Hallo zusammen,
mangels seltener und interessanter Objektive kommt ein Billig-Altglas-Sammler wie ich ja eher selten dazu mal einen Testbericht zu verfassen, zumal da auch sicherlich technisches Know How fehlt :-).
Aber das Schicksal hat mir in Form einer netten Omi auf einem Flohmarkt ein Objektiv zugespielt, dass hier bisher laut meiner Suche bisher keine Erwähnung findet und über das man auch im Netz nicht viel findet und zwar den Olympus OM Zuiko Makro Kopf 135mm f4.5. Dieser lässt sich nur in Verbindung mit einem (Olympus-)Balgen oder dem hier mit vorgestellten Makro Tubus 65-116mm betreiben. Ein Anschluss ohne diese beiden Optionen ist nicht vorgesehen und würde idR auch mechanisch schon wegen der hinteren Linse nicht passen (siehe Bild).
Mit Tubus:
Nur der Kopf, man beachte die hintere Linse:
Die technischen Daten (nur des Kopfes):
Brennweite: 135mm
Blende: 4.5-45(!)
Bildwinkel: 18° bei maximaler Vergrößerung
5 Linsen in 4 Gruppen
Blendenlamellen: 8
Gewicht 320g
Filtergewinde: 55mm
Bajonett: Olympus OM
Produktion: 1980-2002
mit dem Teleskop-Tubus:
Naheinstellgrenze bei 65mm: 0,36m
Naheinstellgrenze bei 116mm: ~3,20m
Tubus bei 65mm:
bei 116mm
Durch den Tubus, der wie ein variabler Zwischenring fungiert, lässt sich das Objektiv auch auf unendlich scharf stellen.
Fokussiert wird primär durch das Verschieben des variablen Tubus', vorne am Makrokopf sitzt noch ein Fokusring zur Feinjustage. Das Ganze geht eher wenig von der Hand und erfordert ein Stativ. Mit ein Übung gelingen aber auch Bilder aus der Hand. Der Tubus ist trotz vorherrschendem Plastik sehr wertig und gut verarbeitet, kurioserweise rieselt etwas innen drin wenn man ihn bewegt. Habe aber bisher nicht herausfinden können was das ist und ob das so sein muss.
Der Makrokopf ist in typischer Zuiko-Verarbeitung, Blenden- und Fokusring funktionieren butterweich und hervorragend.
Getestet habe ich die Kombi an einer OM-D E-M10, so dass ich auf Grund des Crops keine Aussagen über Abbildungsleistung in den Randbereichen treffen kann. Schärfe ist jedenfalls im Zentrum mMn sehr gut, Farben und Kontrast bei allen Blendenöffnungen sehr gut. Das Handling ist wie bereits erwähnt sehr ungewohnt.
Nun die Bilder, alle unbearbeitete RAWs, die in LR ohne jegliche Änderung als JPG exportiert wurden. Ich kann nicht sagen ob Flickr die Qualität ändert:
bei 65mm, f4.5, MFD 3,30m! Man sieht am Rand der Regula deutlich CAs:
das gleiche Motiv bei 116mm, f4.5, MFD jetzt 0,36m:
116mm, f11
Abschließend ein paar Bilder in unserem Garten, alle Freihand mit unterschiedlichen Blenden und Distanzen.
100% Crop
100% Crop
Das war mein erster (und wahrscheinlich auch einziger) Testbericht, ich hoffe ich habe nichts vergessen oder falsch gemacht.
Sollte das so sein und ich kann etwas nachreichen, dann bitte ich um Anleitung. Im Rahmen meiner Möglichkeiten versuche ich das dann umzusetzen...