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Thema: Umbau des Minolta MD Zoom Rokkor 35-70mm f/3.5

Baum-Darstellung

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    Beitrag Umbau des Minolta MD Zoom Rokkor 35-70mm f/3.5

    Nach der erfolgreichen Konvertierung des Rokkor 2/45 und des Rokkor 1.7/50 (und der Teilkonvertierung des Rokkor 2.8/24, für die ich noch abschließend Teile fertigen muss) habe ich mich nach weiteren Kandidaten umgesehen, die sich für eine Konvertierung lohnen könnten.

    Mein Ausgangspunkt war, möglichst "scharfe" Objektive zu finden, da durch 15MP am APS-C-Sensor meiner Canon EOS 50D so einiges an Auflösungsvermögen vom Objektiv abverlangt wird. Die meisten Objektive der 1970-1990er waren ja nur für den Filmeinsatz bestimmt - es musste also ein besonders gutes Objektiv zu moderaten Preisen her. Und so bin ich abseits der Minolta Festbrennweiten auf das MD Zoom Rokkor 35-70 f/3.5 gestoßen, dessen optische Konstruktion vielen Berichten nach von Leitz in das Vario-Elmar-R 35-70mm f/3.5 (Thread zu den Vario-Elmaren) übernommen wurde.

    Das heißt zwar nicht, dass das Objektiv automatisch die gleiche Qualität der anderen traumhaften Leica-Objektive besitzt, aber relativ zu den Gebrauchtpreisen des Minolta 3.5/35-70 macht es das Objektiv zum idealen Konvertierungs-Kandidaten unter den Zooms. Faktor 10 im Vergleich der Gebrauchtpreise des Minolta 35-70 f/3.5 <> Leica 35-70 f/3.5 wäre noch untertrieben, es lohnt sich also, den Konvertierungsweg einzuschlagen.

    Und da ich nicht widerstehen konnte, habe ich gleich zwei gekauft - das hatte sich beim günstigen Rokkor 1.7/50 auch als sehr lohnend herausgestellt..

    Es ist übrigens noch ein anders Zoom-Objektiv von Minolta zu mir unterwegs, mehr dazu später.

    Hier also einige Daten zu meinem 35-70 (Nr. I)
    Lichtstärke konstant f/3.5
    8 Linsen in 7 Gruppen (Linsenschnitt hier)
    Filtergewinde 55mm innen und 62mm(?) außen für Streulichtblende
    6 Blendenlamellen
    Blende f/3.5-f/22
    Mindestfokus laut Skala ~ 1m
    Baujahr 1978-1981
    Blendenring aus Metall
    Made in Japan
    Gewicht ~355g(wird überprüft)
    Seriennummer #1025XXX
    Minolta MD-II Generation (?)

    Meine Konvertierung ist offensichtlich nicht die erste hier im Forum, denn PentaxK1000 hat das Objektiv bereits erfolgreich auf den PentaxK-Anschluss umgebaut. Da dieser Anschluss aber 1,5mm mehr Auflagemaß als das Canon EF-Bajonett hat, wird mein Umbau vielleicht etwas einfacher ausfallen.

    Meine erste Erkenntnis: mit 62,34mm Außendurchmesser des Schraubgewindes an der Original-Streulichtblende scheint ein 62mm Filtergewinde unplausibel, es sind wohl eher 63mm. Kommt mir wie ein selten gewählter Filterdurchmesser vor..

    [Update]
    Das Objektiv besitzt vorne zwei Löcher im Ring zum Zugang zur Frontlinse, doch der interessante Teil der Mechanik ist ja hinten im Objektiv, also habe ich dort begonnen.

