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Thema: SP AF 11-18mm F/4,5-5,6 Di II LD Aspherical [IF]

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    Tech-Admin Avatar von krebs9778
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    Standard SP AF 11-18mm F/4,5-5,6 Di II LD Aspherical [IF]

    Weitwinkelaufnahmen haben sicherlich ihren Reiz - aber nicht jeder Digitalfotograf muss mit extremem Weitwinkel arbeiten. Wer dies dennoch machen möchte, bekommt eine relativ breite Palette geboten. Angefangen von Fisheye-Objektiven bis hin zu leichten Weitwinkel-Objektiven wie zum Beispiel dem Tamron 17-50 oder Canon 18-55 und dergleichen. Je nach Cropfaktor hat man da schon um die 26-28mm Weitwinkel im KB-Format, was für die meisten Hobby-Fotografen ausreicht. Ich selbst hatte zuerst ein Canon 18-55 genutzt und mir vor einiger Zeit bei IPS in Hamburg das Tamron 17-50 gekauft, welches wirklich deutlich besser abbildet als das billige Kit-Objektiv von Canon. Aber das nur mal am Rande.

    Tamron stellt mir regelmäßig deren Objektive für einen Test zur Verfügung. Neben dem 18-250er hatte ich auch das 11-18er Weitwinkel da. Genutzt habe ich es -wie immer- an meiner Canon 350D.
    Mit Tamron hatte ich bisher stets gute Erfahrungen gemacht, ich selbst hatte bereits das 28-300, 18-200, das 180er Makro sowie das 17-50er im Einsatz - nun das erste Mal ein extremes Weitwinkelobjektiv. Meine Testumgebung war der Hamburger Hafen - dort konnte ich das Objektiv in verschiedenen Situationen testen. Unter anderem habe ich auch versucht, bei 11mm ein schickes Panorama zu erstellen - was daraus geworden ist verrate ich etwas später.

    Hier einmal vorab die technischen Daten zum Objektiv:

    Bauweise: Drehzoom
    Kleinste Blende: 22
    Kürzeste Einstellentfernung [m]: 0,25
    Max. Abbildungsmaßstab: 1:8
    Filtergröße [mm]: 77
    Gewicht [g]: 345
    Größter Durchmesser x Baulänge [mm]: 83,2 x 78,6
    Lichtstärke: 4,5-5,6
    Brennweite [mm]: 11 - 18
    Sonnenblende: ja
    Canon AF: ja
    Sony/Minolta AF: ja
    Nikon AF (nicht für D40): ja

    Von der Verarbeitung her muss auch dieses Tamron sich nicht vor den anderen Optiken verstecken. Die Verarbeitung ist hochwertig, das (wenige) Zoomen geht schnell von der Hand, ein Umstellen auf den manuellen Fokus ist jederzeit möglich. Tamron verzichtet hier auf den Lock-Schalter, um den Tubus vor ungewolltem Ausfahren zu schützen - fuhr bei mir aber auch nicht aus, daher kein Problem.
    Die Sonnenblende wird gleich mitgeliefert, das spart Geld. Auf einen kleinen Objektivköcher muss man leider verzichten.
    Filter, sofern man denn welche einsetzen möchte, müssen 77mm Durchmesser haben, alternativ verwendet man -wie ich- Filter + Halter aus dem Hause Cokin, da ist man unabhängiger.

    Der Autofokus sitzt ziemlich schnell bei Tageslicht, bei Dämmerung und erst recht im Dunklen dauert das gut und gerne mal deutlich länger, sodass ich ab und an auf manuellen Fokus umgestellt habe. Bei Nachtaufnahmen habe ich auf unendlich gestellt und so einigermaßen brauchbare Fotos von der AIDAdiva-Taufe bei Feuerwerk im Hamburger Hafen machen können - ne halbe Sekunde aus der Hand, war schon eine Herausforderung. Hab mein Stativ im Auto liegen lassen, ich ****.
    Das 11-18er ist leider mal so gar nicht lichtstark, die Anfangsblende liegt bei F/4,5-5,6. Dafür wiederum ist das Objektiv aber bezahlbar, dazu später mehr. Die mangelnde Lichtstärke merkt man extrem in den frühen Morgenstunden - am Hamburger Hafen war es noch diesig, die Sonne brach langsam durch-und ich wollte unbedingt bei ISO 100 fotografieren- na ja- ne 1/30s aus der Hand bei 11mm war dann noch machbar, aber ich hätte gerne kürzer belichtet- da lobe ich mir mein 17-50/2.8 von Tamron.
    Wie gesagt, der AF könnte schneller sein, wenn man aber genug Tageslicht hat, ist er schnell genug.

