heute für ~800 Euro über den Tisch. Neu hat das Objektiv 1000 DM (~500 Euro)
    gekostet - vor über 30 Jahren.

    Rein vom Betrag hätte die Optik ihren Wert nahezu verdoppelt - wenn da nicht die Inflation wäre. Wenn ich die Preisniveau-Entwicklung in Deutschland richtig verstehe, hat sich in dem Zeitraum der Wert des Geldes grob halbiert - und dieses Objektiv somit grob betrachtet seinen Wert erhalten!

    Das Normalobjektiv Zeiss Contax 50/1.4 kostet heute gebraucht um 200 Euro, und kostete damals 450 DM (225 Euro). Diese
    Optik ist also Inflationsbereinigt grob auf die Hälfte des Neuwertes gefallen.
    Und das in 30 Jahren - nicht wie beim Samyang in allerhöchstens 4 Jahren!

    Interessant bei den Zeiss Optiken ist, dass es sich um Optiken handelt die seit paar Jahren auch modernere Nachfolger haben, mit den heute doch nach Erwartung vieler besseren optischen Rechnungen, besseren Vergütungen, besseren Gläsern, moderneren Produktionsverfahren.

    Eventuell zeigt es sich doch, das die alten Rechnungen nicht so schlecht sind, die Vergütung heute auch nicht so unglaublich viel besser ist, bei alten Gläsern man sich nicht Blei vermeiden mußte. Und heute moderne Produktionsverfahren eventuell auch dazu dienen Optiken mit besserer Gewinnspanne herzustellen - nicht unbedingt immer um die Produkte besser zu machen?

    Was habt ihr für Beispiele von Werterhalt oder Wertverlust von Objektiven?
    Ich meine da jetzt nicht herausragende Sammlerstücke mit den für die Meisten nicht nachvollziehbaren Preisen, sondern Objektive für Anwender und deren durchschnittliche Preisentwicklung.
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  2. #2
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Du schilderst aber falsche Prämissen.

    Das Samyang hat lange Zeit neu um die 230-250 Euro gekostet und keine 340 Euro. Zu dem Preis hab ich es nie gesehen.

    Foto Walser hat es in der Canon Version als teuerster übers INET für 289 Euro neu verkauft, Walimex gelabelt. Aus Polen kam es für 229 Euro.
    Meines, das dem langen Thread zum Samyang zugrunde liegt, habe ich gebraucht schon damals für 175 Euro gekauft.

    Damit ist das Objektiv aus meiner Sicht im Gebrauchtmarkt "preisstabil" geblieben, wenn es auch heute noch für um die 170 Euro seinen Besitzer wechselt.

    Dies entspricht einem Werteverfall von Neu zu Gebraucht von nur ca 25-33 % und keine 50% ..

    Dein FAzit aber,

    Zitat Zitat von Keinath
    ...
    Eventuell zeigt es sich doch, das die alten Rechnungen nicht so schlecht sind, die Vergütung heute auch nicht so unglaublich viel besser ist, bei alten Gläsern man sich nicht Blei vermeiden mußte. Und heute moderne Produktionsverfahren eventuell auch dazu dienen Optiken mit besserer Gewinnspanne herzustellen - nicht unbedingt immer um die Produkte besser zu machen?

    Kann ich nur unterschreiben..

    Es dürften in erster Linie die Aktionärsdividenden und die Vorstandsgehälter sein, die sich am Bilanzstichtag niederschlagen werden und das heutige Streben nach immer neuen, kostenmindernden Produktionsverfahren erklären.

    Wo früher auf entsprechend niedrigerem Preisniveau in Japan gefertigt wurde, werden die Fabrikationen nun, da das Lohnniveau dort auch entsprechend gestiegen ist, nach China oder Korea ausgelagert, dort neue Werke gebaut und entsprechende Technologien entwickelt, um diese Teile noch günstiger fertigen zu können.

    Wo früher Asphären aufwändig geschliffen wurden, sind es heute in den meisten Fällen "Kunststoff-Presslinge".. Glas kommt nur noch in den dann wiederum hochpreisigen Elementen zum Einsatz.. und so geht es eigentlich bei allen Produktionsverfahren.. getreu dem Motto .... der Kunde will es so..

    Aber letztlich auch nur, weil er inzwischen auch eine solche aufwändige Fertigung nicht mehr bezahlen kann.

