Die gesamten Festbrennweiten des Pentax-110 Systems hat LucisPictor schon in diesem Thread zusammengetragen: http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=15549 und über das 2.8/70mm habe ich hier berichtet: http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=15562
Diesmal habe ich mit dem 2.8/18 das andere Extrem der Brennweitenpalette ausprobiert und zwar an der Olympus E-P2, also einer Kamera mit genau der gleichen Sensorgröße (Crop 2), die auch das Pentax-110 System auf Film abgebildet hat. Zumindest die Vignettierung, die bei der Verwendung des Objektivs an der NEX zu sehen ist, sollte hier also wegfallen.
Technische Daten:
Länge 21 mm
Gewicht 27 g (in Worten: Siebenundzwanzig)
Filtergewinde 30,5 mm
Keine Blende (f/2.8)
Naheinstellgrenze 25 cm
6 Linsen in 6 Gruppen
So sieht dieser Zwerg aus:
Und nun kommt die entscheidende Frage: Kann man mit diesem "Spielzeugobjektiv" vernünftig fotografieren?
Meine Antwort: Nein, leider nicht.
Wenn überhaupt, dann findet sich nur im mittleren Bereich ansatzweise so etwas wie Schärfe. Nicht nur in den äußersten Ecken sondern auch schon in moderaten Randbereichen sind selbst deutlich herunterskalierte Bilder matschig und unscharf. Die Kontraste sind zwar o.k., was bei den minimalen Glasmengen nicht verwundert, aber ansonsten kann man schwerlich etwas attraktives an dieser Art von Bildergebnissen finden, es sei denn man steht auf Lomo, Lensbaby, etc.:
Link zur hohen Auflösung: http://www.abload.de/img/pentax18_g-1k7c1j.jpg
Im Nahbereich ist die Schärfe etwas besser aber weit davon entfernt, in der 100%-Ansicht zu überzeugen. Dafür stört dann aber der wenig erfreulich gezeichnete Hintergrund, den man mangels Blende auch nicht weiter beeinflussen kann:
Link zur hohen Auflösung: http://www.abload.de/img/pentax18_g-2j8cwz.jpg
Nach den bisherigen Eindrücken halte ich das Objektiv höchstens für geeignet, im mittleren Nahbereich z.B. Streetlifeszenen zu knipsen, aber selbst da darf das Motiv nicht zu weit von der Mitte des Bildes liegen, um nicht von der verheerenden Unschärfe am Rand befallen zu werden:
Link zur hohen Auflösung: http://www.abload.de/img/pentax18_g-6j6cib.jpg
Kurzum: Ich behaupte mal, dass jedes halbwegs moderne Handy eine bessere Abbildungsqualität bietet als diese kleine, dekorative Kuriosität aus dem Pentax-110-Sortiment. Das heißt nicht, dass man damit nicht auch Spaß haben kann und zumindest verblüffte Blicke sind einem sicher wenn man sein Weitwinkelobjektiv aus dem Kleingeldfach des Portemonnaies zaubert. Nur darf man eben keine technischen Qualitätsansprüche an die erzeugten Bilder stellen. Meine persönliche Empfehlung bezüglich dieses Objektivs lautet alles in allem - ganz im Gegensatz zu dem durchaus interessanten 2.8/70: Zusammen mit der entzückenden Pentax Auto 110 in der Vitrine stehen lassen, da bringt es die beste Leistung!