Wenn ich mich richtig an meine Optik-Vorlesungen erinnere, hängt die Art der Spiegelungen sehr stark von der Form der Glasoberflächen ab.
Man vermeidet insbesondere parallele Oberflächen - außer, sie sind zusammengekittet. Ansonsten müssen die Krümmungen unterschiedlich sein.
(Das war ca. 1974)
Alles zu berücksichtigen ist nicht leicht. Man muss auch virtuelle Oberflächen mit berechnen.
Biotar war als Portrait-Objektiv sehr bekannt. Auch der Abkömmling Helios hat ähnliche Funktion.
Es wurde nicht auf absolut größte Schärfe geachtet sondern auf das Bokeh.
https://de.wikipedia.org/wiki/Biotar
Hier wird beschrieben, dass nicht jedes Biotar dem eigentlich 6-linsigen Aufbau folgt, sondern dass einige vom Petzval-Typ sind.
Das 1:2/75 sollte aber 6 Linsen haben.
Zu den Typen gibt Wikipedia an:
Das Biotar ist ziemlich symmetrisch als Gausstyp konstruiert. Mit "ziemlich" meine ich, die kameraseitigen Gruppen sind etwas kleiner.
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Bei Carl-Zeiss waren sehr genaue Linsenberechnungen die Grundlage. Damit mussten auch bei der Montage sehr kleine Toleranzen eingehalten werden.
Die Linsen müssen auch sehr genau justiert werden. Ohne Justierung kann die Grundschärfe gestört werden. Das betrifft Entfernungen und Abstände, aber auch Rotationssymmetrien wurden beachtet. Bei der Montage waren im Prinzip - als ich 1979 bei Carl-Zeiss Jena gearbeitet habe, fast nur Frauen beschäftigt.
Feinjustage erfolgte zum Teil durch gezieltes leichtes Klopfen.
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Siehe auch
http://www.klassik-cameras.de/Biotar.html Vergleich von Objektivkonstruktionen
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