    Verbesserungen finden nur selten statt und wenn, betrifft es zuallermeist das hochpreisige Element oder Bereiche, wo die eigentliche Verbesserung mit dem Einsatz von leistungsfähiger Elektronik einhergeht, bei denen es um Cent-Beträge im Unterschied geht.

    Auch die Kooperationen im Sensor Bereich sprechen da eine eindeutige Sprache.. Sony liefert an einige Kamerahersteller ihre Sensoren.. einfach, weil die Stückzahlen im Absatz erreicht werden müssen. Da wird dann hier oder da eine Funktion "gesperrt" - die dann von findigen Bastlern und Programmierern doch freigeschaltet wird.. aber letztlich alles ein Einheitsbrei.

    Die Verbesserungen sehe ich eigentlich nur dort, wo es wenig kostet, oder eine Verbesserung die Chance hat, im Kampf um Marktanteile an einem ohnehin "ausgelutschten" Markt dem Mitbewerber ein paar % Punkte abluchsen zu können.
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  3. #3
    Förderndes Mitglied Avatar von Helge
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    Ich habe grob gesagt den Eindruck, dass früher wie heute die günstigen und weitverbreiteten Objektive relativ stark an Wert verlieren und die teuren, hochwertigen und in geringer Stückzahl gebauten Objektive wertstabil sind oder sogar im Wert zunehmen. Auch in dieser Hinsicht ist also der Vergleich von Samyang zu Zeiss nicht sinnvoll.

    Und wenn es nicht gerade Zeiss oder Leitz ist, haben auch viele sehr hochwertige alte manuelle Objektive einen erheblichen Wertverlust durchgemacht. Ich nenne jetzt mal als Beispiel das wirklich hervorragende Nikkor 2.8/180 ED oder auch das Zuiko 2.8/180. Beide haben damals Ende der 80er Jahre deutlich über 1000 DM gekostet. Heute bekommt man sie bei ebay für 200-250 €. In Kaufkraft ausgedrückt ist das ein Wertverlust von etwa 70-80%.

    Insofern gehe ich davon aus, dass die Canikolympony-Kitzooms in ein paar Jahrzehnten Flohmarktware sein werden, ein APO Macro Lanthar aber über dem heutigen Neupreis den Besitzer wechseln wird.

    Hier findet sich übrigens ein Rechner für die näherungsweise Umrechnung von DM und Jahr in Euro heute.

  4. #4
    Spitzenkommentierer Avatar von cyberpunky
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    Zitat Zitat von Helge Beitrag anzeigen
    Ich habe grob gesagt den Eindruck, dass früher wie heute die günstigen und weitverbreiteten Objektive relativ stark an Wert verlieren und die teuren, hochwertigen und in geringer Stückzahl gebauten Objektive wertstabil sind oder sogar im Wert zunehmen.
    Sehe ich im Prinzip auch so. Mein Canon 70-200/4 L im September 2011 bei Amazon neu für 426 € gekauft wird dort aktuell für 559 € angeboten. Gebraucht selten unter 350 € zu bekommen, oder ?
    Ebenso das EF 85/1.8, was ja auch schon eher Massenware ist. Ich habe bereits mein zweites weil ich irgendwann mal der Meinung war ich müsste mal wieder alles reduzieren und brauchte nur ein
    85er und da war ja noch mein Super-Takumar von meiner Spotmatic, also habe ich das Canon verkauft. Hab fast den Neupreis in der Bucht dafür bekommen. Dann hab ich doch irgendwann den
    Autofokus in manchen Situationen vermisst und auf ein gutes Angebot gewartet und wieder zugeschlagen. Mittlerweile hab ich das Tak verkauft und den Erlös in das oben beschriebene Canon 70-200/4 L
    investiert ...

    Ich bewege mich mit meinem Kram ja immer noch im Low-End Bereich. Wenn man dann die Hochwertigen alten Objektive von Zeiss, Leica etc. sieht muß man ganz schön tiefe Taschen haben.

  5. #5
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Du schilderst aber falsche Prämissen.

    Das Samyang hat lange Zeit neu um die 230-250 Euro gekostet und keine 340 Euro. Zu dem Preis hab ich es nie gesehen.

