Hallo Leute,
ich bekam ein 35/2.4 Flektogon aus DDR-Zeiten zur Reparatur, bei dem der Kunde vermutete, dass die Blende verölt sei, weil sie in der offenen Position blieb.
Nachdem ich das Objektiv von hinten her geöffnet hatte, war aber ersichtlich, dass die Blende "knochentrocken" ist - aber der Blendenkulissenverschiebekeil fest klemmte, weil seine Drehachse schief stand. Nicht nur die Schraube, welche diese Drehachse bildet, sondern noch weitere drei Schrauben in der Blendenmechanik waren völlig locker! Aus den Kratzern an den Schraubenkopfschlitzen schloss ich, dass jemand schon mal an diesem Objektiv herumgemacht haben muss und dabei die Schraubgewinde überdreht hat.
Zuerst habe ich die ausgebutterten Gewindelöcher im Aluminium mit Klebstoff verfüllt und in den nach dem Aushärten neue Gewinde geschnitten. Beim Blendenkulissenverschiebekeil brach das Gewinde der Schraube aber beim Eindrehen in das neue Gewinde ab. So musste ich das Loch größer bohren und eine vom Schaftdurchmesser passende Schraube mit größerem Gewindedurchmesser einsetzen.
Die zweite Schraube (für den Offenblende-Hebel) ließ sich dann aber ohne abzubrechen in das Gewinde drehen.
Somit konnte das Objektiv wieder restauriert werden.
Eigentlich war der Arbeitsaufwand dafür viel zu groß im Vergleich zum Zeitwert dieses alten Objektives,
ich wollte aber nicht einfach vor solchen Materialfehlern kapitulieren.