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Thema: Minolta X-300: Wieder in Dienst gestellt

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Standard Finale

    Was heute noch zu tun ist:

    1. Austausch der defekten Ziffernscheibe im Bildzählwerk
    2. Reinigung
    3. Ersatz für die fehlende Daumenauflage neben dem Auslöser
    4. Montage




    Die Ziffernscheibe


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    Erfreulicherweise lässt sich die Scheibe aus einer X-700 ausbauen und übernehmen

    Oben eine bereits kräftig demontierte Spenderkamera und unten die X-300.


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    Die Ziffernscheibe kann nach Abziehen ihrer Halterung abgenommen werden.

    Dazu muss sie vorher von einem Sicherungsstift abgehoben werden.


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    Links unten die Feder, gegen die die Scheibe dreht.

    Öffnet man nach den Aufnahmen die Rückwand der Kamera, schnellt die Scheibe auf die Position "S" zurück.

    Dafür ist die kleine Haltenase da, die jetzt wieder vorhanden ist.


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    Die Ziffernscheibe ist in die X-300 eingesetzt.

    Ausgehend von der 36 auf der Scheibe muss die Scheibe einmal gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden, damit die Feder Spannung aufnimmt.

    Dann kann die Halterung aufgesetzt werden.


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    Test bestanden.

    Die Scheibe geht jetzt auf Position "S", sobald die Rückwand geöffnet wird.



    Reinigung


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    Geschirrspülmittel, Abtrocknen, mit Druckluft die Nässe aus den Fugen blasen und eine Wärmedusche.

    Jetzt sind die Teile - fast - sauber.

    Wo sich noch Schmutz gehalten hat, arbeite ich nach Zusammenbau mit Reinigungsstäbchen nach.



    Die Daumenauflage


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    Vorne eine andere X-300, die noch die schwarze Daumenauflage hat. Dahinter die Reparatur-Kandidatin.


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    Da ich keinen Ersatz habe, muss ich einen bauen.


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    Sugru - "der formbare Allzweckkleber" - ist dafür ideal


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    Die Masse lässt sich kneten und in jede gewünschte Form bringen.

    Innerhalb von 48 Stunden härtet sie aus.


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    Die Halteplatte ist mir Sugru aufgefüllt.


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    Mit der vorhandenen Daumenauflage als Stempel lässt sich die Riffelung eindrücken.

    Fertig - jetzt noch austrocknen lassen



    Montage


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    Der Hauptschalter auf der Gehäuseabdeckung kuppelt über einen Stift mit dem Schalter auf der Platine.

    Ein Haltering fixiert ihn von innen.

    Da der Haltering nicht mehr richtig hält - vermutlich durch das Aushebeln zuvor - schmelze ich den Stift aus Kunststoff mit dem Heißluftkolben etwas ein.

    Jetzt sitzt er auch ohne Haltering fest


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    Über dem Prisma ist in der Gehäuseabdeckung eine transpartente Kunststofffolie angebracht, die sich an einer Seite gelöst hat.

    Schneller als mit Klebstoff geht die Fixierung mit doppelseitigem Klebeband.


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    Die drei Kabel sind wieder angelötet.


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    Wieder in Dienst gestellt
    Gruß,

    Andreas

  2. 2 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  3. #2
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    Standard

    Was auf den Bildern nicht zu sehen ist:

    Bevor der Sugru auf die Halteplatte aufgebracht wird, muss diese aufgeschraubt sein.

    Und dazu ist es notwendig, dass vorher der Aufzughebel montiert ist.

    Sonst müssen in der Sugru-Füllung die beiden Schraubenköpfe freigelegt werden, damit die Platte abgeschraubt werden kann.

    Ich lernte es nach Wiederholungen
    Gruß,

    Andreas

  4. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  5. #3
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    Standard Thema ESD (Electro Static Discharge)

    Wenn es an die Elektronik der X-Kameras geht, ist eine ESD-Tischmatte mit Armband sinnvoll.

    Die Matte setzt darauf abgelegte Gegenstände auf Erdpotenzial, mit dem der Reparateur über das Armband ebenfalls verbunden ist.

    Damit werden unterschiedliche Potenziale auf ein gemeinsames Potenzial gebracht, was elektrostatische Entladungen verhindern soll.


    Potenzialdifferenzen (= elektrische Spannungen) können sehr hoch sein.

    Bei einem plötzlichen Potenzialausgleich ohne ESD-Vorkehrungen - zB zwischen Hand und Platine der Kamera - können kurz hohe Ströme fließen, die Halbleiter-Bauteile (IC) beschädigen können.


    Im ESD-Equipment sind ua. Widerstände enthalten, die einen plötzlichen Potenzialausgleich verhindern.

    Die Spannung baut sich damit langsamer ab, da ein kleinerer Strom fließt, der für Halbleiter-Bauteile nicht mehr gefährlich sein sollte.


    Bei älteren Kameras, wie zB Minolta-X, ist das ein Thema, um das man sich beim Öffnen der Kameras kümmern sollte. Es wird auch im Service-Manual darauf hingewiesen.

    Die Elektronik neuerer/aktueller Kameras sollte da unempfindlicher sein, es sind auch Schutzmaßnahmen eingebaut, soweit ich Bescheid weiß.




