Zitat von
Bastl
Die Deutsche Kameraindustrie war in erster Linie Eines: unglaublich arrogant. Man sah den Hauptkonkurrent nicht im Ausland sonder in den eigenen Landesreihen. Als die ersten Zugpferde ihre Pforten schlossen, meinten die Anderen die Kriese durch den Gewinn der frei gewordenen Kunden zu überwinden. Man unterschätzte die Geschwindigkeit der japanischen Fotoindustrie und hatte die überwiegenden Kundenbedürfnissen VOLLKOMMEN falsch eingeschätzt.
Nun herrscht Heute aber eine etwas andere Grundlage vor. Erstens ist den japanischen Unternehmen die Vergangenheit der deutschen Kameraindustrie sehr wohl bewusst.
Dann gibt es Heute sehr viel bessere Verfahren um mit Kunden zu interagieren um deren Bedürfnisse zu ermitteln, auch CRM genannt (Customer-Relationship-Management).
Und man kann 2015 um einiges schneller auf ein Konkurenzprodukt reagieren als noch vor 50 Jahren (Produktionsprozesse sind vollautomatisiert, Produkte beruhen meistens auf Modulstukturen).
Ich habe eher das Gefühl das die Duopole Nikon und Canon die letzten Jahre versucht haben die Entwicklung in der Kameraindustrie zu entschleunigen um höhere Gewinne zu erwirtschaften.
Das ist auch legitim, nur war Sony mit der A7 weltweit so erfolgreich das diese Strategie beiden Unternehmen einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Sony ist nun in der Position des Läufers. Nikon und Canon müssen nun schauen das sie ihn möglichst bald einholen.
Fuji, Pentax und co. haben nicht die Ressoucen um kurzfristig angelegte Strategieänderung durchzuführen. Hier wird man eher die Entwicklung beobachten und darauf abziehlen Produktnichen aufzuspüren und einzunehmen!
Fuji hat genau das mit Einführung der X10 damals gemacht. Die Kamera war ein Riesenerfolg und verkaufte sich in höheren Stückzahlen als die Lowbudget Modelle die Jahre zuvor das geschafft hätten (also nicht alle zusammen).