Um EUR 10,- erwarb ich unlängst das Zoom, das nicht nur hübsch ist, sondern auch sehr gute Bewertungen im Web hat.
Die Blende war verölt mit nicht mehr gängigen Blendenlamellen, und auf der Linse unterhalb des Blendenregisters stand ein Fleck.
Das Öl-Problem wird im Internet häufig angeführt, also war ich damit wenigstens nicht alleine ;-)
Ich fand online einen Bericht, der ebenfalls eine träge Blende zum Thema hatte.
Zur Behebung wurde das Objektiv zerlegt. Das wollte ich nicht nachmachen, da für mich zu aufwändig und ich den kürzeren - sichereren - Weg bevorzuge. Daher überflog ich den Bericht nur kurz.
Also machte ich mich ohne Vorbereitung auf die Reise
Die hintere Optikeinheit lässt sich ausschrauben und damit ist schon die Blende zugänglich.
Der Zustand der Blendenlamellen und der Linse darunter.
Offenkundig war hier schon jemand in Sachen Säuberung aktiv und hatte dabei - kontraproduktiv - die Linse verschmutzt.
Mit diesem „Peilstab“ vergewissere ich mich in den irisierenden Reflexmustern der Vergütung, dass auch tatsächlich diese Seite der Linse verschmutzt ist und nicht die andere. Ein kleiner Strich durch den Fleck gibt Gewissheit.
Ein erster Versuch mit Zippo Feuerzeugbenzin macht die Blendenlamellen nicht deutlich leichtgängiger.
Also muss ich tiefer gehen und schauen, ob ich das Blendenregister von dieser Seite öffnen und reinigen kann.
Die Demontage von der Rückseite her beginnt.
Hier, auf der Oberseite des Blendenregisters, gehts nicht mehr weiter.
Um das Register auszubauen, müsste ich von der Vorderseite her zerlegen und vermutlich die Zoommechanik angreifen.
Das möchte ich nicht machen.
Also muss ich von hier aus ansetzen und flute das Blendenregister über Öffnungen sowie die Blendenlamellen mit Sprit.
Die Linse darunter werde ich danach reinigen. Hoffentlich hält sie den Sprit zurück, damit nicht die vorderen Linsen verunreinigt werden.
Insgesamt mache ich vier Durchgänge mit Sprit, den ich mit der Spritze setze. Dann jeweils im Anschluss Durchbewegen der Blendenlamellen und Trocknen, das ich mit fluselfreien Kimwipes und dem Dremel Versatip erledige.
Durch die Erwärmung beschlägt die Linse, aber der Dunst verzieht sich durch Abpusten mit dem Blasebalg wieder.
Dabei Vorsicht, dass die Linse nicht heiß wird. Insbesondere, da es sich um eine Verbundlinse handeln dürfte, deren Verkittung nicht beschädigt werden soll.
Die Blendenlamellen laufen nun fast ohne Widerstand.
Ich reinige die Linse mit Isopropylalkohol.
Der Verbrauch an Reinigungsmaterial ist beträchtlich.
Die Strecke
Es geht ans Montieren
Ich reinige alle Teile mit Alkohol.
Der Aufbau wird von einem Sicherungsring gehalten.
Darunter ein dünner Ring.
Die Feder ist eingehängt.
Sie arbeitet gegen den Offenblendhebel und schließt die Blende.
Zumindest sollte sie das.
Die Blende schließt nicht ganz
Offenkundig ist doch noch etwas zu viel Widerstand im Blendenmechanismus.
Aber weitere Reinigungsdurchgänge zu machen halte ich für nicht sinnvoll.
Vier Mal sollte reichen und die Blende ist insgesamt leichtgängig.
Daher tausche ich die Feder gegen eine mit etwas mehr Zugkraft, die ich glücklicher Weise in meinem Ersatzteilvorrat finde.
Das klappte.
Die Blende schließt nun vollständig.
Hier, im Bild, muss sie das nicht tun, da sie gerade auf größter Öffnung steht ;-)
Der hintere Optikblock lässt sich mit dem Lens Sucker komfortabel einschrauben.
Der Abschlussring wird fixiert.
Der Test an der XD7 zeigt …
… dass die Blende nach dem Auslösen nicht vollständig öffnet.
Ich studiere daher den Blendenmechanismus …
… und stelle fest, dass die Feder links etwas mehr Druck machen sollte.
Das stelle ich mit Zusammenbiegen der beiden Enden sicher.
Jetzt funktioniert alles wie es soll
Wieder zurück im Fotoleben