Ergebnis 1 bis 7 von 7

Thema: Alpha 550 - Erfahrungsbericht

  1. #1
    Ist noch neu hier Avatar von anchronist
    Registriert seit
    28.06.2010
    Beiträge
    7
    Danke abgeben
    0
    Erhielt 0 Danke für 0 Beiträge

    Reden Alpha 550 - Erfahrungsbericht

    Hallo Zusammen,
    bin neu hier und habe Erfahrungsberichte zur Alpha 550 gesucht und nicht gefunden, deshalb dachte ich, ich fange einfach mal damit an.
    Bitte erwartet keine Wiederholung von technischen Daten, die man detailierter bei Sony auf der Homepage bekommt. Ich möchte mein Augenmerk auf die ersten Eindrücke in der Handhabung der Kamera fokussieren. Am Schluß habe ich noch eine kurze Zusammenfassung meiner in über zwanzig Jahren gesammelten Kameras erstellt, damit Ihr wißt, mit welchen Kameras ich im Kopf verglichen haben. Los gehts!
    Persönlicher Anspruch an meine Fotos: möglichst nahe herankommen, an das was das Auge erfaßt, um den Augenblick festzuhalten. Künstlerischer Anspruch: keinen. Persönliche Maxime: Ein Bild sollte bereits die gewünschte Qualität haben, wenn das Bild im Kasten ist, Nachbearbeitung ist tabu.
    Motivation für eine DSLR: Ein geeignetes Werkzeug, wenn die Lichtverhältnisse oder das Motiv zu anspruchsvoll sind, um das mit meinem kompakten Reisebegleiter zu schießen: P. Lumix LX3.
    A550 frisch aus dem Karton geschält: Gehäuse macht einen hochwertigen Eindruck. Knöpfe sind gut erreichbar, haben einen angenehmen Druckpunkt. Einzige Ausnahme: Der Deckel zum Batteriefach wirkt fragil und hat subjektiv den Eindruck erweckt, als Erstes in der Kamera kaputt zu gehen. Ich glaube auch nicht, daß er Spritzwasser abhält.
    Erstbestückung: Objektiv, Akku und Speicherkarte. Keine Beanstandung, alle Komponenten ließen sich leichtgängig an der richtigen Stelle plazieren. Etwas verwundert war ich, daß das Bajonett des Objektives Sony DT 1.8/50 aus Plastik war, aber das Objektiv muß noch auf eine ausführliche negative Bewertung warten.
    Handbuch: Etwa 170 Seiten stark, sehr easy. Gut verständlich und nach zwei Stunden hatte ich es durch und bin nur auf eine böse Überraschung gestoßen, aber dazu später.
    Grundkonzept Bedienung: Muß man differenziert betrachten. Die Anzahl der Features und Einstellung ist nicht sonderlich groß, so daß hier keine große Verwirrung aufkommen kann. Sehr erfreulich ist, daß man alle wichtigen Einstellung auch bereits am Anfang schnell wiederfindet. Für Anfänger wahrscheinlich nett sind die automatisch erscheinenden Hilfetexte, die sich aber abschalten lassen. Sehr schnell schmerzlich vermißt habe ich, daß man keine Profile für bestimmte Einstellungen abspeichern kann. So geht man fast bei jedem Motivwechsel durch das gesamt Frontmenü muß, um Weißabgleich, ISO-Wert, Programm (bei mir nur A, S, M und mit Ausnahme P) etc. anzupassen. Allerdings geht das vergleichsweise schnell, weil die Grundfunktionen relativ einfach über FN-Menü erreichbar sind. Das allerdings Gesichtserkennung und "Lächle-Auslöser" im Basismenü erreichbar sind, sagt viel über die anvisierte Zielgruppe von Sony aus.
    Die ersten Fotos: Einschalten, Fokussieren und Abdrücken funktioniert sehr schnell und reibungslos. Der erste Schreck kam allerdings schon nach drei Minuten. Motiv: unbekannter Käfer auf wild im Wind schwankender Blume. Null problemo, dachte ich. Zeitautomatik, ISO 3200, F22 kurze Überprüfung der Verschlußzeit 250, sollte passen und Schuß!, aber nichts passierte. Nachdem ich zehnmal verzweifelt versucht habe, die Kamera auszulösen, war ich schon kurz davor Gewalt anzuwenden, als der Käfer flüchtete und bei mir Wut wieder durch Verstand ersetzt wurde. Des Rätsels Lösung habe ich dann später im Handbuch gefunden: wenn die Kamera nicht überzeugt ist, daß die Fokussierung stimmt, verweigert die Kamera den Auslöser freizugeben. Aus tiefster Überzeugung: "Das geht gar nicht!" und das Argument, die Kamera möchte mich vor unscharfen Bildern beschützen, kann ich nicht gelten lassen. Also für mich kein Feature sondern in der persönlichen Wahrnehmung eine unerhörte...
    Ansonsten kein Tadel in der Handhabung. Sucher und Bildschirm bleiben auch bei Sonnenschein gut lesbar, Knöpfe waren immer schnell gedrückt und die Kamera reagierte schnell.
    Features: Sehr gespannt war ich auf die Dynamikerweiterung und die eingebaute HDR funktion, mittels zwei verrechneter Bilder. Beide Features zeigten hervorragende Ergebnisse und übertrafen meine Erwartungen. Auch meine Erwartung, daß man mit der HDR-Funktion auch bei Gegenlicht auf den Blitz verzichten kann, hat sich voll erfüllt (ich mag Blitzlicht nicht, weil es meiner Meinung die Farben zu sehr verfälscht). Zur HDR-Funktion, das Handbuch empfiehlt hier immer ein Stativ zu benutzen. Bei langen Verschlußzeiten wahrscheinlich auch unumgänglich. Meine Tests aus der Hand bei kurzen Verschlußzeiten (250 und kürzer), waren jedoch sehr zufriedenstellend. Das Berechnen des Endbildes dauert etwa 5 Sekunden, was aber bei dem zu leistenden Rechenaufwand für der Kamera absolut in Ordnung geht.
    Weitere Features: Serienfunktion ohne Tadel und auch an den Standardfunktionen gab es nur eine unerfreuliche Überraschung, Stichwort automatischer Weißabgleich. Das der automatische Weißabgleich bei multiplen Lichtquellen chancenlos ist, weiß wahrscheinlich jeder. Aber die Sony hat eigentlich auch fast immer bei singulären Lichtquellen und auch bei reinem Sonnenlicht meine Erwartungen nicht erfüllt. Aber der manuelle Weißabgleich ist schnell gemacht und liefert auch das gewünschte Ergebnis.
    Bildqualität: subjektive Wahrnehmung, ohne Beanstandungen. Hohe ISO-Werte gehen OK; subjektiv würde ich sagen, bis ISO 1600 kann man alltagstaugliche Bilder machen. Näher testen werde ich noch mal inwieweit der Wackelschutz (steady-shot) sich negativ auf Dynamik und Schärfe auswirkt. Bei meinen beiden Lumix-Kameras habe ich hier schlechte Erfahrungen gemacht (FZ50 und LX3).
    Gesamteindruck: Ein gutes Werkzeug, das alltagstauglich ist. Ausrichtung meiner Meinung nach sicher eher für Einsteiger und Gelegenheitsknipser (dazu zähle ich mich gerne) als für ambitionierte Hobbyfotografen.
    Features die beeindruckt haben: HDR und Dynamikerweiterung; manuelle Fokuslupe. Schön, dasß man auch im Automatikmodus den Blitz anweisen kann, im Kasten zu bleiben.
    Features, die genervt haben: die oben beschriebene Auslöseverweigerung; bei der Auswahl eines beliebigen Fokuspunkts ist man auf 9 kleine Zonen rund um die Mitte eingeschränkt, die bei Sonnenlicht auch nur schwer auf dem Display auszumachen sind
    Features, die ich vermißt habe: Gitternetz in der Standardanzeige; die Möglichkeits eigene Profile mit Einstellungssets zu speichern; flexiblere Anpassung welche Elemente ich in der Statusanzeige sehen möchte (Histogramm, Gitternetz etc.). Auf der Wunschliste für die nächste Generationen sicherlich die elektronische Wasserwaage und wenn ausgreift, ein GPS-Modul für das Geotagging.

