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Thema: Kern-Paillard Switar 50mm f: 1.4 H16RX C-Mount für meine Nex

  1. #11
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    Standard Kanadabalsam oder UV-Kleber?

    Lieber Keinath,
    seit wann werden denn die UV-Kleber verwendet?
    Bei einem Kern-Paillard, also aus einer Bauzeit vor
    Vermutlich 1960 hätte ich wohl keinen UV-Kleber erwartet.

  2. #12
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    Herny hat mal bis 90° empfholen, für die Sporen selbst halte ich das nicht unbedingt ausreichend - aber jeder nach seiner Fasson. Ich steck lieber kein kompletes Objektiv in den Backofen als Pilzkur.

    Ich hatte bei meinen zig verpilzten Optiken nur eine mit dem Pilz innerhalb einer Verklebung - vom Baujahr und Typ (Tokina 60-300) gehe ich dabei von UV-Klebstoff aus.

    Wenn ich bei einigen heute großen US-Herstellern von UV härtendem Kleber suche, finde ich ~1973 als deren Anfang.
    Allerdings finden sich in der Patentliteratur bei den Amis auch schon ab 1945 mehrere Patente zu optischen Klebern abseits des Kananda Balsams - die waren höchstwahrscheinlich schon auch im Einsatz.
    In Deutschland und wohl auch der Schweiz hat die Optikindustrie das derzeit wohl nicht verschlafen - und vermutlich teils Klebstoffe abseits des Kanada Balsams im Einsatz.

    Ich bin da selbst etwas überrascht, wie lange optische Kleber schon existieren. Allerdings gehts mir nicht nur um diese Optik, sondern schon um die generell gegebene Empfehlung der Backofen-Methode.
    Selbst bei hochwertigen älteren Optiken kann man auch nicht sicher sagen, ob sie eventuell mal repariert wurde - mit moderneren Klebstoffen eventuell.



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  3. #13
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von Keinath Beitrag anzeigen
    Henry hat mal bis 90° empfholen, für die Sporen selbst halte ich das nicht unbedingt ausreichend - aber jeder nach seiner Fasson. Ich steck lieber kein kompletes Objektiv in den Backofen als Pilzkur.
    Sondern wenn Du es nicht in den Backofen steckst, nimmst Du es dann komplett auseinander vorab.. ?

    Baust dabei dann die Linsen aus und läßt den Pilz dann in den Seitenwänden des Objektivs, der Blende und wo er sich überall sonst noch eingenistet haben könnte?
    Dabei billigend die Gefahr in Kauf nehmend, die Frederik mit der Linsengruppe seines Kern Switar gerade erlebt hat, nämlich dem Abscheren einer Linse in einer zementierten Gruppe?

    Scheinbar nimmst Du dann auch in Kauf, dass unter Umständen ein Ausbau bei einem schon pilzbefallenen Objektiv zur Separation der Linsen einer verkitteten Gruppe führen kann, wenn sich der Pilz schon dazwischen eingenistet hat?

    Sorry, aber wie Du schon schreibst, jeder nach seiner Fasson.. nur wohin der Ausbau von Linsengruppen führen kann, hab ich nicht nur bei einem Objektiv und nicht nur bei diesem Objektiv gesehen und selbst erlebt.

    Insofern bleibt es von meiner Seite unbedingt bei der Empfehlung, das komplette Objektiv auf die Weise in den Backofen zu schieben. So bekommt man die Pilze abgetötet, ohne zusätzlichen Schaden an den Linsen und Gruppen anzurichten. Über die Dauer, wie lange es denn nun braucht bis der Fungus eliminiert ist, kann man sicher streiten.. aber jeder redet hier nur über seinen Erfahrungen und die meinigen sagen mir eindeutig, dass bei den beschriebenen 80 Grad für eine halbe Stunde nach der Aufwärmung im Backofen bislang sich kein Pilz in irgendeinem meiner Objektive die jemals davon befallen waren, weiter ausgebreitet hat.

