Hallo liebe Forenmitglieder,

anbei ein kleiner Bericht, der nicht zum Werben aber auch nicht zum Abschrecken dienen soll.
Lediglich die Information um die Erfahrung, die ich gemacht habe, soll weitergegeben werden.

Thema: Geld sparen mit Batteriegriffen von Fremdherstellern?


Einleitung:

Wer kennt das nicht: Fotografieren ist ein teures Hobby. Es gibt Posten, bei denen kann/will man kein Geld sparen. Der Kamera-Body gehört dazu, ebenso wie die Objektive und andere essentielle Dinge.

Wie sieht es aber mit einem Batteriegriff aus? Die Tatsache, dass man bei Verwendung zwei statt einem Akku verwenden kann, ist sicherlich schön, aber nicht das Wichtigste.

Die Hochformatbedienung ist das Wichtige. Es sollten also also Knöpfe und Einstellungen, wie beim Original zu finden sein. Der Preis sollte niedriger sein als beim Orginalhersteller, jedoch sollte die Qualität nicht leiden.

Geht das?

Teil 1: Recherche

Das Internet wird zunächst einmal als Informationsquelle angezapft und die große Suchmaschine, wie auch die Verkaufsplattformen zeigen schnell Alternativen auf (hier soll es beispielhalt um einen Batteriegriff für die Canon 5D gehen).

Entweder man kauft das Original. Neu oder gebraucht.
Oder man bestellt in Hongkong und riskiert eine Nachzahlung beim Zollamt, wenn das Päckchen kontrolliert wird.
Oder aber man bestellt in Polen. Die sind dank der EU problemlos was Zoll angeht (allerdings kommen in Polen 22% MwSt. drauf).

In meinem Fall war die günstigste Variante die polnische:

Originalgriff, Neuware: ca. EUR 219
Polnischer Nachbau, Neuware: EUR 57
Ersparnis: ca. EUR 162

Teil 2: Bestellung

Hier ging alles einfach. Die Webseite war auf Deutsch, ein deutsches Bankkonto existiert ebenso. Schon 5 Tage nach Geldüberweisung war der Griff hier.

Teil 3: Optische Betrachtung

Die Nachbau ist vom Original maximal an der etwas anders geformten Akkuladeklappe zu erkennen und natürlich fehlt das Canon-Logo.
Ansonsten ist das Gewicht ca. 80g geringer, allerdings kommt kein Plastikfeeling auf.

Teil 4: Inbetriebnahme

Reinstecken, Kamera anmachen ... nichts geht.
Ja, da war ich erst mal etwas verärgert. Kaputt? Ramsch gekauft?
Schnell hat sich herausgestellt, dass der Griff in halb angeschraubtem Zustand sehr wohl geht.
Nur eben nicht mehr, wenn er ganz festgedreht wird.

Teil 5: Fehlersuche

Nach einigen Fehlversuchen konnte ich den Fehler eingrenzen und kurz vor Mitternacht finden:

Einer der Kontaktstifte, die die Befehle der Knöpfe im Batteriegriff an die Kamera weiterleiten führt zum Ausschalten der Kamera durch einen Fehlstrom anscheinend.

Teil 6: Lösung

Die Lösung heißt Klebeband. 2x2mm reichen um den einen fehlerhaften Pin abzudecken. Danach geht der Griff problemlos, auch mit allen Knöpfen.

Teil 7: Fazit

Im Internet war so ein Fehler nicht bekannt. Vielleicht habe nur ich das Glück gehabt einen fehlerhaften Griff zu bekommen.
Ich konnte den Mißstand allerdings selbst beheben und musste mich somit nicht mit dem Thema der Rückabwicklung und Garantie befassen.
Beim Warenhandel mit dem Ausland sicherlich noch etwas nerviger als innerhalb der BRD.

Man kann viel Geld sparen aber auch Probleme bekommen. Manchmal kann man sie leicht lösen, manchmal wird man sich aber ärgern.

Jeder muss selbst entscheiden, ob er lieber viel Geld sparen will und das Risiko eingeht ... oder für das Original tiefer in die Tasche greift.

In meinem Fall kann ich sagen:

Hätte ich den Fehler selbst nicht finden und beheben können, wäre ich sauer gewesen.
So aber habe ich nun zwei Erfolgserlebnisse auf einmal:

Ich habe rund 162 EUR gespart und kann mich selbst loben, dass ich ein technisches Problem gelöst habe, ganz ohne Hilfe