Partielle Sonnenfinsternis am 20.03.2015 - Hinweise

[lichtspuren]

Die Wettervorhersage wurde hier korrigiert von "stark bewölkt" in "sonnig mit leichter Bewölkung" - hoffen wir, dass es mindestens so bleibt bzw. noch besser wird.

[optikus64]

Da bliebe ja dann, egal ob als Lösung vor der Motivbeleuchtung oder als Variante vor dem Objektiv, praktisch kein fotografisch verwertbares Licht übrig ?

""Das wird dann schon heiss in der vollen Sonne, wer ein schwarzes Armaturenbrett hat kennt das. ""

Das hat praktisch jeder, aber ich kenne wirklich keinen, dem deswegen die Frontscheibe zerschmolzen ist :-)

Filter sind mit einer gewissen Toleranz im Halter gefasst, welcher sich bei Wärme auch mehr ausdehnt als das Glas; mein erster Gedanke, dass durch Erwärmung und Ausdehnung hier Probleme entstehen könnten, haut also nicht hin.
Auch ist aus mechanischer Sicht für mich eine Verbesserung der Situation durch spannungsfreies Einschrauben des Filters ins Objektiv nicht nachvollziehbar.

Armaturenbretter erwärmen sich auf gut 70 Grad,soviel ich weiss, das reicht m.E. auch nicht für Zerstörung durch Wärme.


Erweichende Kunststoffe hingegen leuchten mir ein, und das glaube ich gern.

Die Bastellösung, da ist vermutlich nicht nachvollziehbar, wo der Fehler lag, zumindest würde ich spontan keine Rückschlüsse auf das Verhalten gekaufter Glasfilter ziehen.

Zwischenzeitlich kommt mir grad noch die Frage auf, warum meine nahezu schwarzen IR-Filter nicht platzen - lichtundurchlässiger als gekreuzte Polfilter dürften die ja sein.

Für mich bleibts spannend - hat sonst noch jemand Erfahrung mit platzenden Polfiltern ?
Wie siehts denn in der Astroszene aus, können die sowas grundsätzlich bestätigen ?


VG,
Ritchie

Hallo,

die Frage ist glaube ich eher, für welche Zwecke die Filter gemacht sind. Meine Heliopan ND 100 habe ich auch schon übel malträtiert, da ist nie was passiert, ich kann Dir heute auch nicht mehr sagen, welche Fabrikate betroffen waren. Auf der anderen Seite ist mir schon ein "ProTama" UV-Filter zersprungen, als ich ihn eingeschraubt habe, offenbar sass er so stramm in der Fassung, dass die Spannung im Glas in gekillt hat. Ich denke bei der Wahl des Filtersubstrats, der thermischen Verarbeitung, Zuschnutt etc. kann man vieles unterschiedlich machen, je nach dem welches Qualitätsniveau man anstrebt, entsprechend wird sich die erzeugte Ware dann verhalten.

Meine Erfahrung zeigt nur, dass selbst das Filterpaket aus dem reflektierenden Russenfilter + Schutzglas, weil die Filterschicht nicht sehr haltbar ist, nach einer Stunde Sonnenbeobachtung nicht mehr anfassbar ist. Und ich halte mich nicht für besonders wärmeempfindlich.

Um diese Feinheiten geht es mir auch nicht wirklich, für den Laien ist eben einfach wichtig, nicht ohne passende Ausrüstung tätig zu werden und in Folge blingen Aktionismusses oder McGyverinismus zu schweren Augenschäden zu kommen. Da ist der konservative Ansatz des maximalen Risikoausschlusses m.E. eher angesagt. Wer mit Erfahrung gesegnet ist und weiss was er tut, kann darüber mit Sicherheit ein gutes Stück hinausgehen, aber das setzt eben Erfahrung voraus, und wer die nicht hat ist an solcher Stelle besser übervorsichtig als überblind ...


Liebe Grüße

Jörg

[Richard Deschain]

Hallo, Jörg,

platzende und schmelzende Filter waren mir in der Fotografie bisher nicht bekannt, in einem Forum, wo Wissen getauscht wird hake ich dann schon mal nach, da bitte ich Dich Nachsicht.

Eine Stunde voll in die Sonne halten ist ja nun auch keine gängige Praxis, entsprechend dünn werden wohl die Erfahrungen gesät sein.

Gut, der Polfilter ist für die So-Fi untauglich bis schädlich, und er wird heiss, somit würde ich dann gern noch mal auf die von mir erwähnte Mylarfolie zurückkommen.

Vor Jahrzehnten war die der Tip schlechthin in den Fachzeitschriften, und die Folie war auch sehr preiswert zu beziehen.

Die heute angebotene "Spezialfolie", die kenne ich nicht, aber ich staune nicht schlecht über den Preis...
Ich denke, das könnte auch durchaus simple Mylarfolie sein; vielleicht lohnt sich für den einen oder anderen mal eine Recherche.