    Beim hier beschriebenen Kern Switar, das nach dem "zurechtrücken" der verrutschten Linse nochmals hocherhitzt wurde, hab ich mir in erster Linie Gedanken über den Kunststoff gemacht, in welchem die Rücklinse sitzt.

    Aber auch da.. kein Problem.. keine Deformation, alles absolut formstabil geblieben. Da man nun nicht von jedem Teil vor der Reparatur eine chemische Analyse - und nein, Keinath, auch Du wirst keine durchführen - machen kann, welchen Werkstoff und welchen Kleber man da vor sich hat, sind das wieder mal ehr akademische Betrachtungen, als dass die Einwände irgendeinen Nutzwert hätten, wenn jemand vor dem konkreten Problem mit seinem Objektiv steht.

    Bei alleinstehenden Linsen kann man alles probieren und extremen Aufwand betreiben.. ob das aber alles in der Relation zum Nutz- oder Wiederverkaufswert stehen wird, ist mehr als fraglich, denn eine durch Fungus beschädigte Linse bleibt eine durch Fungus beschädigte Linse.

    Und den Aufwand Gläser neu vergüten zu lassen, wird sicher niemand bei den Kosten auf sich nehmen.

    Aber nach all den theoretischen Einwänden wäre ich dann doch mal gespannt, wie denn Deine Wege zur Pilzbekämpfung aussehen.
    Geändert von hinnerker (25.02.2013 um 06:23 Uhr)
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  5. #14
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    Standard Methoden der Fungus-therapie

    Ich finde es gut, das wir uns mit den konkreten Details der Fungus-Therapie hier näher beschäftigen. Ich glaube es gab einmal einen expliziten Fungus Thread dazu. Aus dem kam sozusagen auch der Backofenansatz, aber wie genau, und auf was zu achten ist, stand dort nicht. Das tragen wir jetzt zusammen.
    Ich meine Markus hat dort auch schon die anderen verschiedenen Formen mit harter UV Bestrahlung oder wie in der Lebensmittelindustrie radioaktiver Bestrahlung erwähnt und ist selber Anhänger der UV Methode. Die Exposition muß aber mit hoher Dosis erfolgen. Ich meine die Werte waren auch angegeben.
    Da ich leider nicht über die technische Einrichtung dieser hochfrequenten Strahlenquellen verfüge und die Höhensonne meiner Mutter schon vor Jahrzehnten entsorgt habe, fiel mir de Rückgriff auf die hauseigene Infrarotstrahlenquelle, genannt Backofen leichter. Also wer noch so ne alte Höhensonne hat, sollte es vielleicht zuerst damit versuchen und anschließend die nett riechende Ozonluft lüften. Bleibt nur noch die Frage, wie lange Duschen in der Höhensonne und bei welchem Abstand. Kannst Du uns das sagen Markus oder welche UV Quelle benutzt Du?
    Ich wünsche einen guten Start in die Woche an gemeinsamen Ziel.

  6. #15
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    Wie gesagt hatte ich erst einmal einen Pilz innerhalb einer verklebten Linsengruppe - und diese habe ich so gelassen.
    Man kann die sicher öffnen (mit einigem an Chemie), reinigen und neu verkitten. Aber das ist mir den Aufwand nicht wert.
    Ich werde sie weder ohne noch mit Objektiv in den Backofen stecken.

    Normal baue ich verpilzte Linsen aus und reinige dann die Oberflächen sowohl der Linse, als auch der Fassungsumgebung und Nachbarlinsen mit Pilz tötendem Desinfektions-Spray. Zudem brauche ich mir da erst gar keinen Kopf machen wie den Linsengruppen verklebt wären
    Klar gibt der Ausbau Arbeit, und ein gewisses Risiko ist auch dabei.
    Meiner Einschätzung mit meiner Erfahrung nach ist das Risiko aber geringer als im Backofen.
    Aber das variiert sicher je nach Erfahrung mit dem Werkzeug und den Objektiven - ein totaler Anfänger mit linken Händen wird bei der korrekten Anwendung der Backofenmethode sicher höhere Changen haben den Pilz zu "stoppen".