    Zum Thema ESD s. zB:

    ESD-Schutz: Tipps, Maßnahmen & Normen für Betriebe (jh-profishop.at)
    Gruß,

    Andreas

  6. #4
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    Standard Filmindikator

    Gestern, nach Montage der X-300, habe ich gesehen, dass der Filmindikator - der orangefarbene Balken hinter einem kleinen Fenster - einen durchgezogenen Film anzeigt. Es ist aber kein Film eingelegt.

    Hier die Position des Filmindikators:

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    Und darunter, mit abgenommener Gehäuseabdeckung:

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    Etwas aufs Gehäuse klopfen, lässt den Balken wandern.

    Offenkundig ist der Filmindikator ausgekuppelt.

    Also muss ich nochmals die obere Gehäusabdeckung abnehmen.

    Dazu muss ich die Daumenauflage aus Sugru über den darunterliegenden beiden Schraubenköpfe aufbohren, um die Halteplatte abnehmen zu können. Erst dann kann ich den Filmtransporthebel ausbauen.

    Es ist also feine und präzise Bohrarbeit erforderlich, um die Schrauben lösen zu können.

    Ansonsten müsste ich die Daumenauflage entfernen und das Sugru-Werk wiederholen.

    So brauche ich dann nur die Bohrlöcher zu schließen.

    Ich schaue mir das mit der nächsten Minolta-X-Kamera an, die zum Check drankommt.

    Zuvor werde ich das Service Manual konsultieren, um den Mechanismus des Filmindikators zu erkunden.
    Gruß,

    Andreas

  7. 3 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  8. #5
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    Standard Reparatur Filmindikator

    Der orangefarbene Balken unter dem kleinen Sichtfenster rechts vom Auslöser führt ja ein Eigenleben (s. im Thread oben).

    Er soll nur bei durchgezogenem Film sichtbar sein und dessen korrekten Transport anzeigen, durch stetiges Wandern nach rechts, ohne dabei auszuschwingen.

    In der X-300 schlenkert er hin und her.

    Also ans Werk



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    Da vor dem Abnehmen der oberen Gehäusehälfte die Daumenauflage abgeschraubt werden muss - die ich mit Sugru nachgebildet habe - messe ich anhand einer anderen X-300 die Schraubenkopfpositionen darunter ab und markiere sie.


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    Jetzt kann ich die Schraubenköpfe sachte mit dem Dremel Stylo und einem passenden Bohrer freilegen ...


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    ... und die Daumenauflage abschrauben.

    Wenn alles erledigt ist, schließe ich die Bohrungen wieder mit Sugru.


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    Eine aufgegebene X-700 - im Bild unten - deren Filmzählwerk noch intakt ist, zeigt rasch das Problem:

    In der X-300 fehlt dem Filmindikator eine Feder, die ihn gegen die Achse des Filmaufzughebels drückt.

    Damit ist klar, dass der kleine Balken keinen Halt hat und auch den Transport eines Filmes nicht korrekt anzeigen kann.


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    Hier ist die Befestigung der Feder an der X-700 zu sehen.

    Der Balken ist auf eine Achse gesteckt und kann abgezogen werden.


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    Dazu demontiere ich zuvor die Ziffernscheibe des Bildzählwerks, um Balken und Feder nicht heraushebeln zu müssen.


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    Und schon sind zwei Ersatzteile kassiert ;-)


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    Einbau der beiden Teile in die X-300.

    Der Pfeil zeigt die Befestigung des unteren Federendes am Gehäuse.


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    Beim Zusammenbau fädle ich die Ziffernscheibe unter den Filmindikator ein.

    Der Pfeil zeigt hier auf das Ende ihrer zugehörigen Feder, die am Gehäuse festhakt.


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    Fixierung des Aufbaus mit der Halteplatte


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    Fertig

    Der Balken sitzt nun fest und wird von seiner Feder in Position gehalten.


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    Nach dem Zusammenbau stelle ich fest, dass der Filmtransporthebel gegen Widerstand läuft.

    Ursache ist das obere Ende seiner Feder, gegen die er dreht und das zu weit nach oben steht.


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    Damit kratzt das Federende gegen die Unterseite der Daumenauflage.

    Hier ist der Effekt zu sehen.


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    Bei dieser kurzen Länge ist es aussichtslos, zu versuchen, das Federende zu biegen.

    Da die Feder, anders herum eingelegt, ebenso kratzt, greife ich nach einer meiner schwersten Waffen ;-)

    Der Elektronik-Seitenschneider mit eingesetzter Hartmetallschneide von Knipex kürzt den überstehenden Teil der Feder ohne Mühe.


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    Jetzt ist Schluss mit der Kratzerei.

    Da die Daumenauflage direkt auf dem Aufzughebel aufsetzt, trage ich dünn Ballistol Silikonöl auf, das die Reibung reduziert.

    Dass die Daumenauflage und der Filmaufzughebel kontaktieren, ist mir suspekt. Eventuell ist hier etwas im Ensemble verbogen, eine Fallmarke ist ja gleich daneben an der Gehäusekante zu sehen.


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    Jetzt kann ich die Bohrungen wieder mit Sugru schließen.


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    Die X-300 ist nun völlig wiederhergestellt.

    Das MC 50/1,7 war dabei und wird ein eigenes Reparaturprojekt sein.

    Es gibt eine Delle im Filtergewinde und auch Putzen ist fällig.


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    Danke an meine beiden aufgegebenen X-700, die sich wieder bereitwillig und selbstlos für Anschauungszwecke und zur Ersatzteilabgabe zur Verfügung gestellt haben!
    Geändert von Ando (23.10.2023 um 19:56 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

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