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Thema: Vivitar 2.0/28 verölte Blende

  1. #1
    Förderndes Mitglied Avatar von Helge
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    Standard Vivitar 2.0/28 verölte Blende

    Ich habe hier ein sehr schönes lichtstarkes Vivitar 2,0/28 für Minolta, das optisch in sehr gutem Zustand ist, aber leider verölte Blendenlamellen hat, so dass die Blende nicht mehr bzw. nur ganz langsam schließt. Meine Frage:

    Ist das Öffnen, Reinigen und vor allem Zusammenbauen eine Aufgabe, die man bewältigen kann, wenn man über Feinmechaniker-Schraubendreher und durchschnittliche handwerkliche Fähigkeiten verfügt, aber noch nie ein Objektiv zerlegt hat?

    Kann mir jemand Empfehlungen geben worauf man vor allem achten muss? Gibt es hier irgendeinen FAQ-Thread für angehende Objektivbastler? Ich habe außer den sehr hilfreichen Werkzeugtips nichts gefunden.

    Oder sollte man da die Finger davon lassen und erst einmal ausgiebig mit wertlosen Objektiven üben bevor man sich an ein Stück wagt, das man wieder benutzen will?

  2. #2
    Teilzeit-Mod. ;) Avatar von LucisPictor
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    Standard AW: Vivitar 2.0/28 verölte Blende

    Jedes Objektiv unterscheidet sich im Aufbau. Allgemeine Tipps kann man daher leider nur ganz grundsätzlich geben (aufpassen, dass die Schrauben nicht verloren gehen; die kleine Blendenstoppkugel nicht verlieren; für eine möglichst staubfreie Umgebung sorgen; wenn möglich feine Handschuhe anziehen usw.).
    Carsten, berufsbedingt immer mal wieder auf Forum-Pause. In grün schreibe ich als Mod.
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  3. #3
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard AW: Vivitar 2.0/28 verölte Blende

    Moin,

    eigentlich kann es jeder mittelmäßig begabte Westeuropäer.. das Problem ist ein anderes und spielt sich im Kopfe ab.

    Hierbei muss zunächst die Frage gestellt werden, die bei Dir, lieber Helge, auch schon mitschwang:

    Worin liegt der Wert eines Objektivs mit verölten Lamellen? Für den Fotografen erstmal bei Null..

    Verkaufen an einen Bastler? Geringer Wert..
    Noch Geld reinstecken in eine Überholung? Wenig attraktiv, wenn man die optische Leistung nicht sicher beurteilen kann.

    Insofern ist die erste Frage nicht einmal die nach dem Werkzeug, sondern die nach der eigenen Einstellung zu dem Objektiv, also eine mentale Frage. Also was soll passieren.. kaputter als kaputt?

    Viele von uns "Bastlern" halten gar bewußt Ausschau nach diesen "Leichen" um sie wieder zum Leben zu erwecken für dünnes Geld.

    Also mach Dich innerlich zunächst frei von dem Gedanken, dieses Objektiv stelle noch einen Wert dar und Du wirst sehen, wenn es Dir gelingt, bist Du ein Sieger in vielerlei Hinsicht. Die innere Bereitschaft sich von diesen Gedanken, es könnte, es müsste "wertvoll" sein, hindert eigentlich an der Erfahrung hier sattelfest zu werden.

    Werkzeug.. die Frage beantwortet Dir das Objektiv von ganz allein, weil es Dich nur mit bestimmten Mitteln in sein inneres Vordringen läßt.
    Wie Carsten schon treffend ausdrückte.. die Objektive sind so verschieden, das es dort keine "Methoden" und Hilfeanleitungen geben kann.

    Wenn Du aber das Objektiv für Dich gedanklich "ausbuchst" als Totalverlust und dann langsam und behutsam (am besten noch mit einer Kamera dokumentierend, falls Du was nachfragen musst) an die Sache herangehst, kann es gelingen und Du wirst gewinnen.

    Zur Umgebung:

    1. Schaff Dir erstmal einen sauberen, staub und fusselfreien Bereich.. besorg Dir einen großen Blasebalg (um später Fussel aus dem inneren zwischen den Linsen pusten zu können).

