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Thema: Reparatur und Unendlichkeit HFT Distagon

Baum-Darstellung

  1. #1
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard Reparatur und Unendlichkeit HFT Distagon

    So, heut war es soweit. Mein frisch erstandenes Rollei/Zeiss Distagon HFT 2,8/35mm sollte endlich an die EOS 5D mit korrekter Unendlich-Einstellung adaptiert werden..

    Das differierende Auflagemaß von Canon (44mm) und Rollei QBM (44,7mm) gestattet es nicht mit den gängigen Adaptern von enyouyourcamera oder Anderen, den korrekten Unendlichkeitspunkt einzustellen. Dazu sind Änderungen an den Objektiven notwendig. Normalerweise geschieht dies über 3 hinter der abdrehbaren Fronteinfassung mit dem Schriftzug liegenden Schrauben. Wird diese Einfassung mit einem kleinen Ruck gelöst, so sieht man darunter liegend die 3 Schrauben, die gelöst werden und der Fokuspunkt in leichten Grenzen verändert werden kann.

    Bei meinem HFT Distagon ließen sich aber diese Schrauben nicht erreichen, weil der Vorbesitzer durch das häufige Befestigen von Macro-Vorsatzlinsen das Teil so "bombenfest" gezogen hat und es durch das Alter dann noch in dem alten Schmierfett festgesifft hatte. Zudem hatte das Teil eine Überholung nötig, weil das Fett des Schneckenganges die Fokusierung nur schwer zugelassen hat.

    Hier will ich nun berichten, wie das Teil zerlegt und wieder zusammengesetzt werden kann. Die optische Baugruppe blieb unangetastet.

    Zunächst wird das Bajonett mit den 3 Schrauben heruntergebaut.
    Hier gilt es sofort mit höchster Aufmerksamkeit zu arbeiten, denn der Blendenstift springt, durch Federkraft nach aussen gedrückt, sofort nach Abnehmen der Bajonett-Kranzes heraus.

    SUCHEN IST DANN ANGESAGT!!!!!

    Der Stift ist mit einer Feder, die ihn nach oben drückt ausgestattet und im Normalfall mit Umlenkeinheit verbunden (über eine Blechhülse (auf Bild 1 Stiftfeder erkennbar), welche die Blende öffnet und schließt.
    Diese Umlenkeinheit (Bild 2 Federübertragung) wiederum besteht aus einem auf der gleichen Achse sitzenden Mitnehmerzinken. Beide Teile sind über eine eingehängte FEDER verbunden, die auch gern mal wegspringt.
    VORSICHT!!

    Wenn dies beachtet wurde und man sich die Bilder unten ansieht, steht einem weiteren Zerlegen nichts mehr im Weg.

    Auf der Höhe des Blendenringes befindet sich eine schwarze Abdeckung (BILD 4 Korpusdeckel), die mit zwei Aussparungen, ähnlich wie bei den Objektivfrontringschrauben zu öffnen geht. Dies tun und dann weiter. Darunter befindet sich ein Messing-Kranz, mit einem kleinen Klapphaken. Dieser dient der Kamera als Information für die Blendenstellung und Anfangsblende. Diesen Kranz können wir entnehmen. In Stellung 2.8 für dieses Objektiv muss der Haken unter dem linken Anschlag sein. Erst auf 5.6 drehen und dann den Klapphebel hochnehmen und den Kranz herausheben.

    Darunter kommen dann die Schrauben zum Vorschein, mit dem der gesamte Hohltubus (Bild 2), der die Verbindung zu den Aussenelementen herstellt.
    Wir sind nach dem herausnehmen der 3 Schrauben soweit, bis auf die Gewindegänge vorgestoßen zu sein. Bei den Schrauben gilt es zu beachten : Es sind 2 normale Schrauben und eine mit einer SPERRSPITZE!!!
    Bitte genau darauf achten, an welcher Stelle dies Schraube sitzt, weil sie die genaue Begrenzung für den Fokusierring darstellt. !!!!!

    Nach dem Abnehmen des Teils kommt der Ring für die Blendenübertragung zum Vorschein. Hier unbedingt darauf achten, das die Arretierkugel, die die Blendenrastung besorgt nicht verloren geht. Im abgenommenen Blendenring befindet sich eine Andruckfeder, die auch nicht verloren gehen darf.
    Sonst unbedingt suchen.

    Der nächste Teil folgt morgen... hab da heute fast 3 Stunden dran gesessen, das Teil zu reinigen und die Mimik zu verstehen. Aber ich schreib das hier mal rein, denn es ist doch vielleicht für den einen oder anderen Interessant, die Überholung eines solchen tollen Objektivs zu lesen.
    Das Objektiv selbst ist hervorragend für ein 35er und nach meiner Ansicht mindestens so gut, wie das Elmarit 35er.., deshalb der Aufwand.

    Fortsetzung morgen ....
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