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Thema: Reparatur Prakticar 1:2,4/35mm

  1. #1
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    Standard Reparatur Prakticar 1:2,4/35mm

    Hallo,

    ich habe schmerzlich bemerkt, dass mein Prakticar 1:2,4/35mm ein Problem hat:

    Das vordere Linsenpaket lässt sich unter dem Namenring leicht hin- und her schieben. Irgendwas hat sich gelöst.

    Das Objektiv ist auch kosmetisch nicht mehr das Beste. Es hat vor einigen Jahren einen Sturz hinter sich, der Spuren hinterlassen hat; offensichtlich nicht nur äußere. Deswegen möchte ich erstmal kein Geld investieren und zuerst selber schauen was noch zu retten ist, auch wenn das dann das erste Prakticar ist, an dem ich selber schraube.

    Ich habe im Netz diese Anleitung gefunden:

    https://www.fredmiranda.com/forum/topic/1277386/

    Leider werde ich nicht ganz schlau draus. Mir ist nicht klar, was ich wirklich zerlegen muss, um an die vordere Linseneinheit zu kommen. Es sieht so aus, als ob die vordere Linseneinheit mit drei relativ großen Madenschrauben gehalten wird. An die wird man erst ran kommen, wenn der äußere Mantel weg ist.

    Aber welche Schritte muss ich gehen, damit ich den äußeren Mantel abbekomme?


    Viele Grüße

    Andreas

  2. #2
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    Standard

    Erfreuliches Update:

    Man kann den Mantel, also das Teil, in den auch das Filtergewinde geschnitten ist, einfach gegen den Uhrzeigersinn abschrauben ohne vorher sonst was zu zerlegen. Dann liegen die drei Madenschrauben zum Zentrieren frei.

    Ich habe auch gleich gesehen, dass eine weiter heraus schaut als die anderen.

    Falls jemand das selbe Problem hat folgendes Vorgehen zur Reparatur:

    1. Mantel gegen den Uhrzeigersinn abschrauben; der Namensring kann drauf bleiben.

    2. Hoffen, dass die Linseneinheit noch immer im ungefähr gleichen Drehwinkel steht. Keinesfalls absichtlich verdrehen!

    3. Leicht hin und herdrehen, damit die zwei noch festen Schrauben in ihre Löcher "einrasten".

    4. Etwas Schraubensicherungslack auf das Gewinde und die lose Schraube wieder gefühlvoll reindrehen. Lose Schraube markieren (wichtig im Fall des Falles! Siehe nächstes Post)

    5. Mantel wieder draufschrauben.


    Was mir noch nicht klar ist: Wie bekomme ich den ganzen vorderen Linsenblock heraus, ohne die drei Madenschrauben zu öffnen und die Zentrierung zu verlieren. Ich nehme an, dass das auch geht, aber wie? Ich habe bemerkt, dass der zentrierte Gesamtblock innen auch locker ist, wenn der Mantel nicht drauf ist. Aber wie zieht man ihn raus? Ich wollte nichts riskieren, weswegen ich erstmal lieber nichts gemacht habe. Aber ich hätte noch ein zweites rumliegen mit hängender Blende. Da wär es super wenn ich dran käme ohne die Zentrierung zu verlieren...

    Ich werde mal bei Gelegenheit (unverputzte Ziegelmauern sind bei uns selten...) ein paar Aufnahmen machen und die Randschärfe prüfen, oder gibt es eine einfachere Lösung, die Zentrierung zu prüfen?

    Viele Grüße
    Andreas

  3. 2 Benutzer sagen "Danke", pandreas :


  4. #3
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    Update: Ein erster Test auf einer Eternitfassade hat gleich gezeigt, dass ich die falsche Rastung gefunden habe, weil ich es nicht lassen konnte zu drehen...

    Jetzt nur welche Schraube war lose? Ich hoffe, ich habe die richtige gefunden (die die sich wegen des Lacks etwas zäh drehen lässt). Besser gleich die Schraube markieren, dass dieser Fehler ausgeschlossen werden kann.

    Ich habe dann eine "Rastung", also 120 Grad, weitergedreht und den Block so fixiert. Jetzt schauen die Eternitplatten auf den ersten Blick besser aus.

    Sollte mal jemand ein Problem mit der Schärfe eines CZJ Prakticars 2.4/35 haben, dann liegt es wohl an dieser Zentrierung.

    Weiß jemand, wie man das Objektiv mit Heimwerkermitteln sauber zentrieren kann?

    Viele Grüße
    Andreas

  5. 2 Benutzer sagen "Danke", pandreas :


  6. #4
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    Hier ist eine Methode erklärt, die Zentrierung zu prüfen:
    http://www.gletscherbruch.de/foto/te...ntrierung.html

  7. Folgender Benutzer sagt "Danke", Bessamatic :


  8. #5
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    Danke, das probier ich aus. Leider sagt es aber nicht nichts, wie ich es einstellen kann.

