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Thema: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..

Baum-Darstellung

  1. #1
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..

    Moin,

    an dieser Stelle mal wieder eine Doku der besonderen Art.

    Anlass ist, dass ich nun unverhofft selbst zu einem dieser Exemplare gekommen bin. Vor dem Umbau hat der liebe Herrgott aber erstmal "kräftig" Reparaturarbeit auf mich zukommen lassen. Diese sind nun so gut wie abgeschlossen, so das der Umbau vonstatten gehen konnte.

    Mein Dank für diesen unverhofften "Schatz" gilt unserem FD-Ler.. Danke für die Vermittlungsarbeit in dieser Sache.


    Es geht um Canons "Supertele" aus der nFD Reihe, dem Vorläufer des Canon EF 2.8/300mm L.

    Beginnen wir zunächst einmal mit den Grunddaten dieses Objektives.

    Brennweite = 300mm
    Lichtstärke = f2.8 !
    Aufbau: 9 Elemente in 7 Gruppen, davon 1 Schutzglas in der Front, 1 UD Glas (Ultra Low Dispersion) und ein Fluorite Element.
    Blendenreihe von 2.8 - 32
    Zur Konstruktion gehörender Einlegefilter in 48mm
    eingebaute Streulichtblende, die bei Bedarf mit einer Extension, die auch für das 500mm benutzt wird, verlängert werden kann.
    Kampfgewicht = über 2.300 Gramm.

    Canon hat bei den Telekonstruktionen aufgrund der verbauten riesigen Gläser bereits in den Vorgängerversionen die sogenannte Innenfokussierung eingeführt und hier konsequent weitergeführt. Statt, wie bei anderen Konstruktionen, die gesamte "Glasmasse" zu bewegen, wird nur eine Linsengruppe innen in einer den Schneckengängen der Zooms ähnlichen Konstruktion bewegt.. ich werde das noch zeigen.

    Bevor ich dahergehe, und den Umbau stückchenweise mit den Bildern und Grundgedanken erläutere, hier erstmal Bilder von den zu zerlegen Einzelkomponenten, die auch bei Reparaturen, wie ich sie durchführen musste, nützlich sind, und in die ich das Objektiv in Bezug auf den Umbau logisch zergliedert darstelle. Es wird also einerseit eine Umbaudoku, aber auch eine "Inhaltsbeschreibung".. sprich Reparaturanleitung.

    Zur Zeit stehen zwei von diesen Geräten hier bei mir herum. Das erste ist nach der Reparatur nun umgebaut, das Zweite wird folgen.

    Aber sehen wir uns das mal genauer an.



    Nun haben wir schon fast die Hälfte gesehen, grins

    Also müssen jetzt für die weitere Schilderung die Teile einen Namen bekommen und logisch untergliedert sein. So ist das Objektiv auch konstruiert worden.




    Das Objektiv läßt sich, wie die roten Striche verraten, in 3 Bereiche unterteilen..
    Die Striche zeigen auch, das dieses Objektiv an genau diesen Trennlinien in 3 Baugruppen direkt mechanisch zerlegbar ist.

    1. Endteil, der das Blendenmodul in sich und das nFD Bajonett an sich trägt
    2. Der Fokussierungsteil mit dem Entfernungsbegrenzer.. Mit ihm kann der Endanschlag der Innenfokussierung begrenzt werden. Kennen wir von den EF Objktiven dieser Klasse, die habe da einen Schalter, der den AF Bereich reduziert, damit eine schnellere Fokussierung erreicht wird.
    3. Darunter befindet sich die Einheit, welche die Großlinsen aufnimmt und die ausziebare Sonnenblende birgt. Anzumerken ist hierbei, das es sich bei dem ersten Element, also der Frontlinse um ein Schutzglas handeln soll, das optisch neutral sein soll.

    Diese Frontlinse hat einen Durchmesser von 102mm !!!
    Beginnen wir den Auseinanderbau mit dem für einen Umbau wichtigsten Teil, dem Endstück..



    Es wird, wie man sehen kann, mit dem Verriegelungsring vom Fokusteil abgedreht, in dem vorher 3 Madenschrauben aus ihren Löchern entfernt werden.

    In dem abgenommenen Endstück befindet sich das eigentliche Blendenmodul.. Dieses ist gegen den nFD Mount mit 4 Schrauben befestigt... Bevor wir dieses Modul nun für die neue Blendenmimik präparieren, müssen noch einige Vorarbeiten erledigt werden.