    Allerdings gehts mir neben dem Stoppen des Wachstums auch um die Entfernung des Pilzes. Und da kommt man mit konventionellen Mitteln eh um ein Zerlegen der Optik nicht rum.

    Noch ist es mir nie passiert das sich eine Linsegruppe separiert / delaminiert hätte, während ich an nem Objektiv bastle.

    Das "Stoppen" habe ich in Anführungszeichen geschrieben, da bei Hitze es nicht eine sichere Abtötungstemperatur gibt, sondern eine Kurve: Bei Temperatur x werden nach y Minuten z% Pilze überleben. So kann man den Bestand reduzieren, aber nicht auf 0%. Mehr dazu und auch zu Dosen auf meiner Glaspilz-Grundlagenseite.
    Für UV ist auch in Deutschland die Sonne ganz gut - das merkt man wenn Wäsche an der Leine bleicht.

    Eine 100% sichere Abtötung kann ich definitiv auch nicht garantieren - aber auch bei mir kam es nach einer Pilzreinigung auch nie zu einer neuen Verpilzung in dem Objektiv. Ich denke das ist eher eine Sache der richtigen Lagerung und Nutzung.
    Mit dem FD 300/2.8L habe in Norwegen auch einige der Wasserfälle in deren Nebel stehend fotografiert - und halt danach im Wohnmobil wieder für Trockung gesorgt.

    Es stellt sich fast die Frage, ob auch nicht einfach ein Sonnenbad und eine trockenen Lagerung den Pilz so am Wachstum hindern, das man sich keine weiteren Sorgen machen muß. Ganz ohne Backofen oder Zerlegung.
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  8. #16
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    Zitat Zitat von Keinath Beitrag anzeigen
    ...ein totaler Anfänger mit linken Händen wird bei der korrekten Anwendung der Backofenmethode sicher höhere Changen haben den Pilz zu "stoppen"... Das "Stoppen" habe ich in Anführungszeichen geschrieben, da bei Hitze es nicht eine sichere Abtötungstemperatur gibt, sondern eine Kurve: Bei Temperatur x werden nach y Minuten z% Pilze überleben. So kann man den Bestand reduzieren, aber nicht auf 0%...
    Da kann ich Dir nicht so ganz recht geben. Der ganze Vorgang ist pure Biochemie: Schon bei 45°C fangen die viele Eiweiße an zu verklumpen und sind damit für den Organismus kaum noch verwertbar. Bei 60°C wird bereits über 98% des Eiweißes zerstört, d.h. in seine Moleküle zerlegt, (=> Anti-Legionellen-Funktion in Brauchwasseranlagen), bei 75°C ist das Eiweiß zu 100% zerstört. Schon mit den verbleibenden 2% bei 60°C kann kein noch so widerstandsfähiger Organismus genügend anfangen, um zu überleben (Heißwasserbakterien in vulkanischen Quellen haben eine andere, auf Schwefel basierende, Lebensgrundlage). Er stirbt ab.
    Beim Glaspilz kann man also sagen: Im Backofen bei 65 - 70°C ist zu 100% der Pilz getötet und auch das Wasser ist entzogen. Es bleiben nur die organischen Reste, die allerdings wiederum einem neuen Fungus (Es genügen nur zwei Sporen (die überall in der Luft herumfliegen!), um einen Fungus entstehen zu lassen.) als Nahrungsgrundlage dienen können. Also: Trotz Anti-Fungus-Behandlung muß man die Objektive sachgemäß lagern, sonst...
    Und zur Beruhigung aller, die immer noch Bedenken haben: Ich stecke ganze Kameras (Natürlich keine mit Thermoplastanteilen!), auch Sofortbild, bei 70° in den Backofen und habe noch nie, ich betonen: Noch nie!, einen dadurch hervorgerufenen Schaden feststellen können.
    Die Vorgehensweise: Das Gerät / Objektiv immer nur zusammengebaut (!) in den kalten Ofen legen, Umluft ein, Heizung einstellen auf 65°C, die Hysterese des Reglers lässt die Temperatur bis 70°C ansteigen. Mindestens eine halbe, besser eine Stunde heizen, dann Heizung aus. Mit Umluft die Temperatur absinken lassen, bei etwas 25 - 30°C kann man das Teil entnehmen. Dann kann man die übliche Reinigung vornehmen.

