Hallo liebe Forengemeinschaft. Ich bin nun schon seit Jahren stiller Mitleser in diesem Forum und vorallem die Altglasrubrik hat es mir sehr angetan.
Mit Erschrecken musste ich feststellen, dass es zum Nikkor QDC 15mm 5.6 noch keine Vorstellung gibt und möchte nun hiermit meinen Teil zu dieser Community beitragen. Eigentlich bin ich seit meiner Jugend eher der Canon FD Typ, aber als ich durch Zufall ein sehr (sehr) gutes Angebot bekam, musste auch noch ein NIK - E Adapter her....
Bei diesem Objektiv handelte es sich 1973 (1970 auf der Fotokina vorgestellt) neben den Fish-Eye Linsen zum weitesten Objektiv, welches Nikon herstellte. Das "C" im Namen stand für das damals recht neue Multicoating und Quatuor / Decem für die Anzahl an Linsen, nämlich stolze 14 (in 12 Gruppen)! Ich habe hier die alte Non-Ai Version welche sich jedoch im Aufbau nicht von den Neueren unterscheidet. Dazu kurz noch ein paar Daten:
Fokusbereich 0,3m - unendlich
Blende 5.6 - 22
Bildfeld 110°
Eingebaute Filter: Y48, O56, R60 und neutral
Ja richtig gelesen, auf Grund des großen Durchmessers der Frontlinse inkl. Wölbung ist es mit konventionellen Mitteln nicht möglich vorne einen Filter anzubringen. Deshalb entschied sich Nikon ein kleines Filtermagazin einzubauen, welches aber an digitalen Kameras wohl meist auf Neutral stehen sollte.
Genug Text, jetzt kommen wir aber zu den Bildern von und mit diesem Schmuckstück :-)
Einmal an einer altersgerechten Kamera, welche in Vietnam schon einige schlimme Dinge gesehen hat.
Aber auch an der modernen Sony macht es eine gute Figur.
Hier sieht man die riesige Frontlinse und den Einstellring für die Filterauswahl
Von oben mit dem E-Mount Adapter. Der riesige Fokusring direkt unter der "Sonnenblende" ist anfangs sehr gewöhnungsbedürftig. Oft greife ich intuitiv erst einmal an den dünneren Teil des Tubus. Daneben die Schutzkappe 90K von Nikon, welche man zur Not auch als kleinen Suppenteller nutzen könnte :-)
Wie bereits erwähnt handelt es sich hierbei um die Non-AI Version, was beim Adaptieren aber keine Probleme bereitet.
Ich hatte noch nicht so wahnsinnig viel Gelegenheit mit diesem Objektiv zu fotografieren, da es mir nicht nur an Zeit, sondern auch an Motiven für diesen doch recht krassen Bildwinkel fehlte. Falls es Vorschläge oder Wünsche gibt (100% Crops aus verschiedenen Bereichen zB) so gebt mir gerne Bescheid. Ich bemühe mich diesen Beitrag die nächsten Tage noch etwas zu erweitern. Wenn die Sonne mal wieder richtig scheint, versuche ich auch das Flareverhalten einmal darzustellen. Doch selbst Straßenlaternen ließen durch den Sucher schon übles erblicken, was bei dieser riesigen Frontlinse aber auch kein Wunder sein sollte :-)
Im Folgenden eine Blendenreihe 5.6 - 22 von einer Mauer:
Einmal auf 0.3m fokussiert, von Bokeh kann man bei dieser Brennweite nicht wirklich sprechen. Blende 5.6, Fokuspunkt liegt auf der roten Figur in der Mitte:
Und zwei Schnappschüsse bei Blende 5.6 und 8. Im ersten Bild habe ich versucht die Kamera möglichst gerade zu halten und wurde mit ziemlich gerade Linien belohnt.:
Es ist ein tolles Stück Ingenieursgeschichte, in der heutigen Zeit sicherlich zu klobig und ich fühle mich auf Grund der Seltenheit des Objektivs und der ziemlich empfindlichen Frontlinse auch nicht so wohl damit ausgedehnte Spaziergänge zu unternehmen. Aber nur für die Vitrine ist ja auch langweilig. Wir müssen wohl noch lernen uns gegenseitig zu vertrauen
Ich freue mich über eure Kommentare und Bildwünsche und hoffe schonmal einen kleinen Einblick gegeben zu haben.