Heute beginne ich mal mit einer Vorstellung, die ich hier schon seit Monaten angekündigt, aber bisher nicht in die Tat umgesetzt habe.
Vorstellen möchte ich mein derzeit weitestes Objektiv, das Minolta AF 2.8/20mm und das ist m.E. wirklich eine Vorstellung wert, auch weil es derzeit recht günstig zu haben ist (deutlich günstiger als das Minolta MD 2.8/20mm und das MC 2.8/21mm).
Es gehört zu den frühen Objektiven des Minolta AF-Systems und kam wohl schon 1986 auf den Markt. Es hat auch noch die ordentliche Metallfassung der frühen Minolta AF-Objektive.
Linsen/Glieder 10/9
Länge 53mm
Durchmesser 78mm
Gewicht 285 g
Naheinstellgrenze 0.25 m
Filter 72 mm
Stangenautofokus
Obwohl es ebenfalls 10 Linsen in 9 Gliedern hat, ist es vom optischen Aufbau nicht mit dem Minolta MD 2.8/20mm identisch, sondern hat eine größere Frontlinse.
Eigentlich ist es ein recht kompaktes Objektiv, mal von der großen Frontlinse abgesehen. Ich habe es einmal an die Minolta 505si super meiner Frau gehängt, auch wenn damals vermutlich kaum jemand eine 20mm-Festbrennweite an einer derartigen Billigplastik-Consumer-SLR betrieben hat.
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Adaptiert an die Sony A7II sieht die Welt leider anders aus, zusammen mit dem hier gezeigten LaEa3-Adapter (und der ist noch deutlich weniger voluminös als der LaEa4, der Autofokus ermöglicht) wird eine recht große Optik draus, bei der man schon zweimal überlegt, ob man sie mitnimmt.
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Ich hab zum Größenvergleich mal das wirklich kleine Voigtländer Color Skopar 3.5/21mm daneben gestellt, das bei mir das Minolta wohl überwiegend ablösen wird, weil das halt überall reinpasst. Wobei ich das Minolta angesichts seiner Leistung und seiner Farben wohl behalten werde.
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Zunächst eine Schärfereihe mit der modernen St. Nikolaus-Kirche in Neuried als Motiv, JPGs aus der Kamera, lediglich ein wenig verkleinert. Keine Perspektivkorrektur, keine Schärfung.
Sony A7II, LaEa3-Adapter, manuell fokussiert (AF geht nur am LaEa4), Stativ, Fernauslöser
Minolta AF 2.8/20mm f.2.8 DSC06241.JPG f.4 DSC06242.JPG f5.6 DSC06243.JPG f8 DSC06244.JPG f11 DSC06245.JPG
Die Bilder sind nur leicht verkleinert, klickt drauf und macht Euch selbst ein Bild.
Ich finde die Optik - gerade auch angesichts ihres Alters - ziemlich gut.
Bei Offenblende besteht eine erhebliche Vignettierung und Richtung Bildrand und Bildecken fallen sowohl Schärfe, als auch v.a. Kontrast ab, aber selbst in den Ecken sind durchaus noch Details zu erkennen.
Bei f4 und f5.6 verringert sich die Vignette und der Kontrast erhöht sich, der Schärfebereich vergrößert sich nach außen und bei f5.6 sind nur noch die äußersten Ecken unschärfer.
Bei f8 macht das Objektiv nochmal einen Sprung und ist scharf bis in die äußersten Ecken, bei f11 tut sich nicht mehr viel, die Schärfe ist vielleicht ein bisschen gleichmäßiger über das ganze Bild.
Zumindest an dem nicht sehr fordernden 24MP Kleinbildsensor der A7II gibt es abgeblendet bei der Schärfe m.E. wirklich gar nichts auszusetzen. Vielleicht mag mal jemand die Optik an eine A7Rxx hängen, ob sie da an ihre Grenzen kommt.
Ich hänge noch zwei weitere Bilder von der neuen St. Nikolauskirche und ein allerdings bearbeitetes (v.a. Perspektivkorrektur) Bild der alten St. Nikolauskirche aus dem 15Jh. (die mittlerweile wohl wieder für die Gottesdienstteilnehmer reichen würde) in Neuried an.
f11 1/60s ISO320
DSC06250.JPG
f11 1/60s ISO640
DSC06252.JPG
f8 1/60s ISO100
DSC06264.jpg
Leider habe ich beim Bearbeiten in Darktable oft Farbverschiebungen, die die schönen Minolta-Farben (aus meiner Sicht) verfälschen.
Gruß Matthias
- Fortsetzung folgt -