Liebe Altglasfreunde,
mit "Entsetzen" habe ich festgestellt, dass das
Konica Hexanon AR 35mm f2
hier im DCC noch gar keine Vorstellung hat.
Ich habe soeben nämlich auf meiner Seite unter
https://www.nikolaus-burgard.de/obje...on-ar-35mm-f2/
ein sehr umfangreiches Review dieses Objektives fertiggestellt inklusive Schärfereihen,Verzeichnungstests etc. -
unterstützt mit analogem Material von einem Fotofreund. Für die detaillierte Analyse müsst ihr dort reinschauen - hier möchte ich aber gerne einige der Bilder ebenfalls zeigen.
Für die Konica Autoreflex (AR)- Reihe gab es über den langen Produktionszeitraum von 1965 bis 1987 nur 2 verschiedene 35mm-Weitwinkelobjektive.
Das lichtstärkere unter ihnen war das Konica Hexanon AR 35mm f2, das ich euch hier gerne vorstellen möchte.
Produziert von 1971 bis 1987, gab es von diesem Objektiv zwei sich nur durch die äußere Erscheinungsform unterscheidende Versionen:
- die frühere Version mit metallenem Fokusring
- die spätere Version mit waffelartiger Gummierung am Fokusring.
Beide Versionen haben die gleiche optische Rechnung.
Einige technische Daten:
Blende: von f2 bis f16, in halben Stufen rastend, 6 Blendenlamellen
Optisches System: 9 Linsen in 7 Gruppen
Naheinstellgrenze: 30cm
Filtergewinde: 55mm
Länge: 57mm
Gewicht: 320g
Und so sieht das schöne Objektiv aus:
Das Objektiv hat eine normale Auszugsfokussierung.
Am kürzesten ist es bei unendlich-Einstellung,
je weiter man in den Nahbereich fokussiert, desto länger wird es.
Ich benutze das Objektiv adaptiert an die Sony Alpha 7III und 7RIII.
Der einfachste Weg der Adaption ist ein handelsüblicher Konica AR auf Sony E-Mount-Adapter.
Ein Fotokollege, Hans-Jürgen Diener aus Dresden, hat mir zur Adaption der Konica-Objektive einen speziellen Helicoid-Adapter (mit einer zusätzlichen Fokussierung für erweiterten Nahbereich) gebaut. Aufgrund der Kürze des Adapters fällt diese Erweiterung jedoch relativ gering aus - aber immer noch besser und bequemer als das Zwischenschrauben eines Zwischenringes, vor allem flexibler, da stufenlos.
Hier seht ihr neben dem Objektiv einmal den Adapter in Unendlich-Position, das nächste Bild zeigt die maximale Erweiterung durch Auszug.
Und so sieht das Objektiv fertig adaptiert an eine der Testkameras, hier die Sony Alpha 7RIII, aus.
Eine stimmige, gut in der Hand liegende Kombination, die auch nicht frontlastig ist.
Das Testobjektiv hat eine makellose Optik - keine Kratzer oder Beläge auf den Linsen.
Der Blendenring ist Konica-typisch schwergängig und etwas hakelig.
Die Fokussierung meines Exemplares ist relativ zäh und hat um den Drehpunkt herum immer minimales Spiel. Da ich aber auch schon andere Konica 35mm f2 ohne dieses Problem in der Hand hatte, gehe ich bei meinem von einem Einzelfall aus und verbuche das unter "Pech gehabt". Es macht die Bedienung etwas gewöhnungsbedürftig, funktioniert aber tadellos.