{Canon EOS 5D Mark II; Tamron 28-75/2.8; 430EX}
{Leica R5, Leica Summicron-R 50/2.0; Tamron 35-80/2.8-3.8}
{Fuji X100; NEX; OM-4}
"Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau herausfindet, wozu das Universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch noch etwas Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt. - Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist."
Douglas Adams
Ich krame diesen Thread aus gegebenem Anlass mal wieder hervor.
Auf nahezu 9 Seiten wurde hier über "das Tokina 3.5/17mm" geredet aber leider nie gezeigt, auf welches 17er der jeweilige Schreiber sich bezog.
Dies ist aber ungeheuer wichtig, wie ich vor einigen Tagen erfahren musste. Deshalb diese nachfolgende Anmerkung hier im Thread.
Vor einigen Monaten kaufte ich von Carsten ein Vivitar 3.5/17mm und hab es seitdem in meinem Bestand. Danach las ich dann diesen Thread irgendwann einmal von vorn bis hinten durch und lebte in der Meinung, es gebe nur einen 3.5/17mm Typ, der bei Tokina gefertigt wurde. Durch einen Zufall erhielt ich freundlicherweise aus dem Forum ein weiteres Tokina 3.5/17mm in mechanisch verbasteltem Zustand für meinen Fundus zur Ersatzteilgewinnung. Es war komplett anders, als mein Vivitar 3.5/17mm aufgebaut. Nach der Reparatur (ich wollte es gern mal in der optischen Leistung sehen) und dem korrekten Justieren war ich sehr gespannt auf die Ergebnisse, denn es brachte als Besonderheit eine fest mit dem Objektivrumpf verschraubte Streulichtblende mit, die ansonsten bei meinem Vivitar nicht vorhanden war und hätte erst zusätzlich besorgt werden müssen. Aber nicht genug damit !!
Vor ein paar Tagen kaufte ich Santos noch ein 3.5/17mm Tokina ab, da das Thema der optischen Unterschiede mich langsam zu interessieren begann. Dieses Objektiv war in Canon FD Ausführung gehalten und musste erst umgebaut werden, was ich aber sogleich erledigte.
Hier endlich mal ein Bild, der unterschiedlichen Probanden.
v.l.n.r. RMC TOKINA 3.5/17mm; RMC II Tokina 3.5/17mm; Vivitar 3.5/17mm
Da Mitlesende ohne Kenntnis der qualitativen Unterschiede dieser Versionen des Tokinas sich ein Objektiv dieses reizvollen Brennweitentyps kaufen würden, möchte ich hier diese kleine Unterscheidung niederschreiben, um die jeweils richtige Version zu kaufen und eventuelle Schnäppchen besser beurteilen zu können.
Beginnen wir mit dem links gezeigten, einfachen RMC Tokina 3.5/17mm.
Nach meinen Tests stellte sich heraus, das dieses Objektiv zwar zentrumsscharf ist, aber zu den Rändern am KB und sogar am Crop deutlich abfällt und erhebliche CAs produziert, die selbst am Crop bei Faktor 1.6 auch abgeblendet erst ab Blende 8 deutlich verschwinden. Auf dem Kleinbildsensor der 5D MKII verschwinden diese nie an den Rändern und es ist maximal die Bildfläche die dem des Crops entspricht, brauchbar. Es ist deutlich schwächer, als die beiden anderen Probanden.
Ganz hervorragend dagegen ist das Tokina RMC II 3.5/17mm, welches in der Mitte des obigen Bildes gezeigt wird. Es ist bereits bei Offenblende f3.5 hervorragend korrigiert und zeigt nur sehr geringe CAs an den Rändern und entspricht dem, was bei der RMC I Version erst ab Blende 8 am Crop möglich ist. Ganz hervorragend wird es bei Abblendung auf f8 am Kleinbild. Zwar zeigen sich am Rand des KB Formats noch leichte CA, aber das ist für ein Objektiv mit diesem Bildwinkel hervorragend zu nennen.
Kommen wir zum Vivitar 3.5/17mm.
Wie schon rein äußerlich zu erkennen, gleicht es dem Tokina RMC II im Aussehen in allen Belangen. Auch die optische Leistung ist dem des Tokina RMC II in allen Belangen als gleich einzustufen. Hier dürfte Tokina als Fabrikant für Vivitar lediglich kosmetische Änderungen in der Gravur und der Vergütung genutzt haben. Vermutlich sind diese beiden Versionen auch aus unterschiedlichen Jahrgängen.