    Foto Walser hat es in der Canon Version als teuerster übers INET für 289 Euro neu verkauft, Walimex gelabelt. Aus Polen kam es für 229 Euro.
    Meines, das dem langen Thread zum Samyang zugrunde liegt, habe ich gebraucht schon damals für 175 Euro gekauft....
    Oh, stimmt, Danke für den Hinweis!
    Ich frag mich jetzt auch woher ich die 350 Euro für damals 2009/2010 habe.
    Was ich so jetzt von verschiedenen Quellen finde, ist damals ein Preis von durchschnittlich ~250 Euro, aber heute schon die 300 Euro.

    Also hat das Samyang 85/1.4 einen Wertverlust von ~30% in drei, vier Jahren - vom Neupreis ausgehend.
    Ich vermute das der Gebrauchtpreis noch wesentlich fällt, wenn die Problemstellen bekannter werden.
    Demgegenüber das Zeiss 50mm 1.4er welches innerhalb von 30 Jahren 50% Verlust einfährt.
    Jetzt brauch ich ein anderes Beispiel mit einem Wertverlust von den 30% in 30-40 Jahren.

    Danke Helge für den Rechner!

    Die seltenen Optiken früher Jahre müßen nicht unbedingt besonders Wertstabil sein. Bei den Canon FD L Teleoptiken könnte man das mal durchrechnen: So ein FD 300mm/2.8L ist ja durchaus seltener. Einen Neupreis dafür habe ich nicht - vermutlich 4000 DM? Dann wärens heute so grob noch 25% Wert - also ähnlich dem nFD 200mm/2.8.
    Das Zeiss/Contax 50mm/1.4 wurde schon relativ häufig produziert und hat noch einen recht guten Werterhalt.

    Das Voigtländer Apo Lanthar 125 ist wohl ein sehr wertstabiles Objektiv.
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  6. #6
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von Keinath Beitrag anzeigen
    ....
    Das Voigtländer Apo Lanthar 125 ist wohl ein sehr wertstabiles Objektiv.
    Das APO Lanthar 2.5/125mm SL ist heute deutlich teuerer, als der UVP während der Herstellungszeit.

    Der UVP betrug 998 Euro.. und heute wird das Objektiv mit mind. 1.250 Euro gehandelt, oft darüber inzwischen.

    Ich hatte mich mal näher damit auseinander gesetzt, als ich im Tokina AT-X 2.5/90mm einen Vergleich mit dem APO Lanthar gemacht habe. Warum Voigtländer/Cosina dieses Objektiv nicht wieder baut, wird auf immer ein Rätsel bleiben.
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  7. #7
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    Ist zwar kein Objektiv, jedoch sind Optiken drin, sogar sehr gute: Die Filmscanner von Nikon sind heute deutlich teurer, als sie als Neuware waren. Selbst inflationsbereinigt.
    Zu den Optiken. Im Ernst: die meisten Altglassammler hier orientieren sich doch beim Kauf nicht an Händler - oder Ebaypreise! Man freut sich, dass das Schnäppchen deutlich unter Wert erstanden wurde. Das Forum lebt davon und kaum einer hier würde sich das alles leisten wollen oder können, wenn er sich an den "Marktpreisen" orientieren würde.

  8. #8
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    Zitat Zitat von cyberpunky Beitrag anzeigen
    ...
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    Nein, nicht unbedingt. Geduld, Ausdauer und Glück können teils viel Geld ersetzen.
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  9. #9
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    Samyang ist ein interessantes Beispiel, nur denke ich, es ist (noch ) nicht vergleichbar mit der Entwicklung von z.B. Zeiss Preisen, da die Nutzergemeinde doch eher klein ist. Samyang wird zum Fotografieren gekauft und nicht zum Sammeln, Zeiss oft als Wertanlage oder Mischobjekt. Wie lange hat es gedauert, bis die ersten japanischen Produkte Sammlerstatus erhalten haben. Es wird auch noch eine Generation brauchen, um koreanische Produkte in den Sammlerhimmel zu bringen. Es fehlt hier noch der Nährboden für Spekulationen und Emotionen.
    Thomas

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  10. #10
    Spitzenkommentierer Avatar von OpticalFlow
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    Zitat Zitat von thomas56 Beitrag anzeigen
    erhalten haben. Es wird auch noch eine Generation brauchen, um koreanische Produkte in den Sammlerhimmel zu bringen.
    Sofern sie ueberhaupt eine Generation lang ueberdauern.

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