Nachdem ich hier schon sehr lange im Forum mitlese und sehr dankbar für die vielen Fakten und Meinungen zu "Altglas" bin, will ich auch mal etwas vorstellen. Falls etwas nicht passen sollte, bitte ich das zu entschuldigen und mich darauf hinzuweisen, wie es besser geht. Also:
A.Schacht Ulm R Travegar 1:3,5/50 mm
Mit „Travegar“ wurden bei Schacht offenbar die Triplets bezeichnet. Einziger Dreilinser für M42/Exakta war das Travegar 1:3,3/100mm. Für Vergrößerungsgeräte gab es drei Travegare in 50, 75 und 105mm.
Laut Preisliste 1963 kostete das 50er Travegar 39,- DM und war damit die billigste Optik, die überhaupt von Schacht zu haben war.
„R“ steht bei Schacht für vergütete Objektive.
Die Blende geht gerastert von 3,5 und 4,5 über die normale Stufung bis 22.
Das Schacht hat 12 Blendenlamellen, was für so ein Budget-Objektiv recht üppig ist.
Es ist ganze 28mm lang und wiegt 65 Gramm.
Hier ein paar Fotos.
Zunächst vom Objektiv:
Hier mit normalem M42 Adapter über M39-M42 Zwischengewinde auf die Sony A7, also quasi mit Fixfokus.
Zuerst Offenblende mit den typischen Triplet-Kringeln:
Und jetzt Blende 5,6. Dank der vielen Lamellen immer noch schön "krlngelig":
Und noch am Makro-Balgen ein Tomatenfoto bei Offenblende:
Davon ein 100% Ausschnitt des Strunks:
Fazit: Im Makrobereich sicher nicht "Bundesliga", aber im Preis-Leistungs-Verhältnis schwer schlagbar, was den Originalpreis angeht.
Adaptiert an die Kleinbild-Sony ist das, glaube ich, nach den Rodenstock-Trinaren das schärfste Triplet, was ich hier habe. Falls gewünscht, liefere ich auch noch ein Foto nach, das bei Tageslicht aufgenommen wurde. Die Farben des Schacht scheinen mir jedenfalls schon jetzt recht apart und natürlich.
Die Angaben zu den Schacht-Objektiven habe ich aus dem sehr lesenswerten Buch von Peter Geisler, "Albert Schacht. Photo-Objektive aus Ulm a. d. Donau", Gutenberg 2013.