Hallo,
schon seit einiger Zeit liegt ein russisches Projektionsobjektiv für 35mm Projektoren, ein KO-120 (120mm Brennweite, f1.8), hier herum.
Es weist wie so oft bei Projektionslinsen das typische Petzvaldesign auf. Soweit ich weiß, gibt's das auch noch mit anderen Lichtstärken (ich glaube 1:2.1) und Brennweiten.
Lange Zeit wusste ich nicht, wie ich dieses Riesending an die Sony A7 adaptieren soll, da der Tubusdurchmesser 62,5mm beträgt.
Die Lösung kam dann aus China, denn dort bietet jemand 62,5 zu M65 Adapter. Für den M65-Ring gibt es dann Helicoids und sogar Adapter zu Sony E-Mount:
Der Adapterring kann mit drei Madenschrauben am Tubus befestigt werden, die zum Glück recht viel "Fleisch" haben, so dass man nicht gleich Gefahr läuft, die Gewinde zu überdrehen:
Man sollte übrigens keine abgekauten Fingernägel haben wenn man noch an den Verriegelungshebel gelangen möchte
Die Bildergebnisse waren irgendwie erwartungsgemäß, mit typischem Swirl. Der Kontrast ist recht niedrig, was manchmal einen
fast pastellartigen Bildcharakter erzeugt. Die zentrale Schärfe ist sehr gut, der Randabfall allerdings enorm. Man muss dies, finde ich,
unbedingt bei der Bildgestaltung berücksichtigen. Wenn die Bildränder aufgrund der Schärfentiefe eh' in Unschärfe verfallen, fällt es nicht weiter auf
bzw. unterstützt die Bildwirkung:
hier wird's schon kritisch:
und hier Bildbeispiel bei dem die Ränder eigentlich scharf sein sollten:
hier sieht man den matschigen Swirl, dem ich in dem Fall nichts abgewinnen kann.
Noch ein paar weitere Beispiele, wobei teilweise lediglich die geringe Tiefenschärfe genutzt wurde. Das können andere
Objektive sicher auch, allerdings wirkt womöglich die Randunschärfe noch unterstützend:
Alles in allem ein sicher interessantes Objektiv, welches ich allerdings aufgrund der Größe nicht allzu oft mitschleppen werden
Viele Grüße
Andreas