Was für eine Digital-Kamera nutzt Du denn?
Kannst Du bei Liveview die Ecken besser scharf stellen?
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Ich vermute es ist nicht der Adapter. Da gibts bei der Schärfe nur 3 Ebenen/Positionen: Unendlichstellung, Dezentrierung und Verkippung und diese kann man anhand von Aufnahmen einigermaßen verläßlich prüfen. Zu bedenken wäre nach meiner Einschätzung eventuell auch, das Minolta hat wie ausgeführt 8 Linsen in 8 Gruppen. Das vergleichbare Canon FD 2,8 / 24 mm ist aus 10 Linsen in 9 Gruppen aufgebaut. Solange im Minolta keine Sonderkonstruktionen, z.B. Asphären, eingebaut sind, wird dies sich in der Regel in den Randbereichen bemerkbar machen und erst bei stärkerem abblenden wieder ausgleichen.
Hallo Hias,
Dass sich das 24er-Objektiv mit Film besser schlägt als am digitalen Sensor, liegt eher an der Auflösungsleistung. Das MD Rokkor II 24/f2.8 galt mit Film immer als weitaus besser (schärfer) als die IIIer-Variante, bei digital ist es schon fast umgekehrt. Bei den Nikkonianern war im Gegensatz zu den Canonianern auch Ernüchterung angesagt, als die Schärfefreaks ihre Nikkore an die A7 schraubten.
Ich habe mehrere MD-Adapter, finde aber tatsächlich den von Novoflex am besten, hält bombenfest (fast zu fest) und muss innen nicht separat mattiert werden. Bei einem knappen Dutzend Minolta-Linsen lohnt sich das auch (ok, ich habe …äh "ein paar mehr" Minolta-Linsen).
Ich glaube trotzdem nicht, dass die Eckenprobleme am Adapter liegen, da in der Fläche Deiner Bilder Kontrast und - mit Abstrichen- auch Schärfe gut sind. Gerade der Tonwertkontrast wäre bei Reflexionslicht erkennbar herabgesetzt.
Hast du du die richtige, passende Gegenlichtblende verwendet? Wenn ja, würde ich wie CanRoda eher von Dezentrierung etc. ausgehen. Leider.
Ich habe mein Archiv nicht durchwühlt, aber ein Flickr-Beispiel mit Film (Portra 160) gefunden, hier zu sehen. Auch da sind die Ecken besser als bei Deinen X700-Beispielen, dabei scheint es sich auch noch um das MD II zu handeln.
Ähnliches an der A7, hier ein Beispiel.
Selbst bei einer Blende, vermutlich unter 5.6 (siehe Vignettierung) zeigt das 24er hier ein besseres Ergebnis als Dein Exemplar.
Grüße
Nils
Ich verwende eine Sony A7II und das habe ich bisher nicht probiert. Mache ich und zeige die Ergebnisse.
@CanRoda: Schau Dir mal die Bilder von Nils (Kielerjung) an. Das ist dasselbe Minolta-Modell an derselben Kamera mit einem anderen Adapter (Novoflex) und der Unterschied ist zu meinem Exemplar ist groß. Ein intaktes und korrekt adaptiertes Minolta 2.8/24mm MDIII sollte auch dem Canon nFD 2.8/24mm nicht weit nachstehen.
Gruß Hias
Die Bilder von Nils sind wirklich gut und so ist das Minolta bestens zu gebrauchen. Das hat mich auch erstaunt. Nachdem du mehrere Minolta Linsen besitzt wäre die Anschaffung eines zusätzlichen Novoflex Adapters schon überlegenswert. Ich habe aus Gründen des bequemen Wechsels meiner Fremdobjektive mehrere Adapter und kann so sehr einfach zwischen Originallinse und Fremdobjektiv am Gehäuse hin und her wechseln. Bezüglich der Linsenzahl von Objektiven, vergleiche ich mein altes Skoparex 3,4/35mm 6 linsen in 5 Gruppen mit dem SMC Takumar 3,5/35mm 5 Linsen in 4 Gruppen dann sind erstaunliche Unterschiede in der Qualität der Abbildung festzustellen. Selbst das EF 2,0/35 mm mit 7 Linsen in 6 Gruppen und deutlich neuerer Rechnung ist kaum besser als das Skoparex nur eben lichtstärker.
Hallo Hias,
ich habe hier: https://lensqaworks.com/2018/01/10/minolta-md-24mm-2-8/
einen sehr interessanten Testbericht über Dein 24mm Rokkor gefunden. Die Aufnahmen
sind qualitativ so gut, dass Dein Objektiv einen größeren Fehler im Inneren haben muß.