    Mein fotografischer Hintergrund: Fotografiere seit 25 Jahren mit wechselnder Intensität. Habe angefangen mit billigen Knipskisten, dann Wechsel zu analoger Spiegelreflex (Minolta x300). Später, dann des Schleppens müde, Wechsel ins Kompaktformat Rollei 35SE. Einstieg in das digitale Zeitalter mit Kodak DC3800 (Knipskiste), anschließend Dimage 7i (ein Meilenstein). Später dann Panasonic Lumix FZ50 (Superzoom) und seit zwei Jahren intensiver Reisebegleiter die P. Lumix LX3 (tolle Kamera, solange genügend Licht da ist). Bilder von mir im Netz: Habe ich mir abgewöhnt, denn Kommentare die damit anfingen: tolles Bild aber Du könntest noch mit Adobe..., gingen mir irgendwann auf die Nerven. Ich mag Bilder so wie sie aus der Kamera rauskommen, ansonsten hätte ich sie anders geschossen oder gar nicht.
    Geändert von anchronist (30.06.2010 um 21:04 Uhr)

  2. #2
    Moderator Avatar von Padiej
    Registriert seit
    01.11.2007
    Ort
    Eisenstadt - Burgenland
    Alter
    53
    Beiträge
    7.831
    Bilder
    3
    Danke abgeben
    836
    Erhielt 1.360 Danke für 573 Beiträge

    Standard AW: Alpha 550 - Erfahrungsbericht

    Willkommen im DCC!