VG,
Ritchie

[Tedat]

dazu zitiere ich mal aus nem anderem Forum:

Am Okular eines Selbstbaufernrohres ist mir mal ein schwarzes Glas explodiert wegen der Hitze. Zum Glück ist nix ins Auge, aber für Sekundenbruchteile habe ich nen Atomblitz gesehen.
Auch sind dafür z.B. Schweisserbrillen unzulässig, die fürs autogene Schweissen gedacht sind. Funktionieren tuen nur Gläser fürs E-Schweissen, da dort genügend UV-Dämpfung "eingebaut" ist. Die Glasqualität reicht aber wirklich nur notfalls und es bleibt die IR-Strahlung. Also: Finger weg!

In Astro-Shops gibts zugelassene Brillen und auch Folien, die man vor das Objektiv machen kann und Wärme und UV abhalten von den Augen und der Technik.

[Dan Noland]

dazu zitiere ich mal aus nem anderem Forum:

Am Okular ist das ja auch einzusehen, denn dort wurde die durch die Frontlinse gesammelte Strahlung ja bereits auf eine kleinere Fläche komprimiert.

Außer Frage steht aber, wenns um die Augen geht lieber Nummer sicher sicher.

[joeweng]

... bei meinem Eschenbach Novalux 415 ist glücklicherweise ein "Sun" -Filter dabei, der in das Okular geschraubt wird. Aber auch hier gilt es, den Beipackzettel zu beachten, der da sagt: nicht länger als 3 Minuten, denn sonst kann das Filterglas platzen.
Ich wünsche allen Sonnen-Interessierten einen freien Blick :-)

LG Jörn

[Loeffel]

...

Ich wünsche allen Sonnen-Interessierten einen freien Blick :-)

Ich auch.
Würde ja selber auch gerne gucken und habe sogar noch die SoFi-Brille von 1999. Aber ich muß arbeiten, und mein Büro hat nicht mal ein Fenster ...

[optikus64]

Also mir fehlt es an echtem Tele, aber eine Sichel sollte auch bei 85 - 135mm sichtbar sein. Ich nehme mal einfach stark an hier reicht ein Verlängerungsfaktor von 8000 (ND 0.9 + ND 3.0) was meinen die Telefoto Experten? ... Durch einen optischen Sucher reicht das natürlich nicht, aber das schlimmste was mir zerbraten kann ist der Sensor. Und der hat schon Laser UKP Strahlung mit der Kombo überlebt

Das sollte reichen für draufhalten und Bild machen. Aber kleb den Sucher ab! Der brennt Dir entweder dabei eine Blase ins Gesicht oder ein Loch in die Klamotten, wenn Du Pech hast. Der Gack mit der Brandblase auf der Schulter wenn man das Sucherfernrohr abzudecken vergißt ist schon klassisch. Wer keinen "Sonnensucher" hat nimmt Liveview ...

Jörg

[optikus64]

Hallo, Jörg,

platzende und schmelzende Filter waren mir in der Fotografie bisher nicht bekannt, in einem Forum, wo Wissen getauscht wird hake ich dann schon mal nach, da bitte ich Dich Nachsicht.

Eine Stunde voll in die Sonne halten ist ja nun auch keine gängige Praxis, entsprechend dünn werden wohl die Erfahrungen gesät sein.

Gut, der Polfilter ist für die So-Fi untauglich bis schädlich, und er wird heiss, somit würde ich dann gern noch mal auf die von mir erwähnte Mylarfolie zurückkommen.

Vor Jahrzehnten war die der Tip schlechthin in den Fachzeitschriften, und die Folie war auch sehr preiswert zu beziehen.

Die heute angebotene "Spezialfolie", die kenne ich nicht, aber ich staune nicht schlecht über den Preis...
Ich denke, das könnte auch durchaus simple Mylarfolie sein; vielleicht lohnt sich für den einen oder anderen mal eine Recherche.

VG,
Ritchie

Keine Sorge, die alte Rappelkistenweisheit, "wer wie was, wieso weshalb warum, wer nicht fragt bleibt dumm" - insofern ...

Das Problem ist eben, dass wenn man größeres Equipment ausrichtet und ausgerichtet läßt, z.B. mit Nachführung, genau die lange Expositionszeit das Problem ist. Dafür wird normales Fotoequipment nicht gemacht. Ich richte meinen Ost-Raketewerfer ein und führe in manuell auf einem schweren Stativ nach, da ich den Verlauf insgesamt dokumentieren will, da kommt ca. 1 Std. zusammen, das reicht für manche Sachen schon. Das Objektiv packe ich in Alu-Folie ein, damit es mir nicht zu heiss wird, da man den Brummer nachfokussieren muss, wenn er warm wird. Meine Rettungsdecke aus alten Tagen für sowas ist irgendwie perdü, die war noch besser.

Was ich meine ist das hier:

IMG_1782_kl.jpg

PICT2879_kl.JPG

Grüße

J.

[Richard Deschain]

Das Problem ist eben, dass wenn man größeres Equipment ausrichtet und ausgerichtet läßt, z.B. mit Nachführung, genau die lange Expositionszeit das Problem ist. Dafür wird normales Fotoequipment nicht gemacht.

Das ist doch mal eine Kernaussage.
Lassen wir so stehen, oder :-)

VG,
Ritchie