    Der einfache unendlich Kollimator sind ja zwei Kameras die per Doppelgewindering an den Objektiven zusammengeschraubt werden. Die eine Kamera dient als Kollimator; das Objektiv darauf muss perfekt justiert sein. Die andere dient zum Einstellen. Für die Unendlicheinstellung habe ich das Verfahren schon gemacht und es funktioniert auch sehr gut.

    Was sieht man aber wenn die unendlich Einstellung passt und die Zentrierung nicht? Hat das schon jemand probiert?

    Das Problem bei dem Verfahren dafür ist wohl, dass ich nur einen Ausschnitt des Bildfensters sehe.

    Oder bekomme ich durch geschickte Brennweitenwahl hin, dass ich bis in die Ecken des Bildfensters schauen kann?

    Oder verschiebt sich das Zentrum des Bildfensters in irgendeiner Art wenn die vordere Linsengruppe dezentriert ist?

    Wenn letzeres der Fall wäre, dann wäre es möglich, zwei Haare genau diagonal über das Bildfenster laufen zu lassen, die sich genau im Mittelpunkt schneiden. Wenn der Schnittpunkt dann genau im Mittelpunkt abgebildet werden muss, dann könnte man danach justieren...

    Viele Grüße
    Andreas

  9. #6
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    Zitat Zitat von Bessamatic Beitrag anzeigen
    Hier ist eine Methode erklärt, die Zentrierung zu prüfen:
    http://www.gletscherbruch.de/foto/te...ntrierung.html
    Ich habe mir auch überlegt wie man eine aufgrund der Reparatur etwaig verlustig gegangene Zentrierung durch die drei Madenschrauben wieder herstellen kann. Ich meine wie dargestellt im Nachgang Bilder zur Überprüfung zu machen ist ein sehr guter Weg könnte aber auch sehr, sehr viele Einstellungen bis zur optimalen Bildschärfe auf beiden Seiten des Bildes erfordern. Bei einem so hochwertigen Objektiv wie dem Praktiker mit f 2,4 (!)und 35 mm würde ich die Überlegung es zu einem Service zu geben, welcher über eine Einrichtung zur Justage verfügt, von dessen Kosten abhängig machen.

    Beste Grüße Ulrich

  10. Folgender Benutzer sagt "Danke", CanRoda :


  11. #7
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    Hier habe ich was gefunden:

    https://www.youtube.com/watch?v=GFrPI9FudSg

    Demnach könnte ein zentraler Punkt bei seitlich verschobenem Linsenpaket durchaus leicht dezentral abgebildet werden. D.h. die Idee mit dem zentralen Haarkreuz müsste dann funktionieren, wenn der sichtbare Fehler gut genug zu sehen ist.


    Mal schauen...

    Ich tauche wahrscheinlich schnell wieder ab. Mir bitte nicht böse sein, wenn ich deswegen nicht reagiere. Im Zweifel eine Nachricht schicken, in der Hoffnung, dass ich dann informiert werden...

  12. #8
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    Ich hab mich nochmal damit gespielt und analog zum bei gletscherbruch.de beschriebenen Vorgehen auf EIN (und dasselbe) Objekt im Zentrum sowie in den Ecken scharf gestellt und jeweils Striche auf die Meterskala gemalt. Alle Striche liegen dann innerhalb des Schärfentiefenbereichs von Blende 4. Ich habe auch ein anderes 2.4 35 gecheckt, da liegen die Striche auch etwas auseinander; etwas enger als bei dem mit der lockeren Schraube aber nicht viel. Mein Gefühl ist daher gerade, dass die Gefahr besteht zu verschlimmbessern, bzw, dass man eh nicht viel rausholen kann.

    Eins der beiden scheint ein Problem mit der Unendlichjustage zu haben, weil die Striche beim einen deutlich wo anders sind als beim anderen. Keine Ahnung wo im Objektiv die Unendlichjustage steckt.

    Was mir jetzt aber klar ist, dass das Linsenpaket mit den drei Schrauben in einem Tubus justiert wird und dieser Tubus wiederum auch eingeschraubt ist. Der Tubus selber war bei mir auch locker. Ich habe dann bemerkt, dass auch die Frontlinsen leicht locker waren. Offenbar hat der Sturz vor drei Jahren bewirkt, dass sich einiges am Objektiv zu lockern beginnt. Es ist eines der Objektive die ich häufig im Rucksack dabei habe. Das hat dann über drei Jahre genug gerüttelt; die 30 Jahre Rütteln davor hatte es bis zum Sturz gut überstanden...

    Viele Grüße, Andreas

  13. 2 Benutzer sagen "Danke", pandreas :


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