Wer also so ein Objektiv in dem Brennweitenbereich sucht, sollte unbedingt darauf achten, das Tokina RMC II oder das baugleiche Vivitar 3.5/17mm zu erwerben. Das Tokina RMC I hingegen kann die Erwartungen, die hier im Laufe des langen Threads erzeugt werden, nur sehr bedingt erfüllen, auch wenn die integrierte Sonnenblende und die Annahme es sei von der BQ gleich mit den anderen beiden, diese Gedanken schüren könnten. Es liegen wirklich Welten dazwischen.
Das Vivitar 3.5/17mm in Nikon AIs Montur steht nach diesem Kurzvergleich aus eigenem Interesse zum Verkauf. Das Tokina RMC I ist repariert bereits wieder aus dem Haus, weitergereicht an einen Kollegen, der als Anfänger im manuellen Bereich an seiner Crop so ein Objektiv suchte und dem die CAs erstmal egal waren. Das Tokina RMC II bleibt nun in meinem Bestand, denn der Umbau von FD nach EF würde das Objektiv unnötig verteuern bei einem Verkauf. Wer also Interesse an dem 17er Vivitar hat, möge sich per PM melden.
LG
Henry
Geändert von hinnerker (02.07.2011 um 11:49 Uhr)
Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..
Hier zwei Links zu Vollauflösungen an der 5D MKII.. ich finde das Tokina RMC II 17/3.5 beachtlich für ein 100-150 Euro Objektiv (nicht FD Version! Die FD Version ist oft billiger, muss aber wie mein Objektiv, erst kompliziert umgebaut werden)
@f3.5 gegen Unendlich
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...ina_rmc_ii.JPG
@f3.5 im Nahbereich (dachte erst es wäre 5.6 gewesen.. aber die Highlightscheibchen erzählen die Offenblende)
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/..._rmc_iinah.JPG
LG
Henry
Geändert von hinnerker (02.07.2011 um 10:04 Uhr)
Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..
Hallo Henry,
danke für Deine interessanten Ergänzungen.
Ich habe daraufhin mal ein wenig gegoogled. So wie es aussieht, gibt es auch das Vivitar in einer älteren, dem RMC-Tokina ähnelnden Bauform. Hier mal ein Beispiel, das ich bei flickr gefunden habe, mit SN 37xxxx auch von Tokina gefertigt:
Bei Interesse an so einem Objektiv sollte man also auch bei Vivitar auf die neuere Bauform achten.
LG
Stefan
Sony A7, A6700, A6500, VNEX
ALLE Yashica ML's + ein paar Praktina-Objektive, Nikkore und Tokinas
Endlich: loeffel auf flickr
Yashica Objektive auf olypedia.de
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und ein ziemlicher Leihe.
Aus folgendem Grund bitte ich um Eure Hilfe:
Ich habe in der Bucht ein TOKINA 17mm/f3,5 RMC II mit der Absicht es an meine 5d MKII zu adaptieren, erstanden.
Ich habe es mit einem linsenlosen Adapter von enjoyyourcamera (den link kann ich leider nicht einfügen) versucht und musste feststellen, dass sich nur im extremen Nahbereich ein scharfes Bild abbildet. Ca. 1 cm. Beim Betätigen des Fokusrings tut sich in der Abbildung irgendwie gar nichts. Bei meiner Recherche, bin ich auf diesen Thread gestoßen, in dem Henry schreibt, dass ein Umbau des Objektivs notwendig ist. Ich habe mir daraufhin die verschiedenen Umbauberichte angeschaut und bin beeindruckt.
Leider habe ich keinen Bericht zu speziell diesem Umbau entdeckt. Ich bin handwerklich nicht total ungeschickt und zumindest im Besitz eines Dremels, aber Objektive umzubauen, ist für mich natürlich Neuland... ;-)
Ich würde mich freuen, wenn Ihr Ratschläge für den Umbau und eine genaue Erklärung geben könntet!
Vielen Dank,
Marcus
Geändert von praktinafan (21.04.2013 um 11:31 Uhr) Grund: Zitatkürzung
Hallo Marcus, herzlich willkommen im besten Forum
Du erwähnst nicht, welchen Anschluss dein Objektiv hast - ich vermute im Zusammenhang mit deinem Zitat, dass es das alte Canon FD-Bajonett ist?
Hallo Marcus,
eine genaue Umbauanleitung hab ich dafür nicht geschrieben.. Meines war die Version mit Canon FD Anschluss.
Dies bedeutet, da Canon FD ein Auflagemaß von 42mm und zudem ein Aussenbajonett besitzt, dass Du die gesamte Konstruktion 2mm weiter in den Spiegelkasten "bauen" musst.