    Endlich ein Sony DSLR Vertreter.

    Es ist eine Einstellungssache, ob man Nachbearbeiten will, oder nicht.
    In der Analogen Zeit hatte man ja nur eine Möglichkeit, die fertigen Positive zu bearbeiten, und zwar mit der Schere.
    Ich war anfangs auch der "Out of Cam" Fotograf, aber leider halte ich die Kamera gerne schief, und dann muss ich halt digital nachbessern.

    Die Dimage 7i hätte weitergeführt werden sollen. Es ist jammerschade, dieses Konzept zu verwerfen. Das selbe gilt für die FZ50.

    Die LX 3 ist wirklich sensationell, aber ISO 400 tun schon weh (da muss ich Entrauschen).

    Gratulation zur Alpha 550, eine wirklich gute DSLR.
    Mit der Festbrennweite kannst Du sicher alles aus dem Sensor holen. Zum Plastikbajonett kann ich nur sagen, dass Canons EF 1,8/50 auch eines hat. Es ist kein Nachteil, denn die höherwertigen 50mm Objektive kosten das 3-5 fache und halten sicher nicht auch nicht viel mehr aus.

    Die optischen Leistungen würden mich interessieren, wie sie Dir gefallen. Es soll ja Zeiss hinter der Optik stehen.

    Auf jeden Fall viel Spaß im Forum !

    lg Peter
    LG PETER (Freund manueller Objektive)
    Sony A7, Nex5n, Nex6, Panasonc FZ1000
    Objektive von 14mm - 500mm (auch mit Autofokus)
    www.flickr.com/photos/padiej


  3. #3
    Heiko
    Gast

    Standard AW: Alpha 550 - Erfahrungsbericht

    Zitat Zitat von Padiej Beitrag anzeigen
    Es ist eine Einstellungssache, ob man Nachbearbeiten will, oder nicht.
    Naja, da kann ich Peter nur bedingt zustimmen, denn in Foto "out-of-cam" wie man so schön sagt, gibt es heute nicht und gab es auch zu analogen Filmzeiten nicht, nur beschränkte sich da die Manipulation zum einen auf die Verwendung von Filtern und zum anderen auf die Bearbeitung bei der Entwicklung der Fotos. Der Begriff "unscharf maskieren" ist ja z.B. keine Erfindung digitaler Bildbearbeitung, sondern stammt eben noch aus der Ära der Fotolabors. Selbst wenn du die Bilder direkt aus der Kamera nutzen willst, bestimmst Du bereits vor dem Fotografieren mittels Bildstile Landschaft, Portrait etc. (ich weiß nicht wie das bei Sony heißt), inwiefern die Kamera mit der integrierten Bildbearbeitung die Rohdaten aufbereiten soll und verlagerst so die Bildbearbeitung vom Computer einfach ins Gehäuse.

    Na wie auch immer, ein herzliches Willkommen hier im Club. Letztlich eint uns ja die gemeinsame Freude am Fotografieren und da ist es egal, ob und wie mal selbst gern seine Bilder macht.


    Dein Erfahrungsbericht zur Sony ist jedenfalls interessant zu lesen, auch für mich als Canonier.

  4. #4
    Ist noch neu hier Avatar von anchronist
    Registriert seit
    28.06.2010
    Beiträge
    7
    Danke abgeben
    0
    Erhielt 0 Danke für 0 Beiträge

