Hallo Henry,
ganz ähnlich.
Ich habe aktuell keine weissen Linsen zu verstecken, aber generell gehört sowas in kritischen Gegenden nicht sichbar rumgetragen. Auch kein erkennbarer Fotorucksack etc.
Ich habe für solche Zwecke einen alten schwarzen Parka von der Bahn mit vielen Innentaschen für Kleinzeug und einen abgegriffenen Rucksack, damit kann ich nahezu alles was man in der Stadt braucht so tragen, dass man es nicht sieht. Problem ist allein das 2/110 wegen der relativen Größe, ansonsten ist mein "Stadtbesteck" überwiegend aus Altglas schwarz, mit Gegenlichtblende spiegelt nichts und fällt daher nicht auf. Wenn es ganz unauffällig sein muss nehme ich die alte D60 mit, da diese den leisesten Spiegelschlag hat. Das darf man nicht vergessen: gerade nachts tragen Geräusche sehr weit! Wer da eine Kamera mit 5 Fps losjodeln läßt kann auch gleich die Flashgun draufstecken, der Effekt ist derselbe!
Man kann zwar bei guter Beobachtung erkennen, dass vllt. was unter der Jacke ist, aber das ist Spekulation. Und auf auffällige Technik wie einen Blitz verzichtet man an solchen Orten aus reinem Eigenschutz - man muß ja nicht in die Welt hinausposaunen was man da grad macht.
Im Freien am Tag verfahre ich ähnlich, alles in die Parkataschen, Rucksack etc., so dass keine fotoaffinen Sachen augenfällig werden. Müssen größere Linsen wegen der Abstandsüberbrückung unbedingt sein, dann suche ich mir einen möglichst unauffälligen Standort, wechsle das Teil aus dem Rucksack auf das Gehäuse, mache meine Bilder asap und dann wieder weg damit.
Aus diesem Grund halte ich es auch für ziemlich gewagt - was ich vor nicht langer Zeit gesehen habe - mit einem großen weissen Zoom auf der EOS, ich vermute mal ein 28-300 - mitten in Amsterdams Fußgängerzone durchs dichteste Gedränge zu rennen, offenbar allein und das ganze nur über der Schulter baumelnd. Das war eine glatte Einladung für jeden geschickten Dieb - und das in Mitteleuropa. Wie sich das in anderen Weltteilen auswirkt lassen wir mal offen. Da entspricht der Schulterballast unter Umständen mehr als einem Jahreseinkommen! Das darf man nie aus den Augen verlieren. Gelegenheit macht Diebe!
Vor dem augenfälligen Wegtarnen von Sachen warne ich eher, das hat mir mal in Paris einen Kontakt mit den Ordnungsbehörden eingebracht, die interpretieren auffällig unauffälliges Verhalten gerne als dunkles, wenn nicht kriminelles Treiben. In Paris lies sich die Sache mit Freundlichkeit und einem Blick auf die Speicherkarte und dem Hinweis "Vorsichtsmaßnahme" erledigen, ich möchte das aber nirgendwo erleben, wo die Rechtsstaatlichkeit nicht so ausgeprägt ist, um es nett auszudrücken. Da können unter Umständen die Elemente der Ordnungsmacht mehr Probleme verursachen als die Gestalten, vor denen man sich eigentlich schützen möchte.
Jörg