Am sinnvollsten startest Du erstmal damit, dass Du den alten Mount = Bajonett (welches eigentlich hast Du noch nicht verraten!) abschraubst und dann zur Probe mal das "Restobjektiv" mit geöffneter Blende vor die Kamera hälst.
So kannst Du dann abschätzen, was Du noch "unterfüttern" musst, um auf ein korrektes Unendlich zu kommen.
Danach sollte sich dann die Auswahl des zu verarbeitenden Adapters richten. T2 Adapter als Basis für die Herstellung eines neuen Anschlusses, oder manchmal auch ein Leica R Adapter.. weil der eine dicke Auflagefläche mitbringt.. etc..
Im Grunde ist das alles kein "Hexenwerk" und oftmals besteht das Problem nur darin, die Blendensteuerung wieder "in Gang" zu setzen, bzw. etwas zu erfinden, damit das wieder läuft.
Wirst sehen, sobald Du den Anschluss runtergebaut hast, wird sich Dir das - gerade wenn Du handwerklich begabt bist - sehr schnell erschließen.
Ach ja, willkommen hier im DCC
LG
Henry
Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..
Vielen Dank schon mal für die Antworten!
Wie Praktinafan richtig vermutet, ich habe einen FD Mount. Insofern werde ich werde ich dem Vorschlag Henry´s folgen und erstmal das Bajonett entfernen.
Ist es denn normal, dass ich mit meinem Adapter (ca 5mm Stärke) nur im sehr nahen Breich eine scharfe Abbildung erreiche? Oder kann es sein, dass das Objektiv hinüber ist?
LG Marcus
Hallo Marcus,
wie ich schon schrieb.. beschäftige Dich mal ein wenig mit den Auflagemaßen..
Diese geben an, wie nah ein Objektiv am Sensor (damals am Film) sitzen musste, um auf Unendlich einstellbar zu sein.
Angenommen das Objektiv z.B. wäre von einer Pentax Kamera gewesen (Auflagemaß 45,5mm vom Sensor/Film), so ist dies höher als die 44mm, die heute eine Canon Kamera als Auflagemaß hat.. es sind also 45,5mm "Luft" zwischen Objektiv und Kamera.. genug um einen(45,5mm Objektivauflagemaß - 44mm EOS Kameraauflagemaß) = 1,5mm dünnen Adapter zu bauen..
Objektivauflagemaß des Kamera-Altsystems an dem das manuelle Objektiv betrieben wurde größer als Kameraauflagemaß der neuen Digitalen SLR = Passt oft oder meist und Objektiv erreicht unendlich mit einem Adapter
Ist das Auflagemaß des Kamera-Altsystems kleiner als das Auflagemaß des Digitalen Systems, so passt es nicht..
Merke:
Je geringer das Auflagemaß des Altsystems an dem das manuelle Altglas betrieben wurde, umso schwieriger wird eine Adaption.. Unmöglich wird sie ohne weitere Maßnahmen dann, wenn das Objektiv wie im Falle des FD Anschlusses bei 42mm, die neuen Canon EF Kameras aber 44mm erfordern.
Das FD Objektiv sitzt dann ja mindestens 2mm (44 statt 42mm) + dem Adapter vom Sensor weg.. und das wirkt dann wie als wenn Du ein Objektiv in den Nahbereich fokussierst.. da passiert nämlich nix anderes, als dass das Linsensystem eines beliebigen anderen Objektivs weiter nach vorn vom Sensor weggedreht wird.
Hast Du ja sicher schon oft gesehen, das wenn z.B. ein Objektiv in den Nahbereich eingestellt wird, es sich "verlängert".. das ist quasi wie ein Auszug.. weg vom Sensor.
Und genau das passiert gedanklich auch mit den 2mm Auflagemaß, die Du ja nun bei der Digitalen Canon hast + der Adapterdicke.. Deshalb kannst Du nicht mehr weiter als den Nahbereich fokussieren.
Um Unendlich zu bekommen... also den Horzizont scharf, müssen die FD Objektive also gedanklich weiter in den Spiegelkasten "geschoben" werden, nämlich hin auf diese nur 42mm vom Sensor/Film weg, wie es bei den alten Canon Kameras mit FD Anschluss war..
Dieses erreichst Du aber halt nur, wenn Du den dicken FD Anschluss abbaust und einen anderen, dünneren dranbastelst (und natürlich die Blende wieder gangbar machst mit einer mechanischen Lösung)
LG
Henry
Geändert von hinnerker (21.04.2013 um 21:41 Uhr)
Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..