Jetzt hab ich die zwei Personen entdeckt aufm Handy. *lacht* My bad, sorry.
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- Seltsamkeiten überall! -
I kan haz Photo-Blogz?
... es sind sogar 3 Personen
Hallo Ralf,
mein erster Gedanke war - was ist das eigentliche Motiv? Dazu aber weiter unten etwas mehr.
In unseren Kulturkreis lesen wir von links nach rechts. Das ist auch die Blickrichtung die die meisten Betrachter bei einem Bild haben. Weiterhin wird die Blickrichtung von Helligkeiten im Bild stark geprägt. Dein Bild ist links am hellsten und lenkt die Blickrichtung in das Bild. Rechts wird es dunkler und schließt die Blickrichtung ab. Die Mauer arbeitet leicht dagegen (vom Schnitt) und drängt den Blick nach links unten zur Kirche zurück. Und jetzt komme ich wieder zurück zum Motiv. Falls die Kirche Dein Hauptmotiv sein sollte, dann ist es richtig das sie heller ist als der Rest und die Mauer den Blick zurück lenkt. Was mich stört ist das die Kirche durch die Perspektive kippt und der Baum rechts zu dominant ist. Da würde der Baum zur Hälfte angeschnitten besser passen und links neben der Kirche mehr Himmel. Falls der Baum Dein Hauptmotiv sein sollte - funktioniert das Bild so nicht (zumindest nicht in S/W). Falls Du hauptsächlich eine Stimmung einfangen wolltest die Du gesehen oder empfunden hast dann wäre es vielleicht wichtig einen Titel oder eine kurze Beschreibung für das Bild zu vergeben. So das die Betrachter wissen was Deine Intension war (empfundene Stimmungen müssen sich ja nicht sofort jedem Betrachter erschließen).
Ich hoffe Du bist nicht verärgert über meine Zeilen, das sind meine ersten Eindrücke aus dem Bauch heraus.
Betr. HDR Look:
Wenn Du diesen HDR Look nicht möchtest bzw. Du in Grenzbereiche - für Dich - mit dem Struktur-Regler vordringst, dann kannst Du alternativ folgendes machen.
Das Bild in einer Bildbearbeitung laden die Ebenen kann (Photoshop, Gimp, Affinity Photo usw...). Das Bild duplizieren so das zwei Ebenen entstehen. Für die obere Ebene den Hochpass Filter anwenden mit einem Radius von 1 bis max. 10 Pixel (wieviel das musst Du probieren - so das es für Dich O.K. ist aber keine Halos um filigrane Strukturen entstehen). Nach dem anwenden des Hochpass Filter ist die obere Ebene grau und enthält nur Strukturen. Dann für die obere Ebene den Modus ineinanderkopieren auswählen um die Strukturen in das Original Bild zu übertragen. Dann das Bild vergrößern und die Hochpass Ebene an- und ausschalten um die Änderungen im Detail zu beurteilen. Auf diese Art und Weise kannst Du sehr gute Mikrokontraste dem Bild einhauchen. Weiterhin kannst Du auch die Hochpass Ebene partiell einmaskieren - falls Du es nur für bestimmte Bereiche haben möchtest.
Gruß Gerd
Hallo Gerd,
zunächst einmal: ich bin keineswegs verärgert, ganz im Gegenteil, ich freue mich über so ausführliche Kritik!
Aber du fängst gleich mit einer Frage an, die ich nicht so einfach beantworten kann: was ist mein Hauptmotiv?
Ich glaube, es ist irgendwie die Kombination der Elemente im Bild: Kirche, Baum, Mauer aber auch der Himmel mit seinen Wolken. Ein kleiner Schwerpunkt liegt aber wohl tatsächlich auf der Kirche.
Ich komponiere meine Bilder selten nach Regeln, ich schaue immer wieder durch den Sucher und laufe so lange um das Motiv herum, bis mir gefällt, was ich sehe . Ich wollte die Kirche aber auch nicht in der Mitte haben und so muss sie zwangsweise etwas kippen (oder ich müsste das Bild mal entzerren?!). Wie ich den Baum dann aber weniger dominant darstellen soll, weiß ich gerade auch nicht. Vielleicht probiere ich mit dem Motiv noch etwas herum, ich komme jeden Tag daran vorbei.