    Hierzu gehört es, die Halter der Filterschublade für den 48mm Einlegefilter zu entfernen. Dies geschieht nach Herausnehmen der Filterlade mittels 4 kleinen Schrauben, die unter dem Dichtungsgummi angeordnet sind..





    Und so sehen die Klammer aus, die dadurch entfernt werden und die Schublade in korrekter Position im Strahlengang halten...


    Diese Teile fliegen dann erstmal im Blendenmodul herum, das wir aber noch nicht herausbekommen, weil der komplett Mount entfernt werden muss.

    Dummerweise ist das Blendenmodul am innersten Punkt mit seiner LIchtfalle mittels 4 Schrauben verschraubt, die zunächst durch die geöffneten Blendenlamellen hindurch entfernt werden müssen.
    Dies Lichtfalle wiederum ist gegen den nFD Mount verschraubt.. aber mehr dazu später, weil dieser Lichtfalle als Fixierung des Blendenmoduls eine besondere und herausragende Rolle zukommt.

    Hier ein Bild von den im Inneren liegenden Schrauben..



    Nach dem Entfernen dieser 4 Schrauben, wenden wir uns dem nFD Mount zu, welcher ebenfalls entfernt werden muss.




    Der FD Mount wird folgendermaßen entfernt:







    HIER BITTE BEACHTEN, DAS AN DEM ENTNOMMENEN TEIL mit dem Schließhebel der Blende,
    auch der stehende Teil der Blenden-Modulbefestigung (gleichzeitg das Ende der Lichtfalle für die Hinterlinse) entnommen wird, der das gesamte Blenden-Modul "in place" hält.. wird später noch wichtig werden !!!
    Da sitzen die 4 Löcher für die 4 Schrauben dran, wir anfangs durch die geöffnete Blende hindurch entfernt haben.. Sie sorgen dafür, das der innter Korpus mit der Blendenplatte im korrekten Abstand zur Hinterlinse gehalten und gegen verdrehen gesichert ist.
    Dieser Umstand ist später bei dem neuen Mechanismus der schwierige und problembehaftete Teil des Umbaus. Diesen inneren Blendenträger wieder in eine "fixierte" Lage zu bringen ist nämlich nur mit viel Aufwand und großem Gerätepark machbar. Deshalb kommt hier erstmalig bei einem Umbau "Heißkleber" zum Einsatz, der das Blendenmodul später fixiert.

    Aber erstmal weiter..

    Alles, was sich darunter an Kleinteilen befindet, muss ebenfalls herausgenommen werden und kann beiseite gelegt werden..
    Nicht jedoch, ohne ein Foto davon zu machen, denn der Umbau soll reversibel bleiben. Damit ist die genaue Einbaulage beim Ausbau zu dokumentieren.

    Kommen wir nun zu dem nächst wichtigen Teil des Unternehmens, den mit 4 Schrauben befestigten
    Rahmen des nFD Mounts.. diese 4 Schrauben entfernen..

    Hier das Bild dazu..



    Nun liegt unser Blendenmodul offen vor uns.. und kann bearbeitet werden.. grins.




    Bei der Gelegenheit gleich mal schauen, ob es einen hier im obigen Bild gezeigten Umlenkring für die spätere Blendenumlenkmimik gibt.. in diesem Falle passt ein T2 Innenring von folgendem Adapter..



    Der innere Teil des Adapters hat etwa das geforderte Maß..



    Und weil das so schön passt, gleich mal nach einem passenden Hebel geschaut, der den ab eben abgenommenen FD Mount hängenden alten ersetzen kann.. Die gesamt alte nFD Mimik, die wir herausgezogen habe, soll unangetastet bleiben..




    Nun haben wir aus dem Fundus den Hebel eines alten Tokina FD Zooms gefunden.. klasse.

    Doch bevor wir so einen Hebel verbauen können, müssen wir erstmal weiter "abrüsten"..
    Der im nächsten Bild gezeigte Hebel muss entfernt werden.. Bei der Gelegenheit nehmen wir zum "Ablängen" des neuen Hebels auch gleich die Blendenplatte ab, die mit 3 Schrauben am Blendenmodul befestigt ist.



    Er wird simpel abgeschraubt und beiseite gelegt.. nicht mehr notwendig.. wie alle bisher gezeigten Teile.




    Nun "Längen" wir den neuen Blendenhebel ab.. dazu wie gesagt, die Blendenplatte herunterschrauben um die exakte Länge minus 1mm zu kürzen.



    Danach geht die Blendenplatte wieder an das Modul.

    Fortsetzung folgt im zweiten Teil.. hab wunde Finger..


    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (13.01.2011 um 05:53 Uhr)
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

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