    Die Bildschärfe ist doch besser, als ich erst gedacht hatte. Meine ersten Bilder waren unscharf, irgendwie -milchig-. Doch wenn man etwas mehr mit Blende und Zeit gespielt hat, konnte man mit dem 11-18er durchaus sehr gute Ergebnisse erzielen - aber dafür war noch Arbeit am PC nötig, denn durch die 11mm (an der 350D entspricht das 17,6mm) gab es Verzeichnungen an den Rändern von gut und gerne knapp 45° (!). Eine Entzerrung war dringend nötig, erst ab etwa 15mm konnte man mit den Bildern auch so arbeiten, aber bei den 11mm muss man definitiv noch mal ran an den PC, es sei denn, die stark einfallenden Bildränder sind gewollt und sollen als Stilmittel eingesetzt werden.
    Hier hatte ich auch Probleme bei einem Panorama- durch die starken Verzerrungen bei allen 11mm-Bildern konnte Panorama Factory die Übergänge nicht korrekt setzen und das sah man leider auch. So musste ich die 5 Bilder zuerst alle entzerren (und zwar richtig gerade) und konnte anschließend mein Panorama stitchen. Klappte dann auch.

    Die gute bis sehr gute Schärfe, je nach Blende, konnte man bei Tag wie bei Nacht feststellen. Stativ wird dann abends zwar Pflicht, aber dann sind sehr interessante Effekte mit dem Objektiv zu erzielen. Für diesen geringen Brennweitenbereich sind die Ergebnisse im Großen und Ganzen wirklich gut gewesen.

    Preislich ist das Tamron natürlich nicht für jedermann sofort erschwinglich, für die Leistung jedoch kann man ruhig um die 470 Euro hinlegen (für Neuware), gebraucht würd ich dafür etwa 400 Euro bezahlen, mehr aber nicht.
    Wer die 11mm aber nicht braucht, sollte sich das Tamron 17-50 ansehen!
    Wer noch einen UV-Filter als Linsenschutz einsetzen will und dies mit sehr hoher Qualität machen möchte, sollte sich diesen Filter von B&W ansehen:

    Mein Fazit


    Man sollte/muss vorher auf jeden Fall einmal selbst Aufnahmen gemacht haben um zu sehen, ob so ein extremes Weitwinkelobjektiv denn wirklich notwendig ist. Ich habe festgestellt, dass ich persönlich keine 11mm Anfangsbrennweite brauche. Ein echtes Fisheye zum spielen (so mit 8mm) wäre mal nett, aber 11-18mm brauche ich persönlich nicht und halte meinem 17-50er die Treue.
    Wer aber unbedingt diese Anfangsbrennweite braucht, der kann das Geld meines Erachtens ruhigen Gewissens investieren. Die Abbildungsleistung ist gut, das Objektiv ist kompakt und leicht, gut verarbeitet und bei genug Licht auch recht schnell. Die Verzerrungen bei 11mm sind schon enorm (45° finde ich nicht wenig), aber wer sich ein 11-18er holt, kann sicherlich auch mit Photoshop oder dergleichen umgehen ;-)

    ** Hinweis: Jeder hat andere Ansprüche an sein Equipment, daher ist dieser Erfahrungsbericht von mir natürlich nur als Hilfestellung für einen eventuellen Kauf zu beachten - kein Testbericht der Welt (auch meine nicht ;-)) können einen Selbsttest ersetzen - das möchte ich gerne noch erwähnen **

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