Seit kurzem habe ich hier ein Soligor 35/2,8 mit T2-Anschluss. Der Seriennummer nach ist es von Sun Optical im Jahre 1975 gebaut worden.
Das Objektiv ist komplett aus Glas und Metall, es liegt sehr schön in der Hand und macht einen gut verarbeiteten Eindruck. Der Fokusring und die beiden Blendenringe bewegen sich sehr geschmeidig.
Zu den technischen Daten:
- T2-Anschluss, Vorwahlblende mit eigenem Ring
- Größte Blende , kleinste Blende 16, rastet in halben Blendenstufen ein
- sechs Blendenlamellen
- Filter 46mm
- Der Fokusring ist vorne glänzend poliert.
Wie es sich in der Praxis schlägt:
Vorteile:
+ Mit T2-Anschluss überall nutzbar
+ gut gebaut, lässt sich angenehm nutzen
+ schöne scharfe Bilder (zumindest wenn keine Überstrahlungen auftreten)
+ guter Kontrast
Nachteile:
- keine Springblende (geht bei T2 nicht)
- starke Überstrahlungen bei Offenblende, erst ab Blende 5,6 frei von Überstrahlungen
- Verzeichnung, die zumindest im Nahbereich bemerkbar ist
Das mit den Überstrahlungen ist schade, gerade weil das Objektiv eigentlich sonst bereits ab Offenblende eine gute Schärfe und Auflösung hätte. In den Fällen, wo es nicht zu Überstrahlungen kommt, ist es ab Offenblende sehr gut nutzbar, aber meistens gibt es starke Überstrahlungen, und dann ist das Objektiv teilweise erst ab Blende 5,6 brauchbar. Bei 5,6 ist die Leistung aber immer sehr gut.
Von oben
Hier ein Bild mit allen meinen 35ern, links das Nikkor-O Auto 35/2, in der Mitte das hier vorgestellte Soligor 35/2,8, und rechts ein Soligor 35/3,5, welches etwa zehn Jahre älter ist. Das Nikkor ist durchweg das beste Objektiv. Hätte das Soligor 35/2,8 nicht die Überstrahlungen, wäre es bei Schärfe und Kontrast aber gleichauf. Das Soligor 35/3,5 rechts ist weit abgeschlagen.
In diesem Review wird ein Soligor 35/2,8 vorgestellt, das der Seriennummer nach von Tokina sein müsste, aber äußerlich ist die Preset-Version mit meinem Objektiv identisch.