Hallo zusammen,
hier kann ich Euch das Ergebnis meines aktullen Makrotischprojektes präsentieren.
Wie bereits berichtet habe ich mich entschieden den Grundkörper eines Messmikroskopes zu verwenden. Am besten
haben mir dabei die Nikon Meßmikroskope gefallen, da diese einen höhenverstellbaren Grob und Feintrieb haben. Leider
sind diese Mikroskope in Deutschland so gut wie nicht zu bekommen und wenn, dann für Preise die außerhalb meines
Budgets liegen.
Fündig geworden bin ich dann bei E..Y, wo ein Verkäufer aus den USA ein ausgeschlachtetes Nikon Messmikroskopstativ
angeboten hat. Der Preis war incl. Zoll und Versandkosten sehr moderat und ich war gespannt, was mich erwarten würde.
Es kam dann tatsächlich ein Paket, verzurrt auf einer Holzpalette und ich konnte das Ding nicht mal die paar Meter
durch den Vorgarten bewegen, da es so schwer war. Was habe ich da nur gekauft???
Also das ganze im Freien ausgepackt und schnell mit passendem Werkzeug in drei Einzelteile zerlegt. Der Stativkörper
bestand nämlich aus massivem Gußeisen und wog sicherlich über 60 Kilo.
Verwendet habe ich dann nur die Stativsäule, welche alleine schon gut 15 Kilo auf die Waage bringt. Den Fuß, bzw. die Basis
habe ich entsorgt, da es sich dabei um ein 30 Kilo-Gußteil handelte. Außerdem benötigte ich keinen Fuß, da ich den
Stativkörper für die horizontale Makrofotografie verwenden wollte.
Für die Rechenkünstler: die fehlenden 15 Kilos entfielen auf die im Inneren verbaute Elektronik, allem vor allem das Netzteil war
schwer.
Das das ganze Teil auf einem Schrottplatz lag, war viel Rost und (Wüsten-)Sand zu entfernen...
Mit viel Geduld und nach vielen bearbeiteten Aluplatten, gebohrten Löchern und gedrehten Gewinden, kann ich Euch nun
das fertige "Kunstwerk" präsentieren:
DSC00836.JPG
A = Feintrieb oben/unten des Positioniertisches
B = Feintrieb links/rechts des Positioniertisches
C = Feintrieb vor/zurück des Positioniertisches
D = Zahntrieb
E = Feintrieb
F = Grobtrieb
E = Schienen
die Triebeinheit, auf der die Kamera/Tubus/Objektiveinheit sitzt, ist auf 4 kugelumlaufgelagerten Blöcken angebracht, die wiederrum
auf den Schienen (E) sitzen.
Die Schienen mußten entrostet und poliert werden, und ich mußte jedes der 4 Umlaufkugellager einzeln wieder gangbar machen.
Mein Gefluche dabei erspare ich Euch.
Der Feintrieb ist mittels 10 Zahnrädern untersetzt, ich denke man kann damit im 1/1000mm Bereich verschieben.
Die komplette Triebeinheit wird durch zwei Stahlseile auf Zug gehalten, die im Inneren an einer gigantischen Feder angebracht
sind.
Zum Schluß habe ich noch alles in lichtgrau lackiert und fertig ist mein Horizontalmakrotisch.
Er ist unglaublich tragfähig und es läuft alles komplett spielfrei. Nichts wackelt, oder vibriert.
Es ist übrigens ein 20x Objektiv unterwegs zu mir, diesesmal nicht von Mitutoyo, sondern von Nikon Engineering. Es dürfte in etwa
auf dem Niveau der Mitutoyos liegen, ist aber bis in den nahen UV-Bereich voll auskorrigiert. Bin mal gespannt.
DSC00837.JPG
DSC00838.JPG
DSC00839.JPG
DSC00840.JPG
DSC00841.JPG
DSC_8414.JPG
DSC_8415.JPG
DSC_8416.JPG
DSC_8417.JPG
Hier noch ein erstes Foto vom vereisten Rand eines Rosenblattes. Leider ist mir das Eis innerhalb des Fotovorganges
mehr und mehr weggeschmolzen, obwohl ich das im Freien gemacht habe, daher die bescheidene Qualität des Stacks,
da das zu fotografierende Objekt sozusagen nicht stillgehalten hat. Mitutoyo 5x an der Nikon Df.
eis2.jpg
LG, Christian