Danke auch für den Tipp zur Bildverarbeitung, den muss ich mal in Ruhe nachvollziehen. Mal sehen, ob ich damit klarkomme.
Viele Grüße,
Ralf
Hallo!
Ich fand es immer auffällig und eigenartig, dass hier im DCC über Bildgestaltung und Bildwirkung überhaupt nicht gesprochen wird.
Wenn man mal Entwicklungshilfe in dieser Richtung versuchte, entstanden sogar scheinbar teilweise Irritationen bei den Beschenkten.
Okay, als besonderer Bereich technisch Interessierter mit Schwerpunkt alte Objektive war und ist der DCC natürlich wundervoll.
Die Idee, einen Faden für Bildbesprechung einzurichten gefällt mir ausgezeichnet.
Ein eigenes Unterforum "Bildbesprechungen/Bildkritiken" gibt es sogar.
Bevor mehr Bilder in diesen Faden gepostet werden möchte ich anregen und ins Gespräch bringen, grundsätzlich immer nur ein Bild pro Faden
zu besprechen, und für jedes neu gepostete Foto einen eigenen Faden zu eröffnen. Sonst wird es meiner Meinung nach schnell sehr
unübersichtlich und/oder schwierig, sich noch auf Fotos zu beziehen, die schon ein paar Tage, Wochen, Monate zurück liegen.
Grüße in die Runde
vom Waldschrat
Mehrere Threads möchte ich schon gerne verhindern. Mein Ziel war es, dass sich alle die Interesse haben, eine Zeit lang (1 oder 2 Tage) mit nur einem Bild befassen. Mehrere Threads können auch parallel laufen und das wird dann schnell zu viel. Und nach 1 oder 2 Tagen ist das Bild durchdiskutiert und so braucht man sich nicht auf alte Bilder zu beziehen . Ich würde den Thread gerne so weiter laufen lassen.
Genau diesen Punkt sehe ich anders. Viele Forenten sind gar nicht jeden Tag im Netz.
Ein großer Vorteil dieser ganzen schriftlichen Internet-Kommunikation in Foren sehe ich darin, dass zu einem
Thema eben nach und nach - auch über Monate und Jahre hinweg - zusammengetragen werden kann.
Ließe sich durch gut gewählte Überschriften eventuell aber entspannt überblicken, auch bei hunderten Fäden.
In Ordnung. Ist Deine Initiative. Danke dafür!
Herzlicher Gruß vom Waldschrat!
Meine subjektive Sicht auf dieses Bild:
Rein technisch finde ich das Foto gelungen. Der Eckenläufer unten links, die Positionierung des Baumes und des Turms passt für mich, das quadratische Format passt auch gut zu der einfachen, grafisch geprägten Bildkomposition, und die Ränder sind schön aufgeräumt und schließen das Bild nach allen Seiten sauber ab. SW bzw. Monochrom ist bei diesem Motiv ebenfalls eine gute Wahl. An den Tonwerten habe ich auf meinem (kalibrierten) Monitor nichts zu beanstanden - absaufen tut da bei mir nichts relevantes und dass das Bild eher in die dunkle Richtung tendiert, ist ja offensichtlich, aber ich bin auch nicht der Meinung, dass jedes Bild das komplette Tonwertspektrum abdecken muss.
Bei einigen Aspekten bin ich unentschieden oder finde dass es auch andere Möglichkeiten gegeben hätte:
Das sind zum einen die Köpfe, die zwar dezent bleiben weil sie sich zumindest nicht gegen den Himmel abheben, die ich aber auch nicht als Bereicherung empfinde. Da hätte ich gewartet bis die weg sind. Ohne diese "Maßstäbe" hätte das Bild wahrscheinlich beeindruckender und die Mauer höher gewirkt. Die Mikrokontraste ("Klarheit") sind für meinen Geschmack an der oberen Grenze, aber noch nicht so dass sie mich stören. Was ich etwas zwiespältig finde, ist die leichte Körnung/Struktur des Himmels. Für mich ist nicht so recht erkennbar, ob das eine gewollte, nachträglich eingefügte Körnung ist oder ein Nebeneffekt der sonstigen Bearbeitung (Schärfung, Mikrokontraste, Sensorrauschen). Diese Struktur wirkt auf mich etwas unregelmäßig und eher scheckig als körnig. Da könnte ich mir vorstellen, dass eine eindeutige Körnung oder eben eine saubere, rauschfreie Darstellung besser wirkt.