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  10. #17
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    Ich selbst bin kein Biologe oder Biochemiker. Deshalb nutze ich das Internet um Wissen anzulesen.

    Hier habe ich eine wissenschaftliche Untersuchung zur Hitze-Desinfektion. Glaspilz oder "Aspergillus Opticus" gibts da nicht in der Liste, aber Pilze die auch bei 80°C länger als eine Stunde gebacken werden müßen, um 90% davon abzutöten.
    Der Schwarzschimmel der auch als Glaspilz aktiv sein kann, ist nach kurzen 15 Minuten bei 60°C um 90% abgetötet - zumindest die "Fäden" (Hypen).
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  12. #18
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    Zitat Zitat von Meiner Einer Beitrag anzeigen
    Der ganze Vorgang ist pure Biochemie: Schon bei 45°C fangen die viele Eiweiße an zu verklumpen und sind damit für den Organismus kaum noch verwertbar. Bei 60°C wird bereits über 98% des Eiweißes zerstört, d.h. in seine Moleküle zerlegt, (=> Anti-Legionellen-Funktion in Brauchwasseranlagen), bei 75°C ist das Eiweiß zu 100% zerstört. Schon mit den verbleibenden 2% bei 60°C kann kein noch so widerstandsfähiger Organismus genügend anfangen, um zu überleben (Heißwasserbakterien in vulkanischen Quellen haben eine andere, auf Schwefel basierende, Lebensgrundlage). Er stirbt ab.
    Beim Glaspilz kann man also sagen: Im Backofen bei 65 - 70°C ist zu 100% der Pilz getötet und auch das Wasser ist entzogen. Es bleiben nur die organischen Reste, die allerdings wiederum einem neuen Fungus (Es genügen nur zwei Sporen (die überall in der Luft herumfliegen!), um einen Fungus entstehen zu lassen.) als Nahrungsgrundlage dienen können. Also: Trotz Anti-Fungus-Behandlung muß man die Objektive sachgemäß lagern, sonst...
    So einfach ist es eben nicht! Keinath hat das schon richtig beschrieben, das ganze ist quasi eine Dosis-Wirkungskurve der Behandlung mit einem Effekt auf das Ziel (Pilz) welcher der Halbwertszeit eines Nuklides ähnelt, also einer exponentiellen Verringerung der überlebenden Pilze. Dementsprechend ist es eben statistisch nicht sicher, das bei 65-70°C alle lebenden Teile des Pilzes abgetötet werden. Und natürlich reichen 2% lebendes Gewebe bei einem komplexen Mehrzeller nicht aus um sich zu regenerieren, bei einem Überlebenskünstler wie einem Pilz jedoch schon. Also ist diese Überlegung leider nicht ganz richtig. Zum anderen vergißt Du, bestimmte Einweiße sehr (hitze)stabil sein können. Eine pauschale Aussage: bei 75°C sind 100% der Proteine denaturiert ist jedenfalls nicht zutreffend.

