Vorab ... der beste Schutz ist genaues Hinsehen und zwar VORHER
NEX steht für Sony E-Mount.
Man erinnere sich, beim Prakticar Objektiv, egal ob Cal Zeiss Jena, Pentacon oder von Drittanbietern wie Sigma ... gibt es am Objektiv am Bajonett 3 mit Federn nach außen gedrückte Kontakte, die an Praktica B Kameras (B100, B200, BC1, BCX ...) eine elektrische Übertragung des am Objektiv eingestellten Blendenwertes ermöglichen.
Nach ca. 2 Jahren Erfahrung mit der Adaption von Praktica B (PB Mount) Objektiven (Prakticar) an Sony A7 II und A7RII nachstehend ein paar Hinweise, auf was man bei den Adaptern unbedingt achten sollte.
- Zuerst sollte man am Adapter die Fläche auf der Objektivseite, also dem PB Anschluss überprüfen. Dort ist i.d.R. ein Alu-Ring mit 4 Schrauben mit dem Adapter Tubus verschraubt. Leider sind bei vielen billigen Adaptern die Löcher für die Schrauben oben an der Fläche nicht SCHRÄG entgratet, bzw. gar nicht entgratet und die Schrauben sitzen sehr tief.
- Dazu hat fast keiner der von mir gekauften Adapter solche Begrenzungen, wie sie an den PB Kameras vorhanden sind, die verhindern, dass das Objektiv sowohl beim Einsetzen als auch beim Herausnehmen über den vorgesehenen Bereich hinaus läuft.
Wird das Objektiv nun beim Einsetzen oder Herausnehmen über den eigentlichen Bereich hinausgedreht, bekommen wir aufgrund der beiden oben beschriebenen Mängel folgenden, eventuell kostspieligen Effekt:
Wird das Objektiv zu weit oder in die falsche Richtung gedreht, dann rutscht der jeweils erste Kontaktstift für die Blendenübertragung in das entsprechende Schraubenloch. Hat man nun einen Adapter erwischt, der relativ gut am Objektiv sitzt, hat man keine Chance, das Objektiv wieder vom Adapter zu lösen, außer
- man bricht den Blendenstift des Objektivs mittels großer Drehkraft ab (nicht zu empfehlen) oder
- man bohrt den Adapter von außen auf, bis man den Stift von außen anheben kann.
Das Problem dabei ist, dass der Stift so tief in das Schraubenloch hinein gedrückt wird, dass man auch mit einer dünnen Metallplatte den Stift nicht wie beim Öffnen eines Türschlosses mittels Karte herausdrücken kann. Die abgeschrägte Spitze des Stiftes sitzt zu tief im Schraubenloch.
Bei einem Adapter, der Spiel hat (die super billigen meist), hat man eventuell Glück, dass man durch Auseinanderziehen von Adapter und Objektiv den Adapter doch abdrehen kann.
Mir ist das Malheur mal mit einem Praktica 2x Telekonverter passiert. Dort konnte ich den Telekonverter von der anderen Seite aufschrauben und kam so an den Stift heran. Ein anderes Mal ist es mir jedoch mit einem Prakticar 4 / 300 Objektiv passiert. Dies kann man aber eben nur von der Rückseite entsprechend öffnen. Von vorne kommt man nicht an die Stifte heran.
Tipp fürs Bohren:
Zwischen Adapter und Objektiv schiebt man an der Auflagefläche ein nicht mehr brauchbares Messer. Das verhindert beim eventuellen Abrutschen, dass sich der Bohrer dem Objektiv zuwendet. Außerdem sollten die beiden Teile fürs bohren fixiert werden um ein Wegrutschen zu vermeiden. Wer dafür kein Fingerspitzengefühl hat, sollte die Arbeit dann einem Fachmann überlassen, z.B. Fa. Olbrich in Görlitz.
Wie sollten die Adapter nun beschaffen sein
- Das Beste wäre natürlich, die Adapter hätten die gleichen Begrenzungen wie die Praktica Kameras, bisher habe ich aber keinen gesehen.
- Die Löcher sollten oben schräg entgratet sein und die Schrauben nicht tiefer als der Grat sitzen. So können die Stifte durch die Schräge bei Drehen wieder hochgedrückt werden und das Objektiv wieder auf der Fläche des Adapters entlang gleiten. Natürlich langsam!
Wenn das nicht geht, dann hilft nur eines: Aufpassen ! Aufpassen ! Aufpassen !
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