Da die Frage schon mehrfach an mich herangetragen wurde, hier eine kleine Darstellung, wie man die Blende des FD Objektivs überhaupt entkoppelt, um die Blendenlamellen sicht- und prüfbar zu machen:
Im Bild ist zu erkennen, das sich unter dem Chromring in der Nähe der roten Ansetzmarkierung eine Blechlasche befindet, die verhindert das der Chromring sich wie beim Ansetzen und Verriegeln des Objektivs an die Kamera drehen lässt.
Das spiegelt in etwa auch das wieder, was sich beim Ansetzen des Objektivs an einer Kamera mit FD Aussenbajonett unterhalb des Chromrings "abspielt"
Diese Lasche ist dort angebracht worden, um den Chromring in einer definierten Position zu halten, wenn diese FD Objektive an die Kamera angebracht werden sollen. Er hält quasi alle Hebel in einer definierten Position zu den in der Kamera vorhandenen, korrespondierenden Gegenstücken. Mechanisch eine sehr aufwändige und wohl durchdachte Sache !
Nur wenn diese im Bild gezeigte Lasche nach unten/innen gedrückt wird, läßt sich der Ring drehen. Genau das passiert auch, wenn der Rückdeckel aufgesetzt oder das Objektiv an der Kamera angesetzt wird.
Gleichzeit erledigt der Chromring aber noch etwas anderes...
Am Chromring sind zwei in die Riffelung eingelassen Schräubchen zu sehen.. diese halten einen Hebel, der dafür sorgt, das der im linken Teil des Bildes zu sehende, mit den Kurzpfeilen markierte Blendenübertragungshebel ebenfalls in einer festen Position in die Kamera eingeführt wird. Über diesen Blendenübertragungshebel wird nämlich der später am Blendenring eingestellte Wert an die Kamera übertragen.
Es leuchtet ein, das dieser Hebel immer einen Anfangsposition haben muss, denn in der Kamera existiert ja das "Gegenstück" dazu.. ein Hebel mit dem das abgetastet wird. Würde dieser Hebel "frei laufen" könnte es sein, dass er oberhalb des mechanischen "Abtasters" in der Kamera angesetzt wird und infolge dessen nicht mit dem Belichtungsmesser korrespndiert.
Also den PIN mit einem spitzen Gegenstand runterdrücken und den Chromring drehen, dann sollte alles klarer werden und die drei Pfeile zeigen, wie sich der Blendenübertragungshebel jetzt mit der Blenden einstellung mitdreht.
Dann kann der Blendenwert am Blendenring eingestellt werden und mit dem zweiten, großen Hebel (ist der Schliesser für die Blende bei Auslösung der Kamera = Kameraschlagwerk) der Zustand der Lamellen überprüft werden.
Wird der große Hebel für das Kamera - Schlagwerk ganz nach oben gedrückt (arretiert), rastet er auch in eine feste Position und man hat dann die "Arbeitsblende". In der Position ist dann jede Veränderung der Blende bei Änderung am Blendenring sofort sichtbar.
Mechanisch sind diese FD Objektive echte Meisterleistungen, die sich aber nur schwer erschließen, wenn man sich in Ermangelung einer Kamera dazu klarmachen kann, was da wie ineinander greift.
LG
Henry