  13. Folgender Benutzer sagt "Danke", Miles Teg :


  14. #19
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von Miles Teg Beitrag anzeigen
    So einfach ist es eben nicht! Keinath hat das schon richtig beschrieben, das ganze ist quasi eine Dosis-Wirkungskurve der Behandlung mit einem Effekt auf das Ziel (Pilz) welcher der Halbwertszeit eines Nuklides ähnelt, also einer exponentiellen Verringerung der überlebenden Pilze. Dementsprechend ist es eben statistisch nicht sicher, das bei 65-70°C alle lebenden Teile des Pilzes abgetötet werden. Und natürlich reichen 2% lebendes Gewebe bei einem komplexen Mehrzeller nicht aus um sich zu regenerieren, bei einem Überlebenskünstler wie einem Pilz jedoch schon. Also ist diese Überlegung leider nicht ganz richtig. Zum anderen vergißt Du, bestimmte Einweiße sehr (hitze)stabil sein können. Eine pauschale Aussage: bei 75°C sind 100% der Proteine denaturiert ist jedenfalls nicht zutreffend.
    Aber ist letztlich eine "Splitting Hairs -Debatte", denn auch mit jeder anderen Methode lassen sich die entsprechenden Zweifel an der vollständigen Abtötung des Pilzes anbringen. Selbst bei Behandlung mit einem Fungizid und komplett zerlegtem gereinigten und sterilisiertem Objektivgrundkörper (was wohl keiner bei den alten Schinken machen wird) wirst Du die 100% nicht erreichen.

    Und wichtig ist auch nicht den Pilz selbst abzutöten, was eben bis auf das Restrisiko zwar nach allen Methoden möglich ist, sondern in erster Linie geht es darum, ihm die Nahrungsgrundlage zu entziehen. Und die besteht nunmal aus organischem Material. Ohne dieses könnte er sich überhaupt nicht erst ausbreiten. Deshalb auch weg mit den Leder-Köchern und synthetischen Ersatz genommen.
    Das organische Material bekommt man in den meisten Fällen mit derartigen Temperaturen im Backofen geknackt. Zur Not auch ein bißchen mehr am Temperatur-Regler schrauben..

    Warum unsere Altvorderen wohl die Bettwäsche und Weißwäsche ständig gekocht haben?

    Warum werden Dinge heute im Lebensmittelbereich hocherhitzt?

    Das sind so zwei Fragen, die mir dabei immer wieder in den Sinn kommen. Und das ist sicherlich nicht mit dem Weiß´der Wäsche zu erklären, sondern im Abtöten von Keimen und sonstigem organischen Material, das sich in KLeidung und Bettwäsche findet.

    Also mir ist es eigentlich egal, welche theoretischen Dinge sich nach der einen oder anderen Methode als Restrisiko einstellen.. wichtig ist nur, dass die Dinger nicht weiterwachsen und das wie gesagt hat nach der Backofenbehandlung bisher keiner der Probanden gezeigt.

    Der Rest ist in meinen Augen reine Panikmache und auch Objektive, die ich in der Reinigung bei Olbrich hatte, mitsamt Entfernung von Fungus, wurden nie so zerlegt und gereinigt. Ich entsinne mich an mein Biotar 1.5/75mm, das zur Beseitigung des Glaspilz bei Olbrich war.. es wurde nicht komplett zerlegt, sondern im Gegenteil wurde ich darauf hingewiesen, dass eher die Gefahr einer einer Separation bei der Zerlegung gegeben sei, als das ich mir über den Fungus nach der Behandlung noch Gedanken machen müsste. Ich hatte da drum gebeten, um auch gleich die Schwärzung neu zu machen, die sich langsam ablöste und helle Stellen bekam.

    Und das ist deckungsgleich mit meinen Erfahrungen.

    So werde ich die Objektive weiterhin auf diese Art behandeln, wer das meint anders machen zu müssen.. letztlich hab ich nicht die Weißheit mit Löffeln gefressen, aber auch eine vollständige Zerlegung und eine Behandlung mit einem Fungizid mit allen Risiken, bis hin zur weiteren Schädigung der Vergütung durch "herumgeschrubbe" auf den innenbereichen der Linsen oder die Gefahr der Separation gehe ich zumindest mit meinen und den mir anvertrauten Objektiven nicht ein.

    LG
    Henry
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