    2. Besorge Dir eine weiche Unterlage, damit herausfallende Linsen weich landen !

    3. Viel Licht ist notwendig, um besser sehen zu können bei der Operation..

    4. kleine Gefäße, um die Schrauben und Baugruppen zu ordnen und in logisch zusammengehörige Gruppe weg zu legen. (Bajonett und deren Schrauben zusammen, Blendenring mit Andruckfeder und Kugeln usw z.B. also so, wie die jeweilig erkannte Funktion es hergibt)

    5. Einen Edding Marker daneben legen, damit kannst du die Einbaurichtung markieren beim Herausnehmen. (kleiner Punkt auf die Linse, dann weißt Du , beim Wiedereinbau
    wie die LInse saß

    6. Aceton für die Blendenreinigung

    7. Isoprop für die Linsen, die Du garantiert fettig bekommst (entfetten der Linsen damit)

    8. Ein vernünftiges, sauberes und nicht fusselndes Baumwolltuch

    9. Zigarettenpapier zum Selbstdrehen (ist letztlich sowas wie Linsenputzpapier)


    Nun kommen die Werkzeugfragen.. Meßschieber zum Öffnen der Verriegelungen an Front oder Rücklinsen etc.. das wirst Du schon ganz allein rausfinden, was da nun notwendig wird. Das Objektiv wird es Dir sagen.
    Beim Abnehmen des Bajonetts (also nachdem Schrauben raus sind) nach Möglichkeit in einer durchsichtigen Plastiktüte weiter vorantasten, bis der Blendenring ab und die Kugeln und Federn, die gern "wegspringen" aus der Tüte geborgen sind). Kann natürlich auch nicht passieren, weil die Kugeln und Federn im Fett anhaften, aber sicher ist sicher und ein Flokati Teppich sollte auf jeden Fall nicht in der Nähe sein.. Du findest die Sachen sonst nie wieder.

    Ansonsten gutes Gelingen und immer dran denken... was nutzt Dir das Objektiv in dem Zustand. Buche es als Totalverlust schon vor dem Versuch ab, dann ärgerst Du Dich nicht, wenn etwas nicht geht. Desweiteren, wenn etwas nicht voran gehen will, immer mal wieder nachfragen. Vielleicht kann man zu einem Detailproblem dann eine Lösung anbieten.

    LG
    Henry
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  4. #4
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    Standard AW: Vivitar 2.0/28 verölte Blende

    Vielen Dank, Henry, für die ermutigenden Worte und die ausführlichen Tips. Ich werde mich dann wohl mal daran machen und die Arbeiten auch versuchen zu dokumentieren - damit zumindest niemand die gleichen Fehler macht wie ich...

    Nur eine Frage noch: Gibt es für die Blendenproblematik im Allgemeinen oder für dieses Objektiv im Speziellen eine Empfehlung welchen Einstieg ins Objektiv (Front oder Bajonett) ich besser nehme?

  5. #5
    Ist oft mit dabei
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    Standard AW: Vivitar 2.0/28 verölte Blende

    die blende sitzt bei weitwinkel eher in der mitte. also mal schauen, ob man nach demontage dieses ringes vorne (mit der beschriftung, mir fällt der name nicht ein) irgenwie schrauben findet zwecks weiterer demontage. vielleicht kann man dann den vorderen teil der linsen einfach komplett entfernen und zur blende...

  6. #6
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard AW: Vivitar 2.0/28 verölte Blende

    Ach noch was..

    Auch wenn es in dieser Ecke des Forums manchmal schon so aussieht, als sei das alles "Paletti" und für die Bastler alles in trocknen Tüchern, was das Reparieren und Umbauen von diesen Leichen angeht, so richtig wie auch falsch ist dieser Eindruck.

    Jedes Objektiv aus alten Tagen, das von uns als "Nicht-Mechanikern" wieder zum Leben erweckt wird, ist in unserem Kreis eigentlich eine Pionierarbeit. Wenn diese Pionierarbeit dokumentiert wird, wie in einigen Fällen geschehen, nur dann haben andere etwas davon. Daran sollte man immer auch denken, wenn es um solche Reparaturen geht. Man hilft sich und den anderen damit, falls mal solche Fragen wie diese auftauchen.
    Objektive vorstellen und testen ist eine Sache.. aber wenn sich jemand dann ein Linse besorgt und hat diese Probleme, dann auch Lösungen zu präsentieren, die weiterhelfen, ist die andere Seite.

