Liebe Altglasfreunde,
heute stelle ich euch ein lichtstarkes Weitwinkel von Konica vor, das
Konica UC Hexanon AR 28mm F1.8
Technische Daten:
Brennweite: 28
Bildwinkel: 75°
Lichtstärke: 1:1,8
Blendenbereich: 1,8 - 2,8 - 4 - 5,6 - 8 - 11 - 16
Blendelamellen: 6
Linsenanzahl/Baugruppen: 8-8
Kürzeste Entfernung: 18 cm
Gewicht: 380 Gramm
Länge x Durchmesser: 63 x 66 mm
Filtergewinde: 55mm
Bauzeit: 1975-1980
Das Objektiv gilt als selten und wird i.d.R. zu recht hohen Preisen gehandelt. Das mit der Seltenheit scheint aber so eine Sache zu sein, siehe der letzte Link:
Info bei Buhla:
https://www.buhla.de/Foto/Konica/Objektive/28_18.html
Info bei artaphot:
http://www.artaphot.ch/konica-ar/obj...xanon-28mm-f18
Info bei konicafiles:
http://konicafiles.com/3-hexanon-ar-...-angle-lenses/
Info speziell zur "Seltenheit":
http://konicafiles.com/6-technical-q...-is-that-lens/
Mein Exemplar wurde auf einem Kleinanzeigenportal in einem Konvolut angeboten, es gab nur ein Bild von allem zusammen, im Text war es als Canon Objektiv 28/F18 beschrieben. Meine Rückfrage, ob es möglicherweise ein Konica 28mm F1.8 sei, wurde länger nicht beantwortet. Dann meldete man sich und teilte mit, dass eine unparteiische Person den Wert des Objektives Canon 28/F1.8 festgestellt hätte, man den Irrtum erkannt hätte und das Angebot zurückzöge. Etwas später wurde das Objektiv als Canon 28/F1.8 zu einem neuen Preis inseriert, zu dem ich es dann gekauft habe. Immerhin musste ich nicht quer durchs Land fahren, um dann doch ein langweiliges Canon Objektiv zu bekommen.
Nach dieser kleinen Anekdote aus dem Leben eines Altglas-Sammlers nun zum Objektiv selber:
Das Objektiv ist haptisch ein Traum, Fokus und Blende laufen geschmeidig, der Köcher ist in hervorragendem Zustand und das Objektiv ist bis auf ein wenig Abrieb vorne (wohl von einer Streulichtblende) makellos.
Die Blendenreihe wieder aus einigen Metern Entfernung senkrecht zur nun bekannten Hauswand:
Bei Offenblende im Zentrum schon scharf aber leicht überstrahlt, die Schärfe verliert sich zum Rand jedoch recht schnell, die Ecken sind sehr verwaschen und abgedunkelt. Bei f/2.8 geht der Kontrast hoch, die Ecken hellen auf und gewinnen an Schärfe. Ab f/5.6 gut, ab f/8.0 sehr gut. Ich kann bei f/11 und f/16 keine Verschlechterung durch Diffraktion ausmachen.
Dank UC Vergütung kommt es kaum zu Flares:
Hübsche Sonnensterne bei f/16:
Die Vignettierung bei f/1,8, f/2.8 und f/4. Bei Offenblende recht heftig, aber ab f/4 dann OK.
Kissenförmige Verzeichnung mit leichtem Schnurrbart:
Blick auf Metall in der Sonne, f/1,8 und f/2,8. CAs sind gut korrigiert und kaum wahrnehmbares Purple Fringing (eher zartblau hier):
Das Bokeh zeige ich an ein paar richtigen Bildern im Feld:
Der Verlauf ist angenehm, bei feingliedrigem Hintergrund wirkt es aber nervös. Beim letzten Bild sieht man im Moos schön die sehr feine Schärfelinie. Das ist der geringen Nahdistanz geschuldet. Das ist auch der Knaller an diesem Objektiv. Genau so, wie die satten Farben, die es liefert. Vor allem Blau mag es.
Noch mal Offenblende und dann f/4 bei einem normalen Motiv. Blau!
Dieses Bild bei f/5.6 ist nun bearbeitet (Schatten/Spitzlichter, Dunstentfernung und etwas Helligkeit/Kontrast. Die Sättigung steht auf 0.0!) und soll den Abschluss für den Moment stellen. Aber es geht weiter...