Auf dieser Seite ist auch ein Link "disassembly in pictures", wo man zumindest den Bildern
entnehmen kann, wie das Objektiv zu zerlegen ist. Die Beschreibung ist leider auf
japanisch. Aber auf dem letzten Foto kann man eine kleine Führungsrolle aus Metall
erkennen, die wohl für die Bewegung der Linsen zueinander zuständig sein dürfte.
Das würde ich mir mal genauer ansehen (natürlich nur wenn gewisse feinmechanische
Fähigkeiten vorhanden sind).
Wie bereits vermutet habe, glaube ich immer noch, dass dieses Objektiv irgendwann einmal
offen war und dann beim Zusammenbauen etwas schiefgelaufen ist. Es deutet für mich
einiges darauf hin, dass der Abstand der zueinander beweglichen Linsengruppen
"floating elements" nicht ganz korrekt ist.
Wie schaut es denn mit der Randschärfe im Nahbereich aus? Wenn die genauso schlecht
ist, wie im Unendlich-Fokus, dann spricht doch einiges für meine Theorie.
Ich finde aber dieses Objektiv, zumal in dem schönen äußerlichen Zustand, auf jeden
Fall für reperaturwürdig.
Übrigens, bei 10 Minolta Objektiven würde ich mir schon alleine deshalb einen Novoflex
Adapter gönnen, weil man da auch bei häufigerem Objektivwechsel sichergehen kann,
dass auch nach dem 3000sten Objektivwechsel alles noch stramm sitzt.
LG Christian
Wie Christian glaube ich, dass die Linsengruppen untereinander aus dem Takt geraten sind, was bei Objektiven mit "Floating elements" einfach passieren kann. Das Objektiv ist meiner Meinung nach nicht unbedingt das Opfer eines gescheiterten Reparaturversuchs - es würde schon genügen, dass die Führungsrolle sich löst und sich dadurch die Einstellung ändert. Eine Selbstreparatur würde ich nur empfehlen, wenn einige Erfahrung in der Objektivreparatur besteht und viel Zeit und Geduld vorhanden sind. Ansonsten würde ich dieses schöne Objektiv einfach reparieren lassen.
LG Volker
..würds trotzdem mal mit nem anderen, billigen China-Adapter probiern, nicht mit dem K&F..ich hatte häufiger Unterschiede was das angeht.
grüße
Hallo,
vielen Dank für die zahlreichen Vorschläge und Hinweise. Zwei Hinweisen bin ich noch nachgegangen und zwar, ob das Problem auch im Nahbereich besteht (ja) und ob Fokussieren auf den Bildrand die Situation verbessert (ein wenig, v.a. im Nahbereich).
Alle Bilder an der Sony A7II, K&F Adapter, f8
Nahbereich - volles Bild
Fokus auf die Bildmitte - Bildmitte
100% Crop
Fokus auf die Bildmitte- Rand
Fokus auf den Bildrand - Bildmitte
Fokus auf den Bildrand - Bildrand
Im Nahbereich führt Fokussieren auf den Rand zu einer Verschlechterung der Mitte und einer Verbesserung (aber nicht richtig gut) am Rand. Die Mitte erreicht die beste Schärfe vor dem Unendlichanschlag, der Rand am Unendlichanschlag.
Unendlich, mittlere Entfernung - volles Bild
100% Crop
Fokus auf die Bildmitte - Bildmitte
Fokus auf die Bildmitte - Bildrand
Fokus auf den Bildrand - Bildmitte
Fokus auf den Bildrand - Bildrand
Im diesem Bereich führt Fokussieren auf den Rand zu einer geringfügigen Verschlechterung der Mitte und einer Verbesserung (aber nicht richtig gut) am Rand. Die Mitte erreicht die beste Schärfe vor dem Unendlichanschlag, der Rand am Unendlichanschlag.
Unendlich - Landschaft - volles Bild (mal wieder der Brombachsee)
100 % Crop
Fokus auf Bildrand (den Fokus auf die Mitte erspare ich Euch)
Bildmitte
Bildrand
In diesem Bereich hilft nichts, Fokussieren auf den Rand verbessert hier wenig, die Ergebnisse (bei f8) sind schlecht.
Ich werde demnächst mal die Werkstatt von Herrn Wiener besuchen. Hab schon von außen reingeschaut, sehr chaotisch und Herr Wiener sieht sehr alt und etwas gebrechlich aus. Aber vielleicht kriegt er es ja hin.
Gruß und vielen Dank
Hias