Bei der Tonung wird es dann sehr subjektiv. Ich neige auch dazu, bei SW-Bildern (zu?) häufig eine Tonung einzufügen. Inzwischen versuche ich mich dazu zu zwingen, mir zumindest die Frage zu stellen: Was soll diese Tonung bezwecken. Denn eine solche Tonung verändert für mich sehr stark die Aussage eines Bildes. In diesem Fall wirkt das auf mich einerseits klassisch zeitlos (Sepia), aber mit einer deutlichen Tendenz ins kühle, eher grünliche als rötliche. Und genau dadurch wirkt das Bild auf mich eher düster und abweisend - was zu der Perspektive von unten auf die dunkle Mauer, nicht aber zum frühlingshaften Baum und dem heiteren Himmel passt.
Und damit bin ich bei meinem Hauptproblem: Was ist die Aussage oder das eigentliche Motiv bei diesem Foto? Ich finde das Motiv zwar schlicht und klar, aber auch relativ uninteressant. Keine besondere Architektur, keine besondere Natur, kein besonderes Licht. Auf den ersten Blick ansprechend durch die gute grafische Bildgestaltung, aber nichts was mich beim zweiten Blick rein optisch fesseln könnte. Und insofern fange ich automatisch an, darüber nachzudenken, was die "Botschaft" sein könnte, und die bleibt für mich unklar. Da würde mich interessieren, was Deine Ideen waren.
Grüße,
Helge
Hallo Helge,
vielen Dank für die ausführliche Kritik. Zunächst mal zum technischen. Ich überziehe alle meine Bilder mit eingescanntem Filmkorn, weil ich zu glatte SW-Bilder einfach zu steril finde. Auch bekommen zur Zeit alle meine Bilder eine leichte Tonung. Ich empfinde reines SW oft als zu kühl. Was mich irritiert, ist, dass die Tonung bei dir ins grünliche geht. Tatsächlich verwende ich eher einen leichten Orangeton. Ich bin deshalb etwas irritiert, weil dein Monitor ja kalibriert ist und die Farben richtig anzeigen sollte und weil mein letztes Fotobuch mit genau dieser Tonung zumindest bei Tageslicht auch einen leichten Grünstich hat. Da muss ich mir auf jeden Fall was neues ausdenken.
Jetzt zum schwierigeren Teil, der Aussage. Ich habe ohnehin ein Problem mit dem Begriff "Bildaussage". Eigentlich hat mein Bild wohl keine Aussage. Entstanden ist es relativ spontan, wie die meisten meiner Bilder. Die Kombination Kirchturm, Baum, Mauer hat mich spontan angesprochen, so dass ich so lange um das Motiv herum lief, bis mir gefiel, was ich im Sucher sah. So oder ähnlich entstehen die meisten meiner Bilder. Sie müssen mich visuell ansprechen. Das ist für mich Aussage genug, eine Botschaft haben meine Bilder selten.
Die Kritiken, die ich bisher in diesem Thread lesen konnte, drängen mich dazu, darüber nachzudenken, was ich mit diesem Bild eigentlich zeigen wollte (übrigens eine Frage, die ich selber gerne stelle, wenn ich ein Bild nicht verstehe ). Ich habe da bisher nicht wirklich drüber nachgedacht. Ich glaube, ich kann das Bild auf grafische Elemente reduzieren, denn Inhalt hat es eigentlich keinen. Aber die grafischen Elemente sind für mich ausreichend um dieses Bild gerne, auch länger, anzusehen. Aber offenbar spricht das nicht jeden in gleicher Weise an, und das ist wohl auch gut so .
Viele Grüße,
Ralf
Ich denke, zu meinem Bild ist jetzt alles wesentliche gesagt. Ich möchte mich nochmal bei allen bedanken, die mein Bild kommentiert und kritisiert haben und werde über das eine oder sicher nochmal nachdenken. Falls es jemanden interessiert, das Bild ist mit einer Leica M9-P und einem Nikkor HC f/2 5cm LTM entstanden. Zu der verwendeten Blende kann ich nur so viel sagen, dass sicher etwas abgeblendet war. Bearbeitet wurde das Bild mit Paintshop Pro X7 und Silverefex Pro 2.
Ich gebe den Thread jetzt frei für das nächste Bild.