    Wie erwartet: M1,6 als Bajonettschrauben, anders als bei den Normal-Festbrennweiten ist der obere Teil des Minolta-Bajonetts aber nicht abschraubbar.
    Nach Entfernen des Bajonetts vom Tubus dann die Überraschung: nur die Blendenmechanik des MD-Blendenhebels ist im auf der Bajonettrückseite verbaut, der Rest befindet sich an der Linsengruppe!
    Das heißt, ich kann die Blendenmechanik am Bajonett und den Blendenhebel komplett entfernen und die Blendenfunktion funktioniert wie gehabt durch den Blendenring. Spitze!
    Eine weitere Entdeckung: nach Entfernen der "Lichtdichtung" am Bajonett kann man den kompletten silbernen Teil des Minolta-Bajonetts entfernen, übrig bleibt nur ein schmaler 0,5mm hoher Grat, der sich sicherlich leicht & präzise abschleifen lässt, falls nötig
    Das heißt, ich muss meinen m42-Adapter, der als EF-Turm dienen wird nicht auf 45mm Innendurchmesser bringen, falls ich die Bohrlöcher trotzdem sauber zentrieren kann - wieder ein arbeitsaufwändiger Schritt der Konvertierung eingespart.

    Anders als bei der "einfachen" Mechanik der Festbrennweiten, bei der man einen Objektivtubus verdreht einsetzen kann, um die Linsenelemente alle gleichzeitig nach hinten zu verschieben, wird bei diesem Zoomobjektiv wohl kein so einfacher Trick existieren.

    Da die Blendenmechanik im Bajonettteil komplett vernachlässigbar ist, könnte man diesen Teil des Objektives (Länge: 2mm nach hinten) komplett mit einem M42-Adapter der Dicke 1,5mm ersetzen und hätte die benötigten 0,5mm für das EF-Auflagenmaß gerade erreicht. Durch eine Justierungsmöglichkeit des Objektives und einem 1,4mm dicken M42-Adapter sollte ein Fokus auf unendlich leicht möglich sein.
    Das ist wirklich eine viel versprechende Option: Gewindebohren fällt weg, da die M1,6-Bohrlöcher des Bajonetts in den Tubus weiterverwendet werden können, die Auflage ist sauber und es werden keine optischen Elemente/Abstände der Linsen verändert.

    Die Licht- und Staubabdichtung aus dem Originalrückteil hat 39,5mm Außendurchmesser, ein M39-Adapter + Kleber wäre hier wahrscheinlich die einfachste Lösung, aber ich werde mal sehen, was sich mit M42 tun lässt - ich habe noch eine größere Staubabdichtung vom Miranda 1.8/50 in der Bastelkiste..

    [Update 2]
    Ein weiterer Vorteil dieser Konvertierungsart ist: mit unmodifiziertem m42-Adapter auf der Kamera und Objektiv mit abgeschraubten Bajonettrückteil in der Hand kann ich meine Berechnungen überprüfen - so müsste ich nämlich unendlich erreichen. Und das klappt, zumindest bist auf 0,1-0,2mm Auflagemaß mit einem 1,55mm dicken M42-Adapter!
    Jetzt werden erst einmal die Blendennasen am Blendenring entfernt, die überflüssig geworden sind und stören ..

    [Update 3]
    Blendennasen sind entfernt (Dremel), die Blendenmechanik funktioniert gut ohne Rückteil. Bei einem M42-Adapter mit Innenring, der den M42-Blendenpin eindrückt, kann man die original-Staubabdichtung ebenfalls innen montieren- wahrscheinlich die eleganteste Lösung.

    Eine weitere Notiz: unter dem Fokusgrip sind nach vorne hin Schrauben zu erkennen, ich glaube, hier könnte sich eventuell eine Justierung darunter befinden.
    Die Anordnung der Gewindelöcher im Bajonettrückteil ist kreuzförmig, d.h. anders als bei den bisher konvertierten Festbrennweiten - ich kann also nicht einfach zu Testzwecken ein EF-Turm aufschrauben. Wäre auch zu schön gewesen

    Eine Notiz noch: zwischen dem neuen M42-Objektivende und dem Blendenring sind ~2mm Platz, die wenn möglich mit einem passenden Ring "aufgefüllt" werden können. Das Bajonettrückteil will ich dafür nicht zersägen ..

    Bisheriger Stand: nicht-reversibler Umbau, da Blendennasen gekürzt wurden. Ansonsten scheint der Umbau komplett reversibel zu sein (!).
    Geändert von CChris (05.04.2011 um 21:25 Uhr)

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