Da diese Version des Summilux 50 1.4 hier noch nicht vorgestellt wurde, hole ich das mal nach. Über die neuere Version hingegen wurde schon ausführlich berichtet, diese unterscheidet sich jedoch schon durch den optischen Aufbau deutlich von der alten Version. 8 Linsen in 7 Gruppen beim neueren, 7 in 6 Gruppen beim alten.
Meines stammt aus 1972 und wurde in dieser Form bis 1978 gebaut. Es gab auch noch eine ältere Version in der 2-Cam-Ausführung, meines ist eine 3-Cam-Version, funktioniert also an allen Leica-R-SLRs.
Das hier vorgestellt Summilux zeichnet sich durch eine Leica-typische, hervorragende Verarbeitung aus. Ich hatte das Glück, ein bestens erhaltenes Exemplar zu einer Zeit zu erhalten, als sowas noch als Schnäppchen zu bekommen war. Witzigerweise gehört dieses Objektiv zu meinen ersten Altglasfängen. Zu dieser Zeit wusste ich noch gar nicht, was ich mir da geangelt hatte.
Zu dem Objektiv gehört eine eigens konstruierte Gegenlichblende, die von vorne auf das Objektiv in die dafür vorgesehenen Nasen eingerastet wird. Mich erinnert das Ganze mit dem Deckel immer an ein Milchkännchen, sieht irgendwie lustig aus. Das Besondere ist dann der in der Blende integrierte Filterhalter, in welche spezielle Filter von Leica, natürlich, eingesetzt werden können. In der Gegenlichtblende ist dann noch ein Rädchen integriert, womit man die Filter von außen drehen kann, was ja beim Pol-Filter auch Sinn macht. Eine recht ausgeklügelte Konstruktion, verhindert jedoch den Einsatz von Fremdfabrikaten. Bei meinem Exemplar war ein Pol - und ein UV-Filter dabei. Das einfache UV-Filter kostete 1974 69DM, zu dieser Zeit schon eine Menge Geld. Immerhin ist das System kompatibel zum Elmarit R 28 2.8, da passen die Filter ebenfalls.
Das Summilux ist schon eine schöne Charakterlinse, dessen Qualitäten sich insbesondere bei Offenblende offenbaren. Im mittleren Bereich bei ca. 1-10 Metern liefert sie eine sehr schöne Mittenschärfe, in Richtung Unendlich wird es dann doch etwas weich und im Nahbereich muss man unbedingt darauf achten, dass man nicht ins Gegenlicht knipst, da dann schnell violette Farbsäume produziert werden. Zum Rand hin fällt die Schäfe bei Offenblende deutlich ab, was aber auch seinen Reiz hat. Abgeblendet steigert sich das Objektiv enorm, um dann ab ca. F4 in Schärfe und Kontrast eine Leistung zu erbringen, die nichts mehr zu wünschen übrig läßt. Die Kontrastleistung ist schon bei Offenblende gut und steigert sich beim Abblenden auf ein ausserordentlich hohes Niveau. Abgeblendet steht dieses alte Objektiv modernen, sehr guten Objektiven in nichts nach, zeichnet sehr fein, scharf und mit schönen, kontrastreichen Farben.
Hier ein paar Daten:
Naheinstellgrenze: 50cm
Blendenlamellen: 6
Optischer Aufbau: 7 Linsen in 6 Gruppen
Blendenwahl: 1.4 -16 in halben Stufen, alle rastbar.
Gewicht ca. 400g
Bilder folgen...