Lustiges Thema.
Hab in der letzten Woche gerade viele alte Geräte neu aufgebaut und mich da noch mit Prozessoren aus der Athlon 64 Familie (muss wohl so um 2003 oder 2004 gewesen sein) beschäftigt.
Konkret ging es dabei um den Neuaufbau meines alten Musikstudios aus den Tontechniker-Zeiten.
Ich war ausserordentlich erstaunt, was doch damals mit diesen Computern möglich gewesen ist mit einem minimalen Arbeitspeicher von nur 2GB, die ein 32bittiges Windows nur adressieren konnte.
Harddisk Recording ist schon eine anspruchsvolle Angelegenheit, wenn man wie ich damals Live-Mitschnitte über 24 oder 48 Spuren gemacht und diese später im Studio bearbeitet hat mit allen möglichen digitalen Plugins.
Aber es besteht kein Unterschied darin, ob ich eine MOTU 24i DSP Einheit nun an einem alten Rechner mit einem Athlon XP und nur 2GB Speicher arbeiten lasse, oder mit einem I7 - der letzten Generation 11.
Es haben sich inhaltlich lediglich die notwendigen Steckkarten zum Anschluss an den PCI Bus verändert. Wo in den alten Systemen rund um Athlon und Co. PCI Steckkarten mit 5V zum Einsatz kamen und perfekt liefen, brauchte man schon eine Generation weiter und dem Schritt auf PCIx wieder eine neue Karte, die mit 3,3V Betriebsspannung auskam. Dann verschwanden die ISA Slots komplett von den Mainboards, so dass in den neuesten Rechnern mit modernsten Prozzis, neue PCIe also PCI Express Karten des Typs 1 erforderlich wurden.
Wenn ich mir den heutigen, ständig nach neuer Hardware schreienden Markt für Unterhaltungselektronik (hier Computer) ansehe, stelle ich fest, das ich diesen Mist eigentlich nicht brauche. Trotz moderner Hardware die ich auch mein eigen nenne, stelle ich immer wieder fest das es - wie beschrieben - überwiegend die geänderten Schnittstellen in den Rechnern sind, die einem das Leben schwermachen und Neukäufe erforderlich machen. Klar, es gibt beim Transfer zwischen Datenträgern erhebliche Fortschritte in der Geschwindigkeit. So ist es natürlich toll, das die SSDs eingeführt wurden, inzwischen M2 SSD Steckplätze vorhanden sind, was Dateioperationen deutlich schneller macht.
Nur nimmt man es realistisch, ist unterm Strich keines der Recording Studios, egal ob 1.Generation mit Athlon XP oder 64 oder heutige Technik irgendein Unterschied zu spüren.
Das Einzige, was ich aber immer schon anders gemacht habe: Ich habe zwei Rechner am Laufen... gelegentlich wird der Musikrechner eingeschaltet, wenn es was zu recorden gibt. Der hat nie eine Internet - Verbindung gehabt und wird sie auch nie mehr bekommen.
Ich pfeife daher auf irgendeinen Microsoft Support älterer Betriebssysteme. Warum sollte ich so ein tolles System der Gefahr aussetzen, dass Microsoft mal wieder irgendetwas verschlimmbessert.
Diese Jagd nach dem neuesten... braucht man nicht mehr und viel wichtiger ist, was die Antiviren - Entwickler und VPN Experten noch weiter entwickeln.
Wenn man sich einmal an den Gedanken gewöhnt hat, nicht immer alles in einem Gerät abstricken zu wollen und nach der "eierlegenden Wollmilchsau" zu gaffen, werden Entscheidungen einfacher.
LG
Henry