Hallo und Herzlich Willkommen zu meinen aller ersten "Workshop" zum Thema Fotografie!


Wasser. Die Essenz des Lebens. Ein Großteil unseres „blauen“ Planeten wird davon bedeckt. Eigentlich ja nichts ungewöhnliches. Wir trinken es, Waschen, Kochen damit und so weiter. Was mich allerdings immer fasziniert hat war die Kombination von Schwerkraft und Wasser. Ein Wasserhahn der den letzten Tropfen noch so grade eben „halten“ kann, dann aber zu schwer wird und mit voller Wucht ins Wasser einschlägt. Ein kleines beben, dann ist alles wieder vorbei. Wieso also nicht den Moment einfrieren, die Kraft die dieses Spektakel hervorruft? Genau mit diesem Thema befasse ich mich in diesem Workshop!

Was ist eigentlich von Nöten für so ein Projekt?

1.: Licht (So viel wie nur möglich!)
2.: Eine Pfanne (am besten Teflon beschichtet, da schwarz. Oder ein anderes Gefäß!)
3.: Wasser (die Pfanne muss voll damit sein!)
4.: Eine Plastiktüte (welche mit Wasser gefüllt werden muss)
5.: Entweder ein Makro Objektiv oder ein Tele (Zoom oder Festbrennweite ist dabei egal)
6.: Genügend Platz
7.: Ein (vielleicht sogar zwei oder drei) Blitz /-e !!Optional!!
8.: Ein stabiles Stativ
9.: Einen Stift (Marke ist egal!)
10.: Zeit (Ganz wichtig!)


Und nun geht es direkt weiter zum Aufbau!


Wir stellen unsere Pfanne / Gefäß auf einen stabilen Untergrund, möglichst mit einer Wand dahinter. Sollte keine Wand vorhanden sein, kann man zur Not entweder eine Styropor Platte oder weißes Papier beziehungsweise Pappe nehmen. Dem Einfallsreichtum sei hier keine Grenzen gesetzt! Nun stellen wir unsere Kamera auf. Ab auf das Stativ, solide verschraubt und sicher sollte es stehen, denn ein kleinster Wackler kann bereits das aus bedeuten (gerade bei mehreren hundert Millimetern Brennweite!). Nun füllen wir die Pfanne / das Gefäß mit reichlich kaltem Wasser. Es kann ruhig bis zum Rand gefüllt werden. Daraufhin füllen wir in ein weiteres Gefäß Wasser, mein Kollege und Ich haben in diesem Fall eine Plastiktüte genommen und diese oben zugeknotet. Nun brauchen wir etwas, womit wir diese Tüte in etwas höhe aufhängen können. Man sollte beachten dass es auch wirklich nicht im Weg hängt, es soll keine Spiegelung davon auf dem Wasser erkennbar sein! In unserem Beispiel haben wir die Tüte an einem alten Stativ befestigt und über der Pfanne, halbwegs zentriert, hängen lassen.
Nun stechen wir mit einem kleinen spitzen Gegenstand, einen Nagel oder ähnlichem, ein kleines Loch in die Tüte. Nun sollte es kontinuierlich in die Pfanne / Gefäß tropfen. Nun einfach einen Stift in die „Einschlag Stelle“ des Tropfens halten und auf diesen fokussieren. Dies geht am besten wenn man einen Helfer im Raum hat, denn in unserem Fall mussten wir auf das DA 55-300 und das Tamron 70-300 zurückgreifen, da keiner ein echtes Makro besitzt. Beide sind erst ab 1,5m fokussierbar was gleichzeitiges fokussieren und halten des Stiftes beinahe unmöglich macht!
Aber nun zur Feineinstellung der Kamera. Eine guter Kompromiss für fehlendes Licht ist sicher ISO-400, gepaart mit einer Arbeitsblende von etwa 8 bis 11. Je nach Objektiv nutzt man am besten eine Brennweite ab 100mm, in unserem Fall waren es etwa 270mm bis 300mm um so den Bildausschnitt noch weiter zu verängen. Blende 8 bis 11 wird umso wichtiger umso näher man ran geht, da die Schärfentiefe umso kleiner wird, umso näher man an das Objekt heranzoomt. Ein 100mm Makro mit Blende 2.8 zu nutzen wäre also schon relativ wenig sinnvoll. Man sollte in jedem Fall auf Blende 8 runtergehen! Nun geht es an den optionalen Part. Wir stellen zwei Blitzgeräte, jeweils links und rechts von der Pfanne auf und stellen beide auf „volle Pulle“. In unserem Fall ließen wir die beiden Metz Geräte mit +3.0 EV feuern. Der Interne Steuerblitz (sofern überhaupt gebraucht wenn ein Wireless P-TTL Blitz vorliegt) wird im „Fn“ Menü manuell auf -2.0 EV gestellt. Man sollte nicht vergessen auf den Kabellosen Blitzbetrieb umzustellen! Am besten erfolgt das Blitzen indirekt, das heißt entweder über die Wand oder Pappe / Styropor. So sollte sich das Licht besser streuen können und für eine bessere Ausleuchtung sorgen. Da wir ordentlich Leistung raushauen kann ruhig damit gespielt werden, in kleinen Räumen sollte die Leistung alle male ausreichen. Wir haben den beiden Metz Blitzen sogar noch den Diffusor, also einen zusätzlichen „Weichmacher“ aufgesetzt. Laut Beschreibung soll das Licht nun weicher, nicht mehr so hart und spitz sein. In der Praxis werden gerade Hauttöne wärmer, generell wird tatsächlich alles ein wenig „softer“. Nun checken wir noch einmal alles, sollte dies geschehen sein heißt es: FEUR FREI!

Da diese Art Tropfen zu Fotografieren eher über das „Try and Error“ Prinzip funktioniert, sollte man tatsächlich ein wenig Zeit mit sich bringen. Wir hatten einen Ausschuss von etwa 60% bis 70%, wobei unter diesen allerdings auch einige waren die Ich als „passabel“ bezeichnen würde. Man sollte also vielleicht mit einem Fernauslöser sich neben die Kamera setzen und sich über „Remote Assistent“ die Bilder direkt auf dem heimischen PC anzeigen lassen.

Der späteren Bearbeitung sind so erstmal keine Grenzen gesetzt, es ist alles erlaubt, was geht. Ich habe sie in der Lightroom 3 Beta 2 einfach auf das 16:9 Format getrimmt und ein wenig begradigt, indem ich den Horizont ein bisschen verschoben habe. Dann nur noch ein klitzeklein wenig nachgeschärft, tieferes schwarz und die Tiefen ein wenig runtergeschraubt und ausgegeben als schwarzweiß Foto.

Voíla! Fertig sind unsere ersten Tropfen Bilder!


Unsere fertigen Fotos kann man auf dieser Seite hier "bewundern":

http://moritzschwertner.de/Meine_Alb...r_Tropfen.html


Viel Spaß beim ausprobieren und bis zum nächsten mal,





Moritz Schwertner & Tristan „Ultraforce“ R.