    Dies geht eben nur mit Dokumentationen. So wie Keinath, Urmelchen, ich und diverse andere hier dokumentieren und erzählen von diesen Umbauten, Reparaturen etc.. geht all dies nur, weil eben auch die Bereitschaft bestand, mal ein Objektiv im schlimmsten Fall "in den Sand" zu setzen. Unser fotografisches Leben geht definitiv auch ohne eine solche Leichen weiter und man lernt mit Rückschlägen und Niederlagen zu leben. Und wir Bastler hatten davon auf dem Wege dahin so einige... über den der Mantel des Schweigens liegt.

    Gleichzeitig aber schärft ein Problem auch die Improvisationsgabe, die bei solchen Arbeiten immer notwendig ist.

    In diesem Sinne würde ich mir wünschen, das auch Eure Beiträge diesen Teil des Forums weiter beleben. Es ist nicht nur ein Stück weit nur das Eigeninteresse bei der Hilfesuche, sondern auch ein etwas zurückgeben an die Gemeinschaft.

    Insofern freuen wir Bastler uns auch über jeden Bericht, den Ausgang der Operation und den Bericht über die Fallstricke auf dem Weg zum Erfolg.

    LG
    Henry
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  7. #7
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard AW: Vivitar 2.0/28 verölte Blende

    Mach doch mal ein Bild von der Front und Rückseite des Objektivs, dann kann man schon mal sehen, wie der Einstieg wohl am günstigsten ist.
    Schieb bitte auch das "Griffgummi" auch vom Fokusring (so eines vorhanden, kann man ja wieder festkleben).. dort verbergen sich manchmal auch Schrauben die z.B. den vorderen vom hinteren Teil trennen können.. gibt da die unmöglichsten Konstruktionen.

    LG
    Henry
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  8. #8
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    Standard AW: Vivitar 2.0/28 verölte Blende

    Hallo Henry,

    das Bajonett hatte ich gestern schon mal runter - einfach nur fünf kleine Schrauben lösen und schon kann man es abnehmen. Darunter habe ich mich aber erst mal nicht weitergetraut. Die Front hat den für die neueren Vivitar-Objektive typischen relativ flachen und breiten Schriftring. Dafür fehlte mir gestern auf die schnelle ein passender Gummistopfen o.ä. um den herunter zu bekommen. Und die Gummierung des Focus-Rings sitzt so fest, dass man Sie nicht ohne Beschädigung entfernen kann, das lasse ich erst einmal solange es nicht unbedingt notwendig ist.

    Ich werde mich heute abend etwas intensiver mit dem Objektiv beschäftigen und dann sicher noch mit der ein oder anderen Frage kommen. Und die Botschaft aus Deiner #6 ist angekommen - ich werde auf jeden Fall meine Erfahrungen dokumentieren, selbst wenn es in die Hose geht.

    Grüße,
    Helge

  9. #9
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    Standard AW: Vivitar 2.0/28 verölte Blende

    Drücke dir die Daumen. Meist ist es gar nicht so schwierig. Manchmal aber gibt es einen "Knackpunkt", einen kleinen Trick, den man wissen muss, um zügig voran zu kommen, da man sonst echt weiterkommt.
    Carsten, berufsbedingt immer mal wieder auf Forum-Pause. In grün schreibe ich als Mod.
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  10. #10
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    Standard AW: Vivitar 2.0/28 verölte Blende

    So, ich habe alles nötige besorgt und bereitgelegt und angefangen. Am Frontring bin ich gleich gescheitert - obwohl ich einen passenden Gummistopfen im Baumarkt gefunden und alles von sanft bis kraftvoll versucht habe, rührt sich der Ring keinen Millimeter. Also der Einstieg von hinten: Bajonett ab, dann ein weiterer Ring, um Platz zu schaffen, hintere Linsengruppe und einen mit Sprengring gesicherten Steuerring für die Blende habe ich herunterbekommen. Bis hierhin keine ernsthaften Probleme, aber jetzt bin ich erst einmal am Ende mit meinem Latein.

    Die Blende konnte ich so zwar provisorisch reinigen, so dass sie jetzt erst einmal wieder schließt, aber das ist ja keine dauerhafte Lösung. Insofern würde ich eigentlich gerne weitermachen wenn ich schon mal so weit bin. Ich denke ab hier bekomme ich das Objektiv auch wieder komplett zusammengebaut.

    Die Bilder unten dokumentieren den Status. Hat jemand eine Idee wie ich die Blendenlamellen komplett herausbekommen könnte? Oder muss ich doch zwei kleine Löcher in der Frontring bohren, um ihn aufschrauben zu können und von vorne an die Blende zu kommen?

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