Liebe Altglasliebhaber,
wie es mir in letzter Zeit hier öfter so geht: ich denke "da häng ich mich mit ein paar Bildern an den bestehenden Thread zum Objektiv an - das ist ein Klassiker, das hat bestimmt schon jemand vorgestellt" - aber, Pustekuchen.
Es gibt wirklich noch keine Vorstellung des
Konica Hexanon AR 57mm f1.2
hier im Digicamclub.
Das können wir natürlich nicht so lassen.
Die gaaaaanz ausführliche Version des Testes inklusive Schärfereihen, Verzeichnungstests usw. findet ihr hier:
Konica Hexanon AR 57mm f1.2 - Nikolaus-Burgard.de
Klickt gerne mal da rein, es ist ein sehr ausführlicher, aber lesenswerter Bericht geworden, bereichert durch tolle Fotos einer lieben Fotokollegin.
Einige Infos zum Objektiv:
Für die Konica Autoreflex (AR)- Reihe gab es über den langen Produktionszeitraum von 1965 bis in die 1990er Jahre nicht weniger als 7 verschiedene Normalobjektive.
Das lichtstärkste unter ihnen war das Konica Hexanon AR 57mm f1.2.
Produziert von 1967 bis 1987, gab es von diesem Objektiv zwei sich nur durch die Vergütung und die äußere Erscheinungsform unterscheidende Versionen:
- die frühere Version mit metallenem Fokusring und amberfarbener Vergütung (dies ist meine Version, die hier im Test verwendet wird)
- die spätere Version mit waffelartiger Gummierung am Fokusring und violetter Vergütung.
Beide Versionen haben die gleiche optische Rechnung mit radioaktiven (thoriumhaltige) Linsen und leiden gerne unter Vergilbung, auch mein Exemplar zeigt diese.
Interessant ist hierbei, dass das Konica Hexanon 57mm f1.2 eines der wenigen Objektive mit mehr als einem radioaktiven Glaselement ist. Sowohl die Frontlinse als auch eines der beiden hinteren Elemente wurden von meinem Fotokollegen Dr. Kolio Raltchev als radioaktiv vermessen.
Dies erfordert in der Nachbearbeitung der raw-Bilder ein wachsames Auge für den Weißabgleich, stellt aber grundsätzlich kein Problem dar.
Einige technische Daten:
Blende: von f1.2 bis f16, 2 Zwischenstufen zwischen f1.2 und f2, dann in ganzen Stufen rastend, 6 Blendenlamellen
Optisches System: 7 Linsen in 6 Gruppen
Naheinstellgrenze: 45cm
Filtergewinde: 62mm
Länge: 50mm
Gewicht: 360g
Und so sieht das schöne Objektiv aus:
Hier mal ein Bild, bei dem man die Gelbfärbung der Linsenelemente gut sehen, und sich auch den Einfluss auf des gemachte Bild vorstellen kann (meist macht hier aber der automatische Weißabgleich der heutigen Kameras einen guten Job beim Ausgleich.) :
Ich benutze das Objektiv adaptiert an die Sony Alpha 7III und 7RIII.
Für die Bilder dieses Tests war das Objektiv immer mit der Sony Alpha 7RIII unterwegs,
hier habe ich jedoch die Sony Alpha 7III gemeinsam mit dem Objektiv "in den Showroom gestellt":
Adaptieren kann man das Objektiv auf verschiedenen Wegen.
Der einfachste Weg ist ein Adapter Konica AR auf Sony E-Mount.
Eine weitere Möglichkeit ist der oben in den Bildern gezeigte Weg:
Adapter Konica AR auf Leica-M, dann einen Leica-M-Helicoid-Adapter auf Sony E-Mount.
Diese Variante bietet den Vorteil einer erweiterten Nahbereichsfokussierung.
Alle "meine" Bilder dieses Tests sind mit der Sony Alpha 7RIII im raw-Format entstanden und dann in Lightroom angepasst worden.