    Standard AW: Alpha 550 - Erfahrungsbericht

    Ich würde gerne auf Heiko's Anmerkung antworten. Theoretisch hast Du absolut recht. Aufgrund der unterschiedlichen Arbeitsweise von Digicam und menschlichem Auge, ist die Digicam immer gezwungen massiv die Signale vom Sensor zu manipulieren, damit ein digitales Bild überhaupt entstehen kann. Damit ist ein Bild von einer Digicam immer schon per Definition ein bearbeitetes Bild. Soweit sind wir uns einig. Was mich jedoch nervt ist, daß es immer zum Trend wird, durch digitale Tricks die Realität ungeniert zu betrügen. Und hier gibt es einfach verschiedene Philosophien. Mein Anspruch ist, ich möchte auf dem Bild das sehen, was ich mit dem Auge wahrgenommen habe. Und was mein Auge wahrgenommen hat, habe ich nur unmittelbar zum Zeitpunkt des Fotografierens im Blick. Das ich zur Erreichung dieses Zieles je nach Motiv extrem in die fotografische Trickkiste greifen muß, liegt auf der Hand. Denn alleine die deutlich unterschiedliche Wahrnehmung von Kontrasten (Auge vs. Digicam) stellt einen Fotografen vor großen Herausforderungen. Viele wollen aber heute diesen Bezug zur Realität gar nicht mehr und manipulieren Bilder, um ein "schönes" Bild zu bekommen. Schwarz/Weiß gemalt: Da wird im Computer aus einer reifen Frau ein faltenfreies, junges Supermodel. Ich fände es aber viel spannender die schönste Perspektive zu finden, um dem Bild Attraktivität durch Authenzität zu verleihen.
    Ein Beispiel: http://www.digicamclub.de/attachment...achmentid=9317
    Und um den langen Kommentar zu beenden. Ich verurteile niemanden, der sein Bild aufbereitet, manipuliert oder verfremdet aber gefallen tut es mir nicht.
    Geändert von anchronist (30.06.2010 um 21:19 Uhr)

  5. #5
    Ist noch neu hier Avatar von anchronist
    Registriert seit
    28.06.2010
    Beiträge
    7
    Danke abgeben
    0
    Erhielt 0 Danke für 0 Beiträge

    Standard Alpha 550 Testfotos zum Erfahrungsbericht

    Hallo,

    gestern habe ich einen kurzen Erfahrungsbericht zur Sony Alpha 550 eingestellt.

    Heute liefere ich dazu ein paar Bilder nach, um die Aussagen im Bericht mit Beispielen zu erläutern:

    http://www.digicamclub.de/album.php?albumid=86

    Damit die Bilder trotzt der geringen Auflösung zeigen was sie zeigen sollen, habe ich meinen Stolz überwunden und mit Irfan-View Ausschnittvergrößerungen angefertigt und die Auflösung herunterrechnen lassen.

    Viel Spaß
    Geändert von anchronist (30.06.2010 um 22:26 Uhr)

  6. #6
    Ist oft mit dabei
    Registriert seit
    11.10.2004
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    424
    Danke abgeben
    0
    Erhielt 0 Danke für 0 Beiträge

    Standard AW: Alpha 550 - Erfahrungsbericht

    Zitat Zitat von Padiej Beitrag anzeigen
    Willkommen im DCC!

    Endlich ein Sony DSLR Vertreter.
    ich hatte schon immer eine, na ja, davor die Dynax 7D.

    Ciao,

    Thomas
    Sony Alpha 700 mit versch. Objektiven

  7. #7
    Kennt sich aus Avatar von dejavu7
    Registriert seit
    14.12.2008
    Ort
    Vor-/Rureifel
    Alter
    58
    Beiträge
    55
    Danke abgeben
    0
    Erhielt 0 Danke für 0 Beiträge

    Standard AW: Alpha 550 - Erfahrungsbericht

    Auf jeden Fall danke für die Mühe und Deine Einschätzung. Das eine oder andere kann man "mitnehmen".
    Bin auch am grübeln, ob ich von der Alpha 300 nach "oben" wechseln soll.
    Ich habe gehört, der Sucher soll relativ "dunkel" sein, aber was ist relativ, muss man halt ausprobieren.
    Aber mit der Auslöseverweigerung, die Du angesprochen hast, das geht eigentlich gar nicht....
    Gruß Hardy

Ähnliche Themen

  1. Erfahrungsbericht: Sony DSC-TX9
    Von Soffi089 im Forum Casio, Fuji, Samsung, Sony
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 28.02.2011, 15:51
  2. Olympus E-30 - Erfahrungsbericht(e)
    Von webmichl im Forum Kameras
    Antworten: 22
    Letzter Beitrag: 10.05.2009, 20:04
  3. Nikon D60 - ein (kurzer) Erfahrungsbericht
    Von LucisPictor im Forum Kameras
    Antworten: 2
    Letzter Beitrag: 06.12.2008, 12:35
  4. Erfahrungsbericht Sigma 10-20 mm (Canon)
    Von Marimo im Forum Sigma, alle Mounts
    Antworten: 13
    Letzter Beitrag: 13.03.2008, 10:09

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •