Liebe "Altglasfreunde",
ich möchte euch heute eines der meines Wissens nach letzten Kleinbild-Objektive,
die Schneider-Kreuznach hergestellt hat, vorstellen.
Es handelt sich um das
Schneider-Kreuznach Rollei SL-Angulon 35mm f2.8
für die Rolleiflex Spiegelreflex-Kameras.
Es hat dementsprechend das QBM-Bajonett und wurde von 1972 bis 1976 produziert.
Danach stellte Schneider Kreuznach die Großserien-Produktion von Kleinbild-Objektiven ein
und baut seitdem nur noch Spezialoptiken -
und das bis heute sehr erfolgreich.
Den kompletten Objektivtest inklusive aller Schärfereihen, Verzeichnungs- und Farbfehlertests findet ihr wie immer auf meiner Seite unter
Schneider-Kreuznach Rollei SL-Angulon 35mm f2.8 - Nikolaus-Burgard.de
Schaut dort gerne mal rein, ein Fotokollege hat mir auch viele Analogaufnahmen zur Verfügung gestellt, die ich dort zeige.
Ein paar Daten zum Objektiv:
Blende: von f2.8 bis f22, 6 Blendenlamellen
Optisches Design: 7 Linsen in 6 Gruppen
Gewicht: 206g
Länge: 46,5mm
Naheinstellgrenze: 30cm
Filterdurchmesser: 49mm
Anschluss: Rollei QBM
Es ist mechanisch und haptisch sehr schön,
gut gefertigt und läuft nach den fast 50 Jahren noch problemlos.
Blendenring und Fokussierung sind "blind" gut zu finden -
haptisch ist alles im grünen Bereich.
Hier einige Bilder des Objektives:
Das Objektiv hat eine normale Auszugsfokussierung.
Am kürzesten ist es bei unendlich-Einstellung,
je weiter man in den Nahbereich fokussiert, desto länger wird es.
Adaptiert habe ich das Objektiv auf folgendem Weg:
Links im Bild seht ihr schon ans Objektiv angebracht einen dünnen (hier silbernen) Rollei QBM auf Canon EF-Adapterring .
Daneben seht ihr einen Canon EF auf Sony E-Mount Helicoid-(macro focusing-) Adapter.
Einmal in unendlich-Position, einmal ausgedreht in den zusätzlichen Nahbereich:
Und so sieht das Objektiv fertig adaptiert an eine der Testkameras (hier die Sony Alpha 7RIII) aus:
Eine stimmige, gut in der Hand liegende Kombination, die auch nicht frontlastig ist.
Das Testobjektiv hat eine makellose Optik - keine Kratzer oder Beläge auf den Linsen.
Der Blendenring klickt satt in seine Positionen.
Die Fokussierung meines Exemplares ist angenehm weich und gleichmäßig,
das Schmiermittel hat die letzten 50 Jahre gut überdauert.