Aus aktuellem Anlass zeige ich hier mal einen Auszug aus einem Objektivtest den ich zusammen mit einem Freund, der sein L-Objektiv dafür zur Verfügung stellte, vor ca. 1,5 Jahren gemacht habe.
Das Resultat zeigt auch weshalb ich vom immernoch teilweise verhöhnten Pentacon 4/200mm so begeistert bin.
Kurz zu den damaligen Messbedinungen:
Kamera: Canon EOS 400D
Stativ: altes großes Berlebach Holzstativ inkl.Berlebach Kopf
Belichtungszeit: 1/200s
Weißabgleich: 6000k
ISO: 200
Position der Kamera: im Schatten aus meinem Zimmer heraus auf das Nachbargebäude
Wetter/Uhrzeit: Bewölkt, ca.13Uhr Anfang Oktober
Steuerung: über Liveview vom PC aus.
Focusiert wurde das Gesicht/Speziell die Stirn, der Figur. Da die 400D kein Liveview hatte, wurden für eine genaue Focusierung mehrere Aufnahmen pro Objektiv gemacht.
Verwendet wurden jehweils die orginal verbauten, beiliegenden Gegenlichtblenden.
Die Blende wurde immer auf f4,0 gestellt, beim Rolleinar war das nur grob möglich in dem die Markierung zw. 3,5 und 5,6 justiert wurde, beim Vivitar wurde auf f3,8 belassen.
Bilder wurden unbearbeitet hier eingefügt - außer bei den Ausschnitten wurden alle Schnipsel von den Abmessungen gleich transformiert
Canon f4 70-200L
Pentacon 4/200mm mit Vorwahlblende und grüner Ziffernbeschriftung
Carl Zeiss Prakticar 2,8/200mm
Rolleinar f3,5 200mm (Made by Mamiya)
Hanimax HMX 3,3/200mm
Soligor f4,5 80-200mm MC
Vivitar Serie 1 70-205mm f3,8 (Drehzoom mit Pentac K Anschluss) 22..er Seriennummer
Und hier die Ausschnitte von Links nach Rescht: Canon -> Pentacon -> Zeiss -> Rolleinar -> Hanimax -> Soligor -> Vivitar
Randausschnitt:
Zentrum:
Fazit:
Man sieht dem Canon vor allem in Bezug auf die Schärfe und Farbneutralität seinen hohen Preis wirklich an (gestochen scharf , null CA´s, perfekte Randschärfe) - es liegen auch knapp 30-50Jahre Entwicklungszeit zwischen ihm und den restl. Kandidaten.
Auffällig ist aber das das Pentacon in diesem Test erstaunliches leistet und sogar den besten Kontrast abliefert obwohl die aufgeschraubte gegenlichtblende relativ kurz ausfiel im vgl. z.b.der des Rolleinar ,was jedoch um einiges blasser abbildet.
Das Soligor ist einfach nur ein Wurstglas, man möchte vermuten das der Focus nicht getroffen war aber es war tatsächlich nicht möglich diesen noch zu verbessern - für Soligorverhältnisse war das tatsächlich schon scharf. (Vorsicht an dieser Stelle, Soligor war ein Importhändler hinter dem sich sehr viele verschiedene Manufakturen verbirgen - das dieses hier so schlecht ist bedeutet nichts in Bezug auf die allgemeine Qualität hinter einem Soligor Objektiv)
Überrascht hat uns auch das Vivitar, was zwar einen leichten Grünstich besaß, aber durchweg ein erstaunliches Ergebnis lieferte zumal es sich um ein manuelles Zoom Objektiv handelt. Das Zeiss hatte in dieser Ausführung leider Schwächen bezüglich der Randschärfe und hat auch einen unschönen roten Farbsaum. Als ich mich später mit der Linse näher auseinander gesetzt habe bemerkte ich das dort bereits Hand angelegt wurde.
Mitlerweile habe ich ein anderes 200mm Praktikar was unberührt ist und was deutlich bessere Ergebnisse abliefert. Zudem sind noch ein 2,8 180 PSix 1Q Zebra Sonnar ,ein Jupiter 21M und ein Pentacon mit roter bezifferung hinzugekommen. Zusätzlich will ich noch ein 200er in der MC Variante Organisieren und den Test noch einmal wiederholen. Dann mit einer 5D!
Insgesamt ist jedoch zu sehen das einige alte Linsen doch sehr nahe an das heran kommen was heute zur Oberklasse gehört. Das wird sicher viele hier bestätigen und auch für mich was es der Ansporn, tiefer in den Altglaskontainer zu springen!