Überrascht war ich, daß dieses Objektiv noch keinen eigenen Thread erhalten hat, denn es finden sich durchaus einige Hinweise im Forum (siehe hier oder hier).
Vorangestellt ein Link zur Historie (und hier zum Aussehen des Wechselobjektivs), ich war mit meinem Exemplar (Originalköcher braunes Leder, "V" -> vergütet, ohne Seriennummer) bei einem kurzen Spaziergang durch Moabit gegangen um einen Eindruck zu erhalten, wie es sich schlägt.
Wahrscheinlich darf man bei diesen frühen Objektiven (dazu zähle ich meine Teststrecke zum Wirgin Wiesbaden Telepar 105mm f4,5) die eigenen Erwartungen nicht zu hoch schrauben, wenngleich man mit Blick auf eine Vielzahl Blendenlamellen einige ansprechende Ergebnisse erwartet. Mir war beim Bonotar stellenweise eine gewisse Flauheit, Kontrastarmut aufgefallen, ebenso beim Abbilden entfernter Motive (bzw. entfernt angelegter Schärfeebenen) das Auftreten von Vignetten- die waren m.E. bei Aufnahmen im Nah-bzw. Mittelbereich so nicht aufgetreten oder sichtbar.
Mit einiger Kenntnis der EBV kann man kleinere Schwächen (z.B. in lokalen Kontrasten) wettmachen, aber es ist ein "Schönwetterobjektiv"- schöne Ergebnisse kommen wenn man die Möglichkeiten nicht in Grenzbereichen (wenige kontrastierende Farben im Bild beispielsweise) ausreizt/auslotet. Oft ist händische Tonwertkorrektur hilfreich, auch daß man sich der Bilddaten nach kurzer Zeit annimmt, wo noch einige Erinnerung an die gesehenen Verhältnisse vorherrschen. Das steht ein bisschen im Gegensatz zu meinen gegenwärtigen Fotografier-und Bearbeitungsgewohnheiten, wo ich durchaus geneigt bin etwas einige Tage liegenzulassen um dann "mit frischen Blick" stärker auszusortieren bzw. insgesamt genauer hinzuschauen...
Hier eine Teststrecke mit Lumix GX8 als Kamera, LensTurbo II als Adapter (M42 zu MFT, mit Hinterlinse), Aufnahmen teils Offenblende und leicht abgeblendet mit f5,6. EBV mit teils händischer TWK, keine/wenige lokale Anpassung regionaler Kontraste (dazu: wenige lokale Aufhellungen im Hintergrund